Piske und der TV Korschenbroich berufen sich auf eine Ausstiegsklausel in dessen Vertrag. Demnach könne er bis zum 15. Februar 2010 zu einem höherklassigeren Verein wechseln, obwohl das Arbeitspapier bis zum 1. Juli 2010 datiert ist. Spenge spielt in der Regionalliga, der TVK ist in die Zweite Bundesliga aufgestiegen und erhielt vergangene Woche mündlich die Lizenz von der Handball Bundesliga (HBL). Der TuS allerdings erklärte, Piske habe seinen Vertrag bei den Westfalen erst am 6. Juni verlängert, wodurch die Klausel unwirksam geworden wäre. Der Vorsitzende zitierte in der "Neuen Westfälischen" einen Vergleichsfall, wonach der Reserve des Bundesligisten Füchse Berlin alle Punkte, die mit dem umstrittenen Spieler erzielt worden waren, aberkannt wurden. Die Folge: Abstieg statt Aufstieg.

Den TVK schockt das nicht. "Der Vertrag ist eindeutig", sagt der Geschäftsführer und sportliche Leiter Klaus Hintzen. "Die HBL hat bestätigt, die Rechtslage sei klar. Die Fälle sind nicht vergleichbar." Hintzen betonte, Piske habe in Spenge keinen neuen Vertrag unterschrieben. Sondern lediglich eine Unterschrift unter eine Vertragsanzeige geleistet, um seinen Spielerpass für die kommende Spielzeit zu bekommen – ein Vorgang, der jede Saison wiederholt werden muss. Spenge droht nun mit dem Gang vor das Arbeitsgericht. Sollte dort festgestellt werden, dass die Ausstiegsklausel nicht mehr gültig ist, könnte der Wechsel doch noch platzen. "Eine Ablöse zahlen wir nicht", sagte Hintzen.

Derzeit geht der TVK davon aus, dass Piske beim Trainingsstart kommenden Montag dabei ist. Für die Vorbereitung soll ein hochkarätiger Testspielgegner in die Waldsporthalle kommen. Der TVK verkündet auf seiner Internetseite, dabei handele es sich um einen Viertelfinalisten der vergangenen Champions-League-Saison. Ausgeschieden waren damals RK Zagreb, KC Veszprém, SG Flensburg-Handewitt und Medwedi Tschechow.