Fußball Schiedsrichter wehrt sich gegen Vorwürfe

Fussball · Das Derby zwischen Teutonia Kleinenbroich und dem VfB Korschenbroich in der Kreisliga A hat hohe Wellen geschlagen. Korschenbroichs Trainer Frank Wachmeister sprach von "sportlichem Betrug", dem seine Mannschaft beim 2:3 durch den Schiedsrichter ausgesetzt gewesen sei.

Dumm gelaufen ist es für sein Team auf jeden Fall, denn zur Pause führten der VfB 2:0. "Dann hat der Schiedsrichter dafür gesorgt, dass sich alles anders entwickelt hat", erhebt Wachtmeister schwere Vorwürfe gegen Mustafa Menekse. Der stellte zwei Korschenbroicher Spieler vom Feld - einen davon wegen einer vermeintlichen Beleidigung. "Ich habe direkt daneben gestanden, mein Spieler hat gar nichts gesagt. Das hat auch der Kleinenbroicher Gegenspieler eingeräumt", sagte Wachmeister.

Vor den Platzverweisen stand es bereits 1:2. In der 90. Minute gelang den Teutonen der Ausgleich, just nachdem auch sie mit Dominik Klouth einen Spieler mit Rot verloren hatten, dessen Foul nach Einschätzung beider Trainer allenfalls gelbwürdig war. "Dann hat der Schiedsrichter mehrfach die Nachspielzeit verlängert, bis wir sieben Minuten nachgespielt hatten, und er den Kleinenbroichern noch einen Elfmeter geben konnte", ärgert sich Wachmeister über das folgende 3:2 für Kleinenbroich. "Es war eigentlich ein ruhiges Spiel, nur ein Mann hatte scheinbar etwas dagegen", legt er nach. "Man liest in letzter Zeit häufig etwas darüber, dass Schiedsrichter auf dem Feld angegangen werden. Das verurteile ich massiv. Aber man muss sich auch mal fragen, wer etwas gegen Schiedsrichter unternimmt, die sich so präsentieren", sagte Wachtmeister.

Menekse wehrt sich indes vehement gegen die Formulierung eines "sportlichen Betruges". "Das würde ja bedeuten, dass ich das Spiel vorsätzlich beeinflusst hätte. Wenn jemand so etwas behauptet, muss man sich als Schiedsrichter fast Gedanken machen, ob man dagegen vorgeht", sagt er. Noch in der Halbzeit habe Wachmeister ihm gesagt, dass er gut geleitet habe und seine Linie so beibehalten solle. "Bei der Roten Karte wegen Beleidigung sah ich keine Veranlassung, den Gegenspieler zu befragen, weil ich diese aus kürzester Entfernung klar gehört hatte. Und die Nachspielzeit hat sich mehrfach verlängert, weil es immer wieder Zwischenfälle gab." Hier führte Menekse die Rote Karte gegen Kleinenbroich und eine mehrminütige Behandlungspause an. Lobende Worte fand er für den Kleinenbroicher Ordnungdienst. "Der hat mich geschützt, als ich nach dem Spiel mehrfach vom Kleinenbroicher Torwart-Trainer verbal attackiert wurde, den ich schon im Spiel aus dem Innenraum verwiesen hatte", sagte er. Es scheint, als wäre über dieses Spiel noch nicht das letzte Wort gesprochen.

(kpn)
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