Coach Schwan beschwört das Kollektiv Union Nettetal hat wieder sein „altes Gesicht“ gezeigt
Fussball-Oberliga · Trotz personeller Probleme hat Union Nettetal die Negativ-Serie in der Oberliga durchbrochen. Vor dem Spiel gegen den Tabellendritten SW Essen ist die Ausfallliste noch weiter gewachsen, Coach Andreas Schwan setzt auf das Kollektiv.
Der Ballast, den die Mannschaft des SC Union Nettetal am Sonntag nach dem 2:0-Auswärtserfolg bei Mitkonkurrent VfB Homberg von den Schultern geworfen hat, war deutlich spürbar. Die Nettetaler haben nach zwölf sieglosen Oberliga-Spielen in Serie zurück in die Erfolgsspur gefunden und haben im engen Abstiegskampf alle Chancen auf den Klassenerhalt.
Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung konnte Union die personellen Ausfälle im richtungsweisenden Spiel gegen Hamborn kompensieren. Auf diese Tugenden wird es auch in den kommenden Wochen ankommen, denn die Bedingungen sehen momentan nicht besser aus. Aus dem Spiel in Homberg sind mit Tugrul Erat, der sich nach einer Viertelstunde den hinteren Oberschenkel gezerrt hatte, und Leonard Lekaj, der unglücklich auf den Ringfinger fiel, zwei weitere Verletzte zur Ausfallliste hinzugekommen. Lekaj musste sich am Dienstag sogar einer Operation unterziehen.
„Wir merken jetzt besonders in dieser Phase, dass es auf jeden ankommt. Es ist aktuell so, dass wir häufig auch die fünf Wechsel nutzen, um dem Spiel noch einmal einen neuen Impuls zu geben und der hohen Belastung standzuhalten“, erklärt Trainer Andreas Schwan. Wichtig sei, dass die Mannschaft die aktuelle Situation als Kollektiv meistert, und das mache sie wirklich mit Bravour, wie die letzten beiden Spiele zeigen würden. „Das waren Spiele, wo wir wieder unser altes Gesicht gezeigt haben“, blickt Schwan zurück.
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Exemplarisch war es Abwehrspieler Niklas Götte im Spiel gegen den TSV Meerbusch, der den gesperrten Pascal Schellhammer sehr gut vertreten hatte und in die Startelf gerutscht war. Nach 80 Minuten musste er verletzungsbedingt nach einem Schlag auf den Oberschenkel ausgewechselt werden. In Homberg setzte sich der noch etwas angeschlagene Götte dann freiwillig auf die Bank und ließ Schellhammer den Vortritt. Zudem spielten Spieler wie Florian Wolters oder Justin Coenen zuletzt auch häufiger auf eher ungewohnten Positionen, um dem Team je nach Spielverlauf weiterzuhelfen.
„Die Jungs haben erkannt, dass es nicht um den einzelnen Spieler geht, sondern um die Mannschaft. Diese Erkenntnis ist wichtig für den Saisonendspurt, wo wir auf viele direkte Konkurrenten treffen“, sagt Schwan, der nun aber erst einmal mit einem guten Gefühl in das Spiel gegen den Tabellendritten ETB SW Essen gehen kann. Verstecken braucht sich die Mannschaft in diesem Spiel auf keinen Fall. Im Hinspiel erreichte Union ein achtbares 0:0-Unentschieden gegen den damaligen Tabellenführer. „Das war wirklich ein gutes Spiel von uns“, erinnert sich der SCU-Coach.
„Essen ist eine gute Mannschaft und steht zurecht unter den Top-Drei. Es wird schwer sein, die Offensive komplett auszuschalten. Wir sind aber guter Dinge, dass wir am Sonntag zumindest nicht verlieren“, so Schwan. Die Essener haben mit Noel Futkeu den torgefährlichsten Spieler der gesamten Oberliga in ihren Reihen. In 28 Spielen hat der Angreifer, der zuvor für die U21 des 1. FC Köln und RW Essen in der Regionalliga West auflief, bereits 28 Tore erzielt.
Die Stärken des 20-Jährigen haben sich mittlerweile auch über die Landesgrenzen rumgesprochen. Der Top-Torjäger spielte zuletzt als Gastspieler beim niederländischen Top-Klub FC Twente Entschede 45 Minuten gegen den Erstligisten VfL Bochum mit und überzeugte.