Quick Nicks Reifen-Rätsel

Motorsport Nein, als ein Jahr des Stillstands möchte Nick Heidfeld 2008 nicht bezeichnen. „Es gab viele Höhen, aber auch einige Tiefen. Während 2007 alles von alleine lief, habe ich mich in diesem Jahr sehr weiterentwickelt, weil ich viel mehr Probleme hatte, mehr Lösungen finden musste“, lautet das Fazit des Formel1-Rennfahrers. Dabei hatte die Saison für den 31-Jährigen gut begonnen.

Viermal Platz zwei

Gleich im ersten Rennen fuhr der BMW-Sauber-Pilot beim Großen Preis von Australien auf den zweiten Platz. Im Laufe der Saison folgten noch drei weitere zweite Plätze, so dass für Quick Nick am Ende im Vergleich zum Vorjahr beinahe die identische Punktzahl und Platz sechs in der Fahrer-Wertung heraussprang. Doch während Heidfeld im Jahr zuvor zwar seltener aufs Podest, dafür aber kontinuierlich in die Punkteränge gefahren war, bekam der Mönchengladbacher 2008 nach den ersten Rennen Schwierigkeiten im Qualifying. „Ich habe lange Zeit nicht den Hauptgrund dafür gefunden, warum ich dort die Reifen nicht zum Arbeiten bekommen habe“, sagt Heidfeld.

Während sein Teamkollege Robert Kubica eine Zeit lang gar um den Weltmeistertitel mitkämpfte, fuhr er meistens schon vor dem Rennen hinterher. Doch der Routinier (150 Formel1-Rennen) blieb ruhig und arbeitete konzentriert mit dem Team an der Teststrecke, ehe er im letzten Saisondrittel die Kurve bekam. „Es ist eine komplexe Geschichte, bei der eigentlich fast alles eine Rolle spielt. Auch meinen Fahrstil habe ich ein wenig geändert“, erklärt Heidfeld, der froh ist, gut aus der Saison herausgekommen zu sein: „In den letzten sechs Rennen war ich mit Robert, den viele für den besten Fahrer der Saison halten, wieder auf Augenhöhe.“

Als sein persönliches Saison-Highlight bezeichnet der Wahl-Schweizer den WM-Lauf im belgischen Spa, als er kurz vor dem Ende auf Regenreifen setzte und noch bis auf Platz zwei nach vorne fuhr. „Das war damals eine sehr mutige Entscheidung von mir, weil ich zu dem Zeitpunkt schon in den Punkterängen lag. Aber es war die richtige Entscheidung.“ Allerdings brachte sie nicht den erhofften Sieg. Auf den wartet Nick Heidfeld immer noch.

„Wenn das Auto stimmt, wird der Sieg irgendwann kommen. Und mein Ziel ist auch nicht ein einzelner Sieg, sondern der Titel“, sagt Quick Nick, der auch privat Großes vor hat. Mit seiner langjährigen Lebensgefährtin hat sich Heidfeld 2008 verlobt. „Es gibt aber noch keine konkreten Heiratspläne für das nächste Jahr.“ Eines ist jedoch klar: Im Hause Heidfeld gibt es angesichts seiner Kinder Juni und Joda mit Sicherheit keinen Stillstand.

(RP)
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