Sieg beim Cronenberger SC Im Schlussspurt sichert sich Nettetal den Klassenerhalt

Fußball-Oberliga · Union Nettetal gelingt am Pfingstmontag mit einem 4:2-Erfolg beim Cronenberger SC erneut der Klassenerhalt in der Oberliga. In einer turbulenten Schlussphase fallen drei Tore in den letzten zehn Minuten. Bei Trainer Andreas Schwan überwiegt die Erleichterung nach einer turbulenten Saison.

Union Nettetal feiert den Klassenerhalt.

Union Nettetal feiert den Klassenerhalt.

Foto: Union Nettetal

Mit Schlusspfiff um kurz vor 17 Uhr war es amtlich: Union Nettetal geht im kommenden Jahr auch im sechsten Jahr in Folge in der Oberliga an den Start. Dafür reichte dem Team von Trainer Andreas Schwan am vorletzten Spieltag ein 4:2-Auswärtssieg beim Cronenberger SC. „Der Jubel ist riesengroß, verbunden mit der Erleichterung, es aus eigener Hand geschafft zu haben“, sagte Schwan nach Spielschluss, „wenn man sieht, dass drei Tore in den letzten zehn Minuten fallen, dann kann man auch sagen, dass es dramatisch war. Die Mannschaft hat aber Moral bewiesen und sich nicht unterkriegen lassen – wie in der gesamten Saison.“

Die Ausgangslage für die vorzeitige Rettung war einfach: Nettetal musste sein Spiel beim bereits abgestiegenen Cronenberger SC gewinnen. Auf dem Papier eine machbare Aufgabe, in der Realität kennt der Fußball aber keine Gewissheiten – schließlich hatte Nettetal zuvor noch nie in Cronenberg gewonnen. Die Partie begann jedoch vielversprechend: Nach Abschluss von Leonard Lekaj lauerte Leon Falter im Sechzehner erfolgreich auf den zweiten Ball und brachte Nettetal bereits in der 2. Minute mit 1:0 in Führung.

In der Folge ergaben sich nach Umschaltmomenten weitere gute Möglichkeiten für Union, der nächste Treffer fiel jedoch nach mehreren Eckbällen in Serie für die Gastgeber – Timo Leber schob den Ball im Gewusel vor dem Tor zum 1:1-Ausgleich über die Linie. „Wir bringen den Gegner nach einem Standard zurück ins Spiel. Damit war das Spiel wieder komplett offen“, sagt Schwan. Dennoch blieb das Chancenplus auf Seiten der Nettetaler, Falter und Drilon Istrefi vergaben jedoch zwei weitere gute Möglichkeiten. So ging es mit einem aus Union Sicht unbefriedigenden Zwischenstand in die Pause.

Leon Falter (rechts) war mit drei Treffern der entscheidende Torjäger beim 4:2-Auswärtserfolg von Nettetal beim Cronenberger SC.

Leon Falter (rechts) war mit drei Treffern der entscheidende Torjäger beim 4:2-Auswärtserfolg von Nettetal beim Cronenberger SC.

Foto: Heiko van der Velden

Nach dem Seitenwechsel war das Team von Schwan weiter am Drücker, es dauerte jedoch bis zu 73. Minute, ehe Falter nach einer Einzelleistung zur 2:1-Führung traf. Doch wiederum kam Cronenberg zurück: Dominik Heinen erzielte in der 80. Minute den 2:2-Ausgleich, womit der vorzeitige Klassenerhalt vorerst erledigt war. „Das war schade. Ich glaube, wir hatten so viele Torchancen wie noch nie in Cronenberg – und dann bekommt man zehn Minuten vor dem Ende so einen Nackenschlag“, sagt Schwan und fügt zur Gefühlslage nach dem Ausgleich an: „Bei einem Remis weiß man: Am letzten Spieltag ist man dann richtig gefordert, da kann alles passieren.“

In der Schlussphase nutzte Nettetal allerdings seine Chancen: Ein Schuss von Peer Winkens fand abgefälscht seinen Weg in den Winkel zum 3:2 (82.), Falter legte in der 86. Minute den 4:2-Endstand nach – der sichere Klassenerhalt. „Hut ab vor der Mannschaft, so zurückzukommen. Am Ende haben wir alle Körner reingeworfen, um das Ding nach Hause zu bringen. Herausheben muss ich auch Torwart Daniel Leupers, der uns mit starken Paraden im Spiel gehalten hat“, sagt Schwan.

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Foto: Heiko van der Velden

Für Nettetal nimmt damit eine Saison mit extremen Ausschlägen ein glückliches Ende. Bis zum Winter spielte Nettetal die bislang beste Hinrunde seiner Oberliga-Zugehörigkeit und schien im Mittelfeld der Tabelle allen Abstiegssorgen aus dem Weg zu gehen, ehe eine Ergebniskrise aus zwölf sieglosen Spielen in Serie bis Mitte März die Mannschaft auf einen direkten Abstiegsplatz zurückzog. Mit zuletzt fünf Siegen aus acht Partien ist dem Team zur richtigen Zeit jedoch die Kehrtwende gelungen. „In den Schwächephasen hat es das Team geschafft, sich zu befreien. Wir haben die Nerven bewahrt und gesagt: Wir ziehen uns da gemeinsam heraus“, sagt Schwan.

Mit nun 52 Punkten auf dem Konto liegt Nettetal auf Rang 14 fünf Zähler vor dem ersten Abstiegsplatz, den der MSV Düsseldorf belegt, der seit diesem Spieltag als sechster und letzter Absteiger aus der Liga feststeht. „Der Klassenerhalt ist für uns nicht selbstverständlich. Wenn man sieht, dass es sechs Absteiger gibt, ist das ein Qualitätsbeweis. Das ist schon stark von uns und macht mich stolz“, so Schwan. Eine Feier sei im Vorfeld nicht geplant gewesen, „spontan“ würde man aber noch etwas machen, kündigte der Trainer für den Montagabend an.

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