Trabrennen Nimczyk-Geschwister tragen Goldhelm

Trabersport · Michael ist Deutscher Meister der Trabrennfahrer, seine Schwester Cathrin die beste Trabreiterin des Landes.

 Goldhelme unter sich: Michael Nimczyk ist Deutschlands bester Trabrennfahrer, seine Schwester Cathrin siegte bei den Trabreiterinnen.

Goldhelme unter sich: Michael Nimczyk ist Deutschlands bester Trabrennfahrer, seine Schwester Cathrin siegte bei den Trabreiterinnen.

Foto: Karsten Kellermann

Dass Michael Nimczyk für seinen Erfolg hart arbeitet, sieht man. Er hat einige Übungsrunden im Sulky gedreht, sein Rennanzug ist über und über mit Dreckspritzern übersät. Nun sitzt er in der Stube des Pferdesportzentrum Kaiserhof in Schiefbahn und plaudert über seinen Erfolg. 2013 hat er von 772 Rennen 156 gewonnen — mehr als jeder andere Trabrennfahrer im Lande. Nimczyk (27), dessen Heimbahn die in Mönchengladbach ist, ist also deutscher Meister. Er gewann zum dritten Mal nach 2008 und 2009 den Goldhelm.

Auch seine Schwester Cathrin ist künftig mit dem goldenen Kopfschutz unterwegs. Die 22-Jährige war im vergangenen Jahr die beste Trabreiterin Deutschlands. Fast hätte es für Familie Nimczyk sogar zum Tripel gereicht. Doch Vater Wolfgang wurde im nationalen Trainer-Championat "nur" Zweiter.

"Ich denke nicht, dass es schon viele Geschwister im deutschen Sport gegeben hat, die gleichzeitig Deutscher Meister waren", sagt Michael Nimczyk. Seine Schwester nickt. Sie hat zehn der 30 Rennen gewonnen, bei denen sie 2013 startete. Schon 210 lag sie in der Jahreswertung vorn, 2009, 2011 und 2012 war sie Zweite. "Cathrin fährt konstant gut", sagt Thomas Maassen, ihr Onkel, der selbst Trabrennfahrer ist. Konstanz indes zeichnet beide Nimczyks aus. Michael ist seit 2006 ganz oben dabei. Vergangenes Jahr war er mit dem Bronze-Helm unterwegs, wie auch 2006. 2010 und 2007 trug er Silber auf dem Kopf. 2004 und 2005 war er Champion der Lehrlinge.

Mit Nimczyks Triumph setzt sich auch die Gladbacher Dominanz im Trabrennsport weiter fort. "Seit sechs Jahren ist der Goldhelm auf unserer Bahn", sagt Thomas Maassen mit stolzem Unterton. 2010 bis 2012 trug Roland Hülskath das prestigeträchtige Ding auf dem Kopf, in den beiden Jahren davor war es Michael Nimczyk, der es nun auch wieder zurückerobert hat. Hülskath wurde in der Jahreswertung Dritter mit 96 Siegen. Der Berliner Thorsten Tietz verhinderte als Zweiter einen Gladbacher Doppelsieg.

Am Sonntag ist der Renn-Auftakt des neuen Jahres an der Niersbrücke. Nimczyk nimmt an sechs Rennen teil. Er ist auch amtierender Bahnchampion in Mönchengladbach. Während des Renntags wird er für seine Erfolge in der Vorsaison geehrt. "Wir sind natürlich stolz, dass der deutsche Meister wieder aus Mönchengladbach kommt und sich am Sonntag dem Publikum präsentiert. Michael hat im Vorjahr viele wertvolle Punkte auf seiner Heimatpiste erzielt", verkündet Präsident Werner Pietsch.

Natürlich will Michael Nimczyk 2014 seinen Goldhelm verteidigen. Das will auch seine Schwester. "Es ist natürlich schwer, aber das ist mein Ziel", sagt sie. 2013 schaffte sie noch etwas Außergewöhnliches: Die gelernte Bürokauffrau gewann im November alle drei Trabreiten beim Masters in Berlin.

Entscheidend für den Erfolg sei, dass man sich gut auf das jeweilige Pferd einstellen könne, erklärt Nimczyk. Wenn die Chemie zwischen Tier und Mensch nicht stimmt, ist nicht viel möglich, das weiß der Pferdewirt. "Außerdem stimmen bei uns das Team und auch das Umfeld", sagt er. "Ich bin wegen der Rennen viel unterwegs, deswegen muss ich mich auf alle Leute hier zu 100 Prozent verlassen können. Und das kann ich", sagt Nimczyk. Auch mit vielen der Besitzer der Pferde, die er anspannt, arbeit er seit Jahren zusammen.

"Auch dieses Vertrauensverhältnis ist ein Baustein des Erfolgs", sagt Nimczyk. Ein anderer ist harte Arbeit. Weswegen Nimczyk kurz nach dem Lokaltermin auch schon wieder im Sulky sitzt. Er will Sonntag bereit sein. "Es geht wieder bei null los, für den Goldhelm gibt es keine Extra-Punkte", weiß er.

(RP)
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