Fußball Rhönisch hört als Sportlicher Leiter beim FC auf

Fussball · Lothar Rhönisch ist verschnupft. Diese Tatsache ist aber dem useligen Wetter, den enormen Belastungen im Beruf, sein Engagement in der Familie und sicherlich auch dem zeitaufwendigen Hobby als Sportlicher Leiter des Landesligisten 1. FC Mönchengladbach geschuldet.

Im Gespräch wirkt er jedenfalls locker wie immer, obwohl er nun die Reißleine gezogen hat: Er ist von seinem Amt als Sportlicher Leiter zurückgetreten.

"Ich habe lange überlegt. Es funktioniert einfach nicht so, wie ich mir das vorstelle. Ich mache entweder ganze Sachen oder lasse die Finger davon", sagt Rhönisch. Die Aussage wirkt klar und endgültig, aber Rhönischs Leben ohne den FC, ohne ein Wirken im Fußball ist irgendwie kaum vorstellbar.

Gerade hat er noch die Freigabe für Dennis Richter vom SC Rheindahlen erwirkt, und um die Reserve, die ihm besonders am Herzen liegt, wird er sich eh weiter kümmern. Volles Verständnis findet er für seinen Schritt bei seinem langjährigen Freund und FC-Vorsitzenden Uwe Röhrhoff: "Als Vorsitzender hätte ich das gerne anders gesehen, denn Lothar ist nicht Eins zu Eins zu ersetzen. Als Freund, der sein Engagement kennt, habe ich für seinen Schritt vollstes Verständnis. Aber er wird für uns sicher nicht ganz aus der Welt sein", sagt Röhrhoff.

Seit dem 23. Lebensjahr, als er seine aktive Fußballlaufbahn beim Rheydter Spielverein aus beruflichen Gründen aufgab, ist Rhönisch für den FC tätig. Er hat im Fußballkreis und auch weit darüber hinaus Kontakte geknüpft, kennt Spieler und Funktionäre, weiß, wie man geschickt seine Interessen vertritt, hilft aber auch mal dem Nachbarverein. Seine Entscheidungen als Sportlicher Leiter sind nicht immer kritiklos hingenommen worden, haben sich aber dann meist doch als richtig erwiesen.

Auszeiten hatte sich Rhönisch in den vergangenen Jahren immer wieder einmal genommen, doch nun wird sein Entschluss wohl längere Zeit Gültigkeit besitzen. "Davon ist auszugehen. Wir müssen halt nun im Vorstand und zusammen mit unseren Trainern die Dinge, die wir zu regeln haben, übernehmen. Das dürfte uns gelingen, weil die Weichen gut gestellt sind", sieht Rhöhrhoff zwar mehr Arbeit auf den FC zukommen, aber keine unlösbaren Probleme.

So ganz wird Rhönisch sicher nicht abtauchen. Die Reserve kann auf ihn zählen, und in dem ein oder anderen Fall wird er dem FC mit Rat und Tat zur Verfügung stehen. "Ich will jetzt nach einem stressigen Jahr auch mal etwas in eigener Sache tun und nicht so präsent sein wie bisher", sagt er. Dabei schmunzelt er, denn er weiß, dass der Rücktritt auch nur eine Auszeit sein kann.

(RP)
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