FV Mönchengladbach trifft erstmals auf Borussia Derby-Premiere als Spitzenspiel in der Niederrheinliga

Frauen-Niederrheinliga · Am Sonntag stehen sich die Reserve der Borussia und der FV Mönchengladbach gegenüber. Es ist das erste Punktspiel zwischen den beiden führenden Vereinen im Mönchengladbacher Frauen-Fußball. Und es ist zugleich ein Spitzenspiel.

 Der FV Mönchengladbach ist mit sechs Siegen aus sieben Spielen derzeit Tabellenführer in der Niederrheinliga.

Der FV Mönchengladbach ist mit sechs Siegen aus sieben Spielen derzeit Tabellenführer in der Niederrheinliga.

Foto: Dieter Wiechmann

Bei einem Derby denkt man üblicherweise an Geschichten von dramatischen Erfolgen und Niederlagen, kontroversen Spielentscheidungen und heldenhaften Spielern oder Spielerinnen. Bei diesem Derby ist das Geschichtsbuch allerdings noch unbefüllt. Denn es findet an diesem Wochenende zum ersten Mal statt: Die Damen-Reserve von Borussia Mönchengladbach empfängt am Sonntag den FV Mönchengladbach, der erst im Vorjahr nach dem Aus der Frauen-Mannschaft beim 1. FC Mönchengladbach seinen eigenen Verein gründete.

Es ist aber nicht nur ein Stadtderby, es ist zugleich ein Spitzenspiel der Niederrheinliga: Es trifft der Tabellenerste, der FV, auf den direkten Verfolger, die Borussia. Beide Mannschaften trennen drei Punkte. „Das Spiel ist ganz klar Thema bei uns in der Mannschaft. Die Mädels sind heiß auf dieses Spiel und sicherlich auch ein bis zwei Prozent motivierter“, sagt Borussia-Trainer Stephan Deues, der von einem richtungsweisenden Spiel für die Liga spricht.

In der Vorwoche verlor die Borussia-Reserve durch die erste Saisonpleite beim 1:2 gegen die Reserve des MSV Duisburg jedoch tabellarisch etwas den Anschluss zum FV. „Das war eine verdiente Niederlage“, sagt Deues, „in der Trainingswoche haben wir an den Dingen gearbeitet, die wir nun wieder besser machen wollen. Aber auch der FV hat gepatzt, das bringt noch mehr Brisanz in das Spiel.“ Beim FV war es ein 1:1-Remis gegen Tusa Düsseldorf. Es waren die ersten Punktverluste nach zuvor sechs Siegen in Folge – mit dem bemerkenswerten Torverhältnis von 29:1-Treffern.

Doch die vergangenen Wochen mit weiteren Siegen in Pokalwettbewerben hätten auch geschlaucht, sagt FV-Trainer Marco Ketelaer: „Das Derby kommt eher zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Wir haben in den vergangenen drei englischen Wochen, insbesondere zuletzt mit zwei intensiven Spielen innerhalb von vier Tagen, einiges an Substanz verloren und eine Reihe von Spielerinnen sind angeschlagen.“ Trotzdem wolle man alles daran setzen, die Spitzenposition in der Tabelle zu verteidigen. „Wir wollen mindestens einen Punkt mitnehmen“, sagt Ketelaer. Er ist zudem zuversichtlich, dass bis auf Moesha Drießen (Fußverletzung) alle Spielerinnen zur Verfügung stehen.

Ketelaer selbst war 20 Jahre als Spieler und Übungsleiter bei Borussia aktiv – unter anderem als Co-Trainer der Amateure und Trainer in der Fohlen-Fußballschule. Und auch einige seiner Spielerinnen haben eine Vergangenheit bei der Borussia, Leistungsträger wie Jennifer Stinshoff, Verena Schoepp oder Top-Torjägerin Alina Honold sind nur einige Beispiele. „Daher ist das Derby sicherlich etwas Besonderes“, sagt Ketelaer.

Auch Deues auf Seiten der Borussia erkennt die bislang starke Saison des Lokalrivalen an. „Der FV hat eine tolle Offensive und eine gute Defensive, ist gut strukturiert. Sie haben ein breites Spektrum an erfahrenen Spielerinnen, da hat sich eine Mannschaft im Verein gefunden, die sehr eingeschworen ist“, sagt er. Chancenlos sieht er seine Mannschaft aber nicht. „Wir wollen unser Spiel durchbringen und den Gegner und Ball laufen lassen sowie das Tempo bestimmen. Wir müssen dem FV sehr strukturiert begegnen. Aber auf beiden Seiten befinden sich sehr gute Spielerinnen, jeder Fehler ist da entscheidend“, sagt er. Und eines ist sicher: Nach der Partie am Sonntag wird auch dieses Derby seine ersten Geschichten haben.

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