Spektakel beim SC Düsseldorf-West 1. FC Mönchengladbach verliert Schlussminuten-Drama

Fussball-Oberliga · Zwei Platzverweise, sieben Tore – davon zwei in der Nachspielzeit: Die Nachholpartie des 1. FC Mönchengladbach beim SC Düsseldorf-West wurde zum Spektakel. Punkte fuhr der Absteiger trotz einer starken Leistung aber nicht ein.

  Niclas Hoppe (l.), hier im Duell mit Ryota Nakaoka, trifft für den 1. FC Mönchengladbach zum 3:3 in der 90. Minute, ehe SC West zurückschlägt.

Niclas Hoppe (l.), hier im Duell mit Ryota Nakaoka, trifft für den 1. FC Mönchengladbach zum 3:3 in der 90. Minute, ehe SC West zurückschlägt.

Foto: Heiko van der Velden

Was ein spektakuläres Spiel am Mittwochabend: Der 1. FC Mönchengladbach musste sich in der Landeshauptstadt beim SC Düsseldorf-West mit 3:4 (2:1) geschlagen geben, präsentierte sich allerdings keinesfalls wie ein bereits feststehender Absteiger.

In einem zunächst offenen Schlagabtausch sorgte ein Foulelfmeter für den ersten Treffer in der Nachholpartie. Der 1. FC spielte aus einer eher harmlosen Szene den Düsseldorfern den Ball direkt in den Fuß. Als Maciej Zieba dann von der rechten Seite in den Strafraum zog, wurde er kurz vor der Grundlinie von Ryo Iwata zu Fall gebracht. Den fälligen Strafstoß verwandelte Marco Lüttgen (37.) sicher zur 1:0-Führung. Doch die Westender kamen noch vor dem Halbzeitpfiff zurück in die Partie. Nachdem Torwart Thorsten Pyka den Schuss von Iwata noch blocken konnte, war er bei Kaies Alaisame (43.) machtlos, der zum 1:1-Halbzeitstand traf. Alaisame (47.) war es auch, der kurz nach Wiederanpfiff den Spielstand dann komplett auf den Kopf stellte und die Torrens-Elf mit 2:1 in Front brachte.

Aufregung gab es dann beim Treffer zum 2:2-Ausgleich. Aus Sicht der Mönchengladbacher war der Ball von Lüttgen (69.) nämlich nicht hinter der Linie. Schiedsrichter Gerrit Wiesner stellte nach Spielende aber klar, dass Torwart Cameron Kemp den Ball erst hinter der Linie zu fassen bekam und das Tor somit korrekt war. Als Kevin Lobato (78.) dann auch noch zum 3:2 der Düsseldorfer traf, schien sich das Blatt zu Gunsten der Hausherren vollkommen zu wenden.

Doch dieser Eindruck hatte auch nur für wenige Minuten bestand. Der ehemalige Drittligaspieler Zieba (83.) ließ sich zu einer Tätlichkeit hinreißen, als er nach einem Foulspiel an ihm im Fallen nachgetreten hatte. Der Düsseldorfer sah dafür die Rote Karte. Doch das war nicht der einzige Platzverweis. Als kurz vor Spielende der eingewechselte Gladbacher Tomi Alexandrov den Ball in Richtung Tor setzte, klärte mit Martin Wagner (89.) ein weiterer ehemaliger Drittligaspieler den Ball auf der Linie mit der Hand. Kurios: Beide Rotsünder sind zugleich auch Spielertrainer der Düsseldorfer. Niclas Hoppe (90.) zeigte sich vom Punkt aus sicher und markierte so das 3:3.

Dann wurde es dramatisch. Der 1. FC hatte in doppelter Überzahl die ganze große Möglichkeit, das Tor zum 4:3 zu erzielen. Als Alaisame (90.+1) sich im Strafraum durchtankte, entschied er sicher selber abzuschließen, anstatt den Ball in den Rückraum auf Hoppe zu spielen – die Chance verpuffte. Im direkten Gegenzug traf Düsseldorfs Daud Gergery (90.+3) mit einem satten Distanzschuss zum 4:3-Endstand.

Während der 1. FC bekannterweise die Saison als Tabellenletzter abschließen wird, sammelte der SC Düsseldorf-West drei ganz wichtige Punkte und kletterte mit 34 Punkten als Tabellensechster der Abstiegsrunde auf einen Nichtabstiegsplatz.

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