Fußball Rheindahlen: Knuppertz'Integrationsarbeit

In Rheindahlen treffen sich Freunde wieder. Sieben türkische Spieler, die sich seit Jahren gut kennen, teilweise schon zusammen gespielt haben, dazu zwei Kicker mit marokkanischer Nationalität.

Chef des Unternehmens ist Guido Knuppertz, der diese personelle Basis als gute sportliche Grundlage betrachtet: "Da muss man auch Unterschiede machen. Diese Mitmenschen leben fast alle seit Geburt in Deutschland. Sie haben ihre Mentalität sicherlich nicht vor dem Fußballplatz abgegeben, aber sie wissen genau, wie man bei uns denkt." Insofern sieht Guido Knuppertz in dieser Zusammenstellung eher einen Vorteil: "Wir wissen alle, was wir voneinander zu halten haben. Es besteht vor allem eine gefestigte Vertrauenssituation, und wir wollen Erfolg haben."

23 Spieler haben die Vorbereitung aufgenommen, die alle großen Ehrgeiz entwickeln. Doch nun muss bald eine Entscheidung getroffen werden. Knuppertz: "Das ist sicher nicht einfach, aber bei mir haben alle Spieler auch noch während der Saison die Chance, in den Kader zu kommen."

Einer hat sich besonders ins Zeug gelegt: Neuzugang Erkan Akan. Der ehemalige Odenkirchener musste wegen seiner ausgeprägten Athletik immer schwerere Laufarbeit leisten als die anderen. Ihn konnte sich Rheindahlen an Land ziehen, weil es ihm eine Lehrstelle besorgte. Er scheint das Vertrauen zurückzugeben, glaubt Guido Knuppertz: "Nach seinem Urlaub hat er Sonderschichten eingelegt. Er wird hervorragend sein, wenn er fit ist. Dazu muss er aber noch sieben bis acht Kilo abnehmen." Dies ist keine Bitte, sondern Verpflichtung: "Da muss auch schon einmal eine klare Ansage erfolgen, notfalls mit Konsequenzen." In dieser Hinsicht kann Knuppertz sich der Hilfe von Sadek Simsek und Ugur Göksu sicher sein. Dieses Duo begleitet der Trainer schon einige Jahre: "Sie wirken positiv auf die anderen ein, so dass ich mich da auch ein wenig zurückhalten kann."

Das gilt auch für die Integration der deutschen Spieler. In der Schnupperphase zu Beginn der Vorbereitung hat es noch Grüppchenbildungen gegeben. Mit den Grillabenden, dem rheinischen Humor der Spieler René Evertz und Björn Schüren sowie den ersten deutlichen Erfolgen in den Testspielen war das Zusammenleben und -spielen schon bald kaum noch ein Thema. "Wir werden in diesem und im fußballerischen Bereich noch etwas Zeit brauchen. Der Kader ist eigentlich ganz neu zusammengesetzt. Da müssen wir Geduld haben, obwohl wir bei allen Gegensätzen sehr darauf geachtet haben, dass menschlich und sportlich alles passt", strahlt Knuppertz großen Optimismus aus. Der wird bereits im ersten Spiel auf eine harte Probe gestellt, wenn er gegen seinen früheren Club Giesenkirchen antritt.

International: Türkische Mitbürger Hasan Er, Erkan Akan, Zafar Akan, Suad Ekren (alle aus Odenkirchen), Ugur Göksu, Sadek Simsek (beide vom SC Waldniel), Jusuf Özdin (Türkiyemspor). Marokkanische Mitbürger Kanaan Kanaan (fürher SV Lürrip), Faouzi Hammouche (früher SC Waldniel und Odenkirchen)

(RP)
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