Niedrigstand bei den Wertungskarten in Mönchengladbach Darum ist die Radtouristik am Tiefpunkt angekommen
Radsport · Im Jahr 2022 sind kaum Wertungskarten im Radsportbezirk Mönchengladbach abgegeben worden. Künftig kommt ein neues System – das bringt allerdings auch Probleme mit sich.
Die Auswertung der Wertungskarten des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) hat im Radsportbezirk Mönchengladbach für diese Saison einen Tiefpunkt erreicht. Mitglieder eines Vereins können diese sogenannten Wertungskarten lösen, um Punkte für eine erfolgreich beendete Radtourenfahrt zu sammeln.
Nur 63 Karten wurden im Bezirk von Tourenfahrer abgegeben und 40 Auszeichnungen beantragt. „So wenige Wertungskarten sind noch nie abgegeben worden, ebenso die Anzahl der erfahrenen Auszeichnungen ist auf dem historisch tiefsten Stand angekommen“, sagt Günter Dauven, erster Vorsitzender des Radsportbezirks Mönchengladbach. Die bisherigen Wertungskarten werden im kommenden Jahr durch die Breitensport-Lizenzen ersetzt.
Sieben Vereine kamen in 2022 in die Vereinswertung – erneut führt der RV Möwe Lürrip die Bezirksliste mit 51684 Kilometern, 1361 Punkten und 26 Tourenfahrern an. Dahinter folgen der RSC Schwalmtal mit 19 Fahrern und 29882 Kilometern und der ERC Erkelenz mit acht Fahrern und 3404 Kilometern.
In der Viererwertung – vier Fahrer bilden ein Team – behauptete sich ebenfalls der RV Möwe Lürrip (21054 Punkte) als Nummer eins vor dem RSC Schwalmtal (14730 Punkte) und ERC Erkelenz (2645 Punkte) auf den Plätzen zwei und drei.
Die Einzelwertung der Radtouristikfahrer führt bei den Männern der 81-jährige Jürgen Greuling (RV Möwe Lürrip) mit 6613 Kilometern (178 Punkte) an – der älteste Tourenfahrer im Bezirk. Es folgen Peter Leidenberger (RSC Schwalmtal) auf Platz zwei mit 5978 Kilometern (159 Punkte) und als drittplatzierter Helmut Mätzig (RV Möwe Lürrip) mit 4456 Kilometern (120 Punkte). Bei den Frauen steht die 71-jährige Brigitte Doetz (RV Möwe Lürrip) mit 5798 Kilometern (157 Punkte) an der Spitze – vor ihren Vereinskameradinnen Sabine Eicker (2057/54) und Daniela Krüll-Haß (981/27) auf Platz zwei und drei.
„Ich finde die Einführung der Breitensport-Lizenz gut, das macht das Radtouristikfahren unkomplizierter und es werden nur noch die Kilometer gezählt“, sagt der Einzelwertungssieger Greuling. Als Ersatz für die Wertungskarte gibt es künftig in Verbindung mit der App des BDR eine sogenannte „Breitensport-Lizenz“, die Mitglieder des BDR zum vergünstigten Startgeld berechtigt.
Der Vorsitzende des Radsportbezirks Dauven sieht aber auch Probleme bei der Anwendung. „Die älteren Fahrer werden da bestimmt ihre Probleme damit haben, jüngeren Fahrern kommt sie bestimmt entgegen. Und es gibt keine Jahresehrungen mehr.“ Nach absolvierter Strecke werden die gefahrenen Kilometer im Ziel elektronisch dem individuellen Konto des Teilnehmers gutgeschrieben. Am Ende der Saison können die Vereine und Verbände die Daten ihrer Sportler über die App abrufen.
Radtouristikkalender im Bezirk 2023: 11. März: RSC Schwalmtal, 8. Juni: ERC Erkelenz, 11. Juni: RSV Panne Bracht und 12. August: RV Möwe Lürrip.
