94 Vereine starten in den Wettbewerb Das Abenteuer im Niederrheinpokal geht los

Niederrheinpokal · Es ist der Wettbewerb, der am Ende im DFB-Pokal mündet: Kein Wunder, dass der Niederrheinpokal so einen besonderen Stellenwert hat. Zum Auftakt der 1. Runde ist sogar ein Kreisligist aus Mönchengladbach dabei.

 Verbandsfußballausschussvorsitzender Wolfgang Jades (l.) und „Losfee“ Farat Toku führten durch die Auslosung der ersten Runde im Niederrheinpokal.

Verbandsfußballausschussvorsitzender Wolfgang Jades (l.) und „Losfee“ Farat Toku führten durch die Auslosung der ersten Runde im Niederrheinpokal.

Foto: Nico Herbertz / Fußballverband

64 Teams treten normalerweise im Niederrheinpokal an. Zum einen Schwergewichte wie der MSV Duisburg, Rot-Weiß Essen oder der Wuppertaler SV aus der Dritten Liga oder Regionalliga. Zum anderen die Vertreter aus den Kreisen: Da der Pokal im vergangenen Jahr coronabedingt nur für die Profivereine ausgespielt wurde, um den Teilnehmer des DFB-Pokals zu ermitteln, haben alle Vereine des vorherigen Wettbewerbs ihr Startrecht behalten. Hinzu kamen die neu qualifizierten Teilnehmer, sodass sich zur Auslosung 94 Vereine in den Lostöpfen befanden. 60 von ihnen spielen nun die 1. Runde raus, die restlichen 34 Verein profitieren von einem Freilos, sodass an Runde zwei die regulären 64 Teams an den Start gehen können

 Objekt der Begierde: In dieser Woche startet der Niederrheinpokal. Darüber hinaus sichert sich der Gewinner eine Teilnahme am DFB-Pokal.

Objekt der Begierde: In dieser Woche startet der Niederrheinpokal. Darüber hinaus sichert sich der Gewinner eine Teilnahme am DFB-Pokal.

Foto: Heinz Spütz

Einer der Vereine, der sein Startrecht behalten hat, ist der SC Hardt, der als Pokalsieger 19/20 kurz vor dem Abbruch des Wettbewerbes in der 1. Runde des Niederrheinpokals mit 1:4 gegen TSV Meerbusch unterlag. Nun gibt es eine zweite Chance in Runde eins: Doch den personell arg gebeutelten Bezirksligisten wird es wohl nur darum gegen, die Niederlage gegen den Oberligisten Jahn Hiesfeld erträglich zu gestalten. „Es ist sicherlich für uns ein kleiner Höhepunkt in dieser Saison, aber in erster Linie geht es darum, sich auf den Klassenerhalt in der Bezirksliga zu konzentrieren“, erklärte Hardts Vorsitzender Ingo Hommen.

Viel optimistischer gibt sich Kreisligist TuS Wickrath: „Wir werden gewinnen“, sagt der Vorsitzende Felix Schubert unmissverständlich. Dabei ist der aktuelle Tabellenführer der Kreisliga A gegen den Oberligisten TVD Velbert der klare Underdog – und Velbert, 2020 noch Halbfinalist im Niederrheinpokal, hat selbst durchaus Ambitionen angemeldet. Dennoch hat Schubert Hoffnung auf eine Sensation. „Wenn wir mit einem Unentschieden in die Pause gehen, könnte Velbert vielleicht nervös werden. Und je länger wir die Partie ausgeglichen gestalten, umso schwieriger wird es für die. Wir können mit unseren schnellen Jungs viele Nadelstiche setzen. Und die Jungs sind heiß wie Frittenfett, das hat man schon im Training gesehen und gespürt“, sagt Schubert.

Der 1. FC Viersen hat bislang eine äußerst souveräne Landesliga-Saison gespielt und schwebt nach fünf Siegen aus fünf Spielen auf einer Erfolgswelle. Auch im Kreispokal zeigte die Mannschaft bislang eine souveräne Leistung und steht dort im Halbfinale. Wie weit es nun im Niederrheinpokal geht, wird sich zeigen. Mit dem FSV Duisburg wurde Viersen dabei ein klassenhöherer Gegner zugelost, der mit nur drei Punkten in der Oberliga allerdings weit hinter den eigenen Erwartungen zurückblieb.

 Im Kreispokal 21/22 scheiterte der SC Hardt in der 2. Runde an Victoria Mennrath. Im Niederrheinpokal treffen sie auf Hiesfeld.

Im Kreispokal 21/22 scheiterte der SC Hardt in der 2. Runde an Victoria Mennrath. Im Niederrheinpokal treffen sie auf Hiesfeld.

Foto: Fupa/Thomas Haesler

FC-Trainer Kemal Kuc freut sich derweil auf das Duell gegen Duisburg. Der Viersener Coach ließ offen, ob er – wie im Kreispokal – wieder mit einer „Pokalmannschaft“ das Duell bestreiten wird oder ob die Spieler zum Einsatz kommen, die auch in der Meisterschaft für das Team auflaufen. „Wir haben einen guten und attraktiven Gegner bekommen, bei dem einige Spieler auch in der Dritten Liga und Regionalliga gespielt haben. Wir werden uns gut präsentieren und vorbereiten. Wir wollen uns nicht nur gut verkaufen, sondern auch eine Runde weiterkommen“, sagte Kuc dabei mit Blick auf das Spiel am Mittwoch.

Auf dem Papier eine deutlich einfachere Aufgabe scheint der SC Union Nettetal zu haben. Der reist zum Bezirksligisten DV Solingen. Allerdings dürfte dieser Eindruck schnell täuschen. Mit Alfonso del Cueto haben die Solinger einen Trainer in ihren Reihen, der sein Handwerk versteht und über viele Jahre Ratingen 04/19 in der Oberliga Niederrhein trainierte. Auch die Spieler weisen in ihrer Vita fast durchweg Einsätze in höheren Ligen vor. Zudem holten die Solinger vier Siege aus den ersten fünf Partien in der Meisterschaft und führen die Bezirksliga als Tabellenführer souverän an.

Dementsprechend ist auch Nettetals Trainer Andreas Schwan die Schwere der Aufgabe im Niederrheinpokal bewusst und wird seine Mannschaft sicherlich eindringlich darauf hinweisen, dass das Spiel kein Spaziergang werden wird. „Uns ist klar, dass es am Mittwoch extrem schwierig wird“, erklärt Schwan.

Die VSF Amern haben derweil in der 1. Runde ein Freilos bekommen. Vielen dürfte allerdings noch das Spiel aus der Saison 2017/18 in Erinnerung geblieben sein. Dort bekamen die Amerner es im ersten Spiel des Wettbewerbes mit RW Oberhausen zu tun. Über 500 Zuschauer verfolgten damals das Spiel im heimischen Rösler-Stadion gegen den Regionalligisten. Zuvor trafen beide Teams schon im Achtelfinale 2012/13 aufeinander. Zwar setzten sich in beiden Spielen die Oberhausener durch, dennoch war es für alle beteiligten Spieler ein Erlebnis, an das sie sich heute noch gerne zurückerinnern. Vielleicht heißt der Gegner in der 2. Runde ja wieder RW Oberhausen.

Bereits am Dienstag trat der 1. FC Mönchengladbach bei BV Gräfrath aus Solingen an. Die Westender setzten sich durch zwei Tore kurz vor dem Schlusspfiff (89. / 90.+3) knapp mit 1:2 gegen den A-Ligisten durch.

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