Handball Remscheid stellt Borussia vor Probleme

Handball-Oberliga · Gegen den tabellenvorletzten Remscheid blieb die Mannschaft von Spielertrainer Tobias Elis vor allem in der Offensive weit hinter ihren Möglichkeiten — gewann aber dennoch 26:25. Ab jetzt liegt der Fokus auf dem Topspiel in Aldekerk.

Es herrscht Verwirrung. Unstimmigkeit. Auf dem Feld ebenso wie auf den Zuschauerrängen. Unter den Spielern ebenso wie unter den Schiedsrichtern. Der Schlusston ertönt, obwohl das Spiel zu diesem Zeitpunkt unterbrochen ist. Also gibt es fünf Sekunden oben drauf. Die Borussen in Ballbesitz. Doch Remscheids Jacek Krajnik schlägt ihnen den Ball aus der Hand und sieht dafür die Rote Karte. Also noch einmal von vorn. Daniel Panitz schnappt sich die Kugel und bringt sie im Remscheider Tor unter. Doch der Treffer zählt nicht mehr - zu spät, sagen die Unparteiischen. Das Spiel ist aus. Aber auch ohne das zehnte Tor des Abends durch den Linksaußen besiegte der VfL die HG LTG/HTV Remscheid. 26:25 endete die Partie, die mitunter nicht nur in der Schlussphase sehr hektisch verlief.

Vor allem in den Offensivaktionen der Borussen spielten Hektik und fehlende Übersicht eine große Rolle. Viele aussichtsreiche Tormöglichkeiten ließ der VfL ungenutzt. Ein frühes Absetzen vom Tabellenvorletzten blieb auf der Strecke. "Wir haben vorne keine Lösungen gefunden und meist zu früh den Abschluss gesucht. Außerdem sind uns zu viele technische Fehler unterlaufen", erklärte Spielertrainer Tobias Elis. Und diese Patzer nutzte Remscheid immer wieder zu Gegenschlägen. Joscha Saalmann war es, der Remscheid folgerichtig in der 17. Minute mit 9:8 in Führung brachte.

Zwar gingen die beiden Kontrahenten mit einem 13:13-Unentschieden in die Pause, doch auch nach dem Seitenwechsel blieb Remscheid zunächst am Drücker. Immer wieder stellten die Gäste eine Zwei-Tore-Führung her und kämpften dabei zunehmend mit harten Bandagen, was dem Spiel noch eine extra Portion Unruhe zufügte. Daniel Panitz hatte gerade einen Siebenmeter zum 17:18-Anschluss genutzt und Max Greven war für zwei Minuten des Feldes verwiesen worden, als Elis in der 40. Minute reagierte und selbst aktiv eingriff. "Ich wollte das Spiel beruhigen", sagte der Spielertrainer. Denn neben dem erkrankten Lukas Esser fehlte nun auch Björn Marquardt, der ansonsten die nötige Ruhe in ein Spiel bringen kann, seit der zehnten Minute: Er war einem Zweikampf unglücklich gefallen und hatte sich dabei am Halswirbel verletzt.

Nun war es Elis, der Ruhe in das Spiel brachte. Und Daniel Koenen leitete mit seinem Tor zum 19:18 eine Drangphase der Borussen ein. Eine, in der Koenen und Co. ihre Torchancen konsequenter nutzten. Erst mit dem 24:25-Anschlusstreffer der Remscheider durch André Niese in der Schlussminute wurde es noch einmal eng - und hektisch. Panitz traf zum 26:24 und Frederic Seifert sorgte erneut für den Anschluss. Ein Treffer, der aber sogleich der Schlusspunkt des Spiels war. Was folgte, war nur noch Verwirrung - und Ernüchterung beim VfL-Trainer. "Zufrieden bin ich nicht wirklich. Das Spiel ist aber abgehakt. Ab jetzt gucken wir Richtung Aldekerk", sagte Elis.

(rost)
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