Zweitgrößster Verein der Stadt Wie sich der TV 1848 für die Zukunft rüstet

Breitensport · Der Mönchengladbacher Turnverein 1848 ist nach Mitgliedern der zweitgrößte Verein der Stadt – hinter der Borussia. Mit einem neuen Vorstand und vielen Ideen wollen die Verantwortlichen das Vereinsleben nach Corona wieder in Gang bringen.

 Für die Anlage des Mönchengladbacher Turnvereins haben die Verantwortlichen einige Ideen. In diesem Jahr sollen die Arbeiten beginnen.

Für die Anlage des Mönchengladbacher Turnvereins haben die Verantwortlichen einige Ideen. In diesem Jahr sollen die Arbeiten beginnen.

Foto: Sebastian Kalenberg

So hatte sich das die neue Vereinsführung des Mönchengladbacher Turnvereins vorgestellt, als sie ihre Mitglieder im Februar aufgerufen hatten, bei den dringend notwendigen Gartenarbeiten auf der Anlage an der Bökelstraße zu helfen. „Das Vereinsleben ist durch Corona ja ganz lange gar nicht möglich gewesen“, erklärt Anja Müller, Stellvertretende Vorsitzende beim Turnverein. „Dieser Aufruf war eine Art Versuchsballon und es war schön zu sehen, wie viele Mitglieder spontan gekommen sind, um anzupacken“. Rund 50 engagierte Mitglieder halfen, um die Gladbacher Anlage von ausufernden Sträuchern und Unkraut zu befreien – und das bei teilweise strömendem Regen. „Jeder hat sich sofort integriert, es war ein tolles Miteinander“, sagt auch Peter Hönig, neuer Schatzmeister des Vereins.

 50 Mitglieder halfen dem Verein bei der Gartenarbeit.

50 Mitglieder halfen dem Verein bei der Gartenarbeit.

Foto: Anja Müller

Es sind diese Aktionen gemeinsam mit den Mitgliedern, die der Mönchengladbacher Turnverein wieder vermehrt organisieren und anbieten will, um das Vereinsleben in Gang zu bringen. Das zumindest hat sich der neue Vorstand auf die Fahne geschrieben. Seit Oktober 2021 führen Müller und Hönig – gemeinsam mit dem neuen 1. Vorsitzenden Udo Bocks und Stephanie Thomas, die ebenfalls Stellvertretende Vorsitzende ist – die Geschicke des Vereins, der mit knapp 3000 Mitgliedern und 65 Übungsleitern nach Borussia der zweitgrößte der Stadt ist.

Alle vier sind seit mehreren Jahrzehnten im Verein aktiv, eine Vorstandsposition hatte zuvor aber keiner von ihnen bekleidet. Dass nun die gesamte Vereinsspitze ausgetauscht worden ist, liegt vor allem an der Pandemie, wie der neue Vorsitzende Udo Bocks erklärt: „2020 gab es wegen Corona keine Mitgliederversammlung. Im vergangenen Jahr zeichnete sich ab, dass ein Teil des Vorstandes altersbedingt abtreten werde. Am Ende sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir mit einem komplett neuen Team die Neuausrichtung des Vereins angehen wollen.“

Was den 1848 gegründeten Verein ausmacht, das glaubt der Vorstand zumindest schon mal aus eigener Erfahrung zu wissen: als Aktive in der Handball-, Volleyball-, Turn- und Leichtathletik-Abteilung, als Übungsleiter oder Abteilungschef. Schatzmeister Höning ist seit 61 Jahren Mitglied, Vorsitzender Bocks meldete sich vor 56 Jahren an, Anja Müller vor 52 Jahren. Und auch Stephanie Thomas, mit 43 Jahren nun das jüngste Vorstandsmitglied, ist seit über 30 Jahren dabei. Nun gilt es aber, die Zukunft zu planen.

„Wie man an unserer Vita sieht, sind wir ein Familien- und Mehrspartenverein. Wenn man möchte, kann man sein ganzes Leben bei uns Sport machen“, sagt Udo Bocks. Das breite Sportangebot und die vielen Mitglieder bringen aber selbstredend auch eine gewisse Verantwortung mit sich, wie Peter Hönig erklärt: „Wir wollen auf der einen Seite Breitensport bis in den Seniorenbereich anbieten, auf der anderen Seite leistungsorientiert mit Jugendlichen arbeiten“, sagt der 66-Jährige. Gerade Letzteres sei eine zentrale Aufgabe eines so großen Sportvereins. „Kinder und Jugendliche müssen lernen, mit Siegen und Niederlagen umzugehen – der sportliche Wettkampf prägt und ist wichtig fürs Leben.“

Dafür soll sich auch auf der Anlage an der Bökelstraße einiges verändern. Durch das Programm „Moderne Sportstätten 2022“ wird die Erneuerung der Laufbahn mit 180.000 Euro gefördert – anstelle der Asche kann so Tartan verlegt werden. Auch die große Rasenfläche ist dem Vorstand ein Dorn im Auge. „Da muss was passieren“, gibt Udo Bocks zu. „Wir wollen die Platzanlage mit Sport und Mitgliedern füllen und den Verein erlebbar machen.“

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