Kanu Paddeln für jedermann

Kanu · Die Kanu-Abteilung der SSV Rheydt veranstaltete an der Niers einen Tag der offenen Tür. Familien konnten sich über die Sportart informieren und sich in ein Boot wagen. Der Verein erhofft sich dadurch stärkeren Zulauf.

Kanu Es dauert nicht lange, bis Bernd Hallebach wieder in seinem Element ist. Sicher fährt er mit seiner Familie im Kanadier über die Niers und bringt sie auch wieder trocken an Land. "Bis vor zehn Jahren bin ich zwar eher im Kajak gefahren. Doch die Grundschläge sind schnell wieder da gewesen", sagt der Familienvater, der ganz kurzfristig zum Tag der offenen Tür bei der Kanu-Abteilung der SSV Rheydt gekommen ist. Und damit ist er nicht allein.

Zusammenarbeit mit Kindergarten

Dutzende Besucher wagen sich in die Boote und paddeln einige Meter über die Niers, die sich an diesem warmen Sommertag auch völlig zahm präsentiert. Es zahlt sich aus, dass die Kanuten der SSV Rheydt erstmals diesen Tag mit dem evangelischen Kindergarten "Kleine Arche" gestalten. "Das hat völlig unkompliziert funktioniert und war für uns sehr erfolgreich", sagt die Kanu-Abteilungsleiterin Ruth Reinartz.

Schließlich sind so jede Menge Familien zum Bootshaus auf der Rückseite der Sporthalle Backeshof in Mülfort gekommen, die einen Einblick in den Kanusport erhalten können. Wer sich auf die Niers wagen möchte, muss zunächst bei Klaus Müller vorbei. "Ich erkläre den Anfängern zuerst am Ufer, wie sie das Paddel zu führen haben, dann machen wir ein paar Trockenübungen. Denn wenn sie erst einmal auf dem Wasser sind, kommt automatisch bei jedem zunächst ein wenig Nervosität auf", sagt der Kanutrainer.

Mit dem Kanufahren anfangen könne im Grunde jeder. "Unser Sport beinhaltet viele Aspekte. Man kann sich für die Rennsportabteilung entscheiden oder es bei den Wanderfahrten etwas gemütlicher angehen lassen", sagt Müller, der Kinder ab sechs Jahren aufnimmt — mit einer Bedingung: Die Einsteiger müssen bereits gut schwimmen können. Ganz so weit ist Nicola Gawligs Sohn Henrik noch nicht. Trotzdem zieht es den Vierjährigen beharrlich zu den Booten. "Ich bin das erste Mal mit ihm hier. Und er macht sich schon ganz gut", sagt Nicola Gawlig. Was aber bei ihrer eigenen sportlichen Vergangenheit auch kein Wunder ist.

Unter ihrem Mädchennamen Quiram wurde sie einst Weltmeisterin im Wildwasser-Kanu. Ihre Wurzeln liegen bei den Kanuten der SSV Rheydt. Viele Spitzenfahrer hat die kleine Abteilung schon hervorgebracht und Spitzenplätze bei internationalen Großereignissen gefeiert. Auch die aktuelle Juniorinnen-Mannschaft hat einen Deutschen Meistertitel vorzuweisen. Doch ihr Sport steht selten im Fokus.

"Wir hoffen, dass wir nach dem Tag der offenen Tür wieder ein wenig Zulauf haben", sagt Ruth Reinartz. Bernd Hallebach kann sich durchaus vorstellen, dass es eine gute Sportart für seine Kinder Tom (11) und Hanna (4) wäre. "Wir mögen generell Outdoor-Sport. Vielleicht leihen wir uns am nächsten Wochenende nochmals ein Boot."

(togr)
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