Schach Schachjugend wird wahrgenommen

Lokalsport · Der Nachwuchs des Rheydter Schachvereins ist in die NRW-Liga aufgestiegen, die zweithöchste deutsche Spielklasse. Es gibt keinen echten Spitzenspieler, aber der Nachwuchs in Mönchengladbach ist in der Breite gut aufgestellt.

Wilfried Pesch, Fachwart Schach im Stadtsportbund und Jugendwart im Rheydter Schachverein, kennt sich aus wie kaum einer in der Schach-Szene von Stadt und Land. "Ein wirklicher Spitzenspieler ist nicht in Sicht. Aber die jahrelange Breitenarbeit trägt erfreuliche Früchte", sagt Pesch. Der Schach-Nachwuchs in Mönchengladbach ist also in der Breite gut aufgestellt.

Ganz überwiegend Peschs Initiative folgt die Flut von Turnieren und Aktionen im Jugendbereich, gleich ob im Verein, unter dem Mantel der Stadt, Bezirk oder Landesverband, in Schulen oder im Freizeitbereich, die in den vergangenen Jahren gerade Jugendlichen ein attraktives Bild von dieser Randsportart vermittelt haben. Jetzt hat "seine" Jugend, die des Rheydter Schachvereins, nach dem Aufstieg in die Regionalliga den Durchmarsch in die NRW-Jugendliga geschafft.

Damit spielt die Achtermannschaft des Rheydter Schachvereins direkt unter der Jugend-Bundesliga — ein noch nie dagewesener sportlicher Erfolg. Zurzeit sind rund 85 Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 20 in den drei Gladbacher Schachvereinen (Mönchengladbacher und Rheydter Schachverein, Schachklub Turm) gemeldet, etwa weitere 150 Kinder werden in 16 AGs an Grund- und weiterführenden Schulen an den Denksport herangeführt. Damit ist eine wesentliche Ursache für den Schachboom genannt. Denn in den Schulen leiten ganz überwiegend erfahrene Vereinsspieler mit frischen Konzepten Kinder in einer Mischung aus Spaß, Spiel und Konzentrations-Training zum Denksport. Die Nachfrage ist größer als das Angebot.

Pesch hat Grundschulmeisterschaften ins Leben gerufen, zunächst mit seinem Verein ausgerichtet, sie werden ab Herbst unter dem Dach des Schulamts stattfinden. Inzwischen richtet der RSV auch die Jugend-Stadtmeisterschaft aus, zuletzt als offenes Turnier, demnächst niederrheinweit. Das alles ist attraktiv, belebt die Konkurrenz und den Ehrgeiz der jungen Schachspieler. Macht aber Arbeit. Und kostet. Hier sind viele Ehrenamtliche am Werk: Vereinsspieler, Eltern, Sponsoren.

Die sportliche Förderung des Nachwuchses wurde bis vor wenigen Jahren eher nebenbei betrieben. Inzwischen sind Trainingskonzepte erarbeitet, die gezielter fördern. Im Rheydter Schachverein hat Pesch eine in vielen Bereichen selbstständige Jugendabteilung eingeführt, mit eigener Satzung, selbstverwaltetem Budget.

Das Jugend-Training findet in Leistungsgruppen statt, geleitet von guten Vereinsspielern und den besten Jugendlichen. Das Konzept wurde auf Landesebene ausgezeichnet, erhält Zuschüsse von der NEW. Jugendmannschaften waren zur Sportlerehrung der Stadt eingeladen. Wilfried Pesch: "Es spricht viel dafür, dass wir als Schach-Jugend überregional stärker wahrgenommen werden. Dazu gehören auch überregionale Turniere. Schade, dass die Stadt die Deutsche Meisterschaft der U12 nicht nach Gladbach holen wollte."

(ark)
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