Schulstunde im Fitnessstudio

Markus Klemt will seinen Schülern mehr vermitteln, als den richtigen Umgang mit einem Ball: „Ich möchte den Jugendlichen zeigen, wie man auch nach der Schule dauerhaft Sport treiben kann – und das nicht nur im Verein.“ Dafür plant der Sportlehrer des Gymnasiums am Geroweiher Ausflüge in eine Kletterhalle und setzt auf neue Spielformen. „Ich trainiere mit den Schülern bewusst aktuelle Sportarten, die sie auch in ihrer Freizeit spielen können“, sagt Klemt.

Eine davon ist Flag Football, eine abgewandelte Form des American Football. Wie beim amerikanischen Original geht es darum, den Football von einem Spielfeldende zum nächsten zu bringen. Bei der abgeschwächten Version geschieht das aber ohne Körpereinsatz. Stattdessen tragen die Spieler spezielle Gürtel, an denen Stoffbänder befestigt sind, die so genannten Flags. Zieht ein Gegenspieler beide Bänder ab, ist der Angriff beendet.

„Die Schüler reagieren begeistert auf neue Sportarten: Sie lernen neue Spielstrukturen kennen und erfahren ein ganz neues Spielgeschehen.“ Zudem lässt Klemt den Jugendlichen bei den Sportarten viel Freiraum: „In kleinen Gruppen können sich die Schüler neue Regeln oder Regeländerungen überlegen und so das Spiel nach ihren Vorstellungen gestalten.“

Seinen Unterricht möchte Klemt aber nicht nur auf die Turnhalle der Schule beschränken: „Ich würde gerne mit meinem Oberstufenkurs ins Fitnessstudio fahren. Denn gerade dort finden die Jugendlichen eine Alternative zum Vereinssport.“ Besonders beim Krafttraining kann der Sportlehrer den Schülern helfen: Während seines Studiums leitete er einige Jahre den Kraftbereich eines Fitnessstudios. „Bei weiteren Exkursionen könnte man Wasserski fahren, Inlinehockey spielen, Trampolinspringen oder in einen Kletterpark fahren. Dabei muss man aber immer sehen, wie weit das umsetzbar ist“, sagt Klemt. Doch gerade Inlineskating und Klettern seien ideale Freizeitmöglichkeiten für die Schüler.

Die Ideen für den Unterricht sammelt der 30-Jährige an verschiedenen Stellen. „Vieles habe ich im Studium oder im Referendariat gelernt.“ Seine Ausbilderin habe sehr viel Wert auf neue Sportarten gelegt und sein Auge dafür geschärft, so Klemt. „Zusätzlich lese ich viel in Fachzeitschriften – schließlich probiere ich selber gern Neues aus.“

(RP)
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