Odenkirchen Raiders Wie der Aufsteiger mit Rückkehrern in der Oberliga bestehen will

Basketball-Oberliga · Nach dem souveränen Aufstieg gehen die Odenkirchen Raiders erstmals in der Oberliga an den Start. Das Niveau ist fortan deutlich höher, die Vorbereitung lief durchwachsen. Trotzdem ist Teamchef Pasquale Rendina überzeugt, dass seine Mannschaft dort besteht. Das liegt vor allem an den Neuzugängen.

 Die Odenkirchen Raiders marschierten in der Vorsaison ohne Probleme durch die Landesliga und sicherten sich überlegen die Meisterschaft.

Die Odenkirchen Raiders marschierten in der Vorsaison ohne Probleme durch die Landesliga und sicherten sich überlegen die Meisterschaft.

Foto: Heiko van der Velden

Vor drei Wochen verbrachte ein Großteil der Mannschaft ein Wochenende in Hamburg. Die Reise war einerseits noch Teil der Aufstiegsfeierlichkeiten in die Oberliga, anderseits aber auch eine Art Teambuilding. Denn die Zusammensetzung des Teams für die neue Saison hat sich stark verändert: Zehn neue Spielern gehören zum 22er-Kader der Odenkirchen Raiders. Man kennt sich größtenteils zwar aus der Basketball-Szene rund um Mönchengladbach, als Team zusammengespielt hat man indes selten. Und so wurde selbstredend auch in Hamburg auf einem Basketball-Freiplatz gespielt. Kurz vor Saisonstart ist Teamchef Pasquale Rendina inzwischen einigermaßen zufrieden mit der Vorbereitung: „Unsere Bewegungen sind gut – auch ohne Ball in der Offensive. Es geht darum, schwer auszurechnen zu sein.“

Im Kader befinden sich etliche Spieler, die in jüngeren Jahren bereits höherklassig, sogar bis zur 2. Bundesliga gespielt haben. Für Rendina und den Verein ist die Oberliga hingegen Neuland: vom Niveau, von den Gegnern und vom Aufwand. Unter anderem braucht Rendina für die Oberliga nun einen Trainerschein mit C-Lizenz, über den Sommer verbrachte er dafür zehn Tage mit Praxis- und Theorieeinheiten in Recklinghausen. Drei Modultests muss er noch absolvieren. Beim Saisonstart am Sonntag, 10. September, zu Hause gegen Mettmann-Sport, tritt ein Spieler mit C-Lizenz noch als offizieller Trainer auf. Attraktive Gegner in der neuen Spielklasse sind Bayer Uerdingen, Maccabi Düsseldorf oder Giants Düsseldorf II

Anfang Juli begann das Team mit Athletiktraining, ehe man in die Halle wechselte. Es ging vor allem darum, die neuen Spieler zu integrieren. „Unser renommierteste Neuzugang ist Simon Bennett“, sagt Rendina. Bennett gehörte einst zum Zweitliga-Kader der Lions Mönchengladbach und spielte außerdem für die Elephants Grevenbroich in der Regionalliga. Nun zieht der 38-Jährige zurück nach Gladbach und verbindet das mit einem Basketball-Comeback. „Er bringt sehr viel Erfahrung ins Team und wird das Spiel als Aufbauspieler ordnen und dirigieren. Er ist etwas in die Jahre gekommen, aber ist der Spieler mit dem meisten Talent“, sagt Rendina über den Guard. Mit Jim Ceka und Sven Wojdyla kehren zwei Spieler zurück, die bereits in der Saison 2020/21 zu den Raiders gehörten, zuletzt aus verschiedenen Gründen jedoch eine Auszeit nahmen. „Jim war in der Saison 2020/21 unser Topscorer“, sagt Rendina.

Ein weiterer Rückkehrer ist Samuel Ritz, der zuletzt in der Landesliga für Aachen im Einsatz war. Guard Jhon Guiyab kommt von der TG Düsseldorf VI, spielte zuvor auf den Philippinen erstklassig und holte dort Titel. Von Oberliga-Konkurrent Bayer Uerdingen kommt Center Philemon Gyamaa. Außerdem neu sind Nikitas Syrrakos und Dominik Verhouven aus Kaarst, Florian Riedl von den Grevenbroich Elephants aus der 2. Regionalliga sowie Sven Thomalla von Oberligist TG Düsseldorf II. „Wir sind als Team sehr lokal geblieben“, sagt Rendina.

Die Testspiele verliefen hingegen durchwachsen. In der ersten Partie gegen die U19 der Giants Düsseldorf unterlag man knapp. Dort hätte man aber auch nicht „super gespielt“, sagt der Teamchef. Das zweite Spiel gegen den Landesligisten TV Rodenkirchen ging in der Verlängerung ebenfalls verloren. Erst gegen Landesligist TuS Wegberg gab es den ersten Sieg. „Das war nicht berauschend. Mit den Testspielen bin ich nicht so ganz zufrieden“, sagt Rendina. Was sich in der Vorbereitung erst finden musste: taktische Spielzüge, das Zusammenspiel mit den neuen Spielern, ein Spielrhythmus. „Inzwischen läuft es aber deutlich besser“, sagt Rendina.

Nach der konkurrenzlosen Vorsaison mit ungefährdeter Meisterschaft in der Landesliga sah der Teamchef bereits vor einigen Wochen Odenkirchen in der Oberliga richtig aufgehoben. „Da passen wir vom Niveau gut rein“, so Rendina damals. Daran hat sich kurz vor dem Saisonstart nichts geändert, die Ziele formuliert er zunächst aber klein: „Es geht erst einmal darum, die Liga zu halten. Und ich bin überzeugt, dass das realistisch ist. Wir haben sehr gute und talentierte Spieler. Wir müssen gucken, dass wir einen guten Rhythmus finden und uns unterstützen. Wenn das geschafft ist, dann können wir versuchen, im Mittelfeld der Tabelle Fuß zu fassen“, sagt Rendina.

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