Trabrennen in Mönchengladbach Hülskath erlitt Herzinfarkt – Renntag abgebrochen

Mönchengladbach · Der mehrmalige Deutsche Traber-Champion musste an der Niersbrücke reanimiert werden. Die Einsatzkräfte waren schnell zur Stelle. Kommenden Samstag soll es die nächsten Rennen in Mönchengladbach geben.

 Trabrennfahrer Roland Hülskath in Aktion.

Trabrennfahrer Roland Hülskath in Aktion.

Foto: Fotoagentur Sabine Sexauer

Elmar Eßer steckte der Schreck auch noch zwei Tage später in den Gliedern. „So eine Situation braucht keiner“, sagte der Vorsitzende des Vereins zur Förderung des Rheinischen Trabrennsportes. Eßer hatte am Sonntag den Renntag an der Niersbrücke nach dem neunten von 13 geplanten Rennen abgebrochen, nachdem Roland Hülskath, Europameister 2008 und mehrmaliger deutscher Traber-Champion, während des neunten Rennens einen Herzinfarkt erlitten hatte. Der 45-Jährige musste reanimiert und nach dem Transport ins Krankenhaus noch am Sonntagabend operiert werden.

Hülskath gehe es nun den Umständen entsprechend gut, sein Zustand sei im Augenblick stabil, sagte Eßer, der Kontakt zur Familie des Krefelders hat, am Dienstag. Eßer hatte wie 160 Zuschauer – erstmals waren am Sonntag wieder Besucher an der Trabrennbahn zugelassen – und die übrigen Aktiven das Unglück hautnah miterlebt.

Kurz nach dem Beginn des neunten Rennens war Hülskath – mit seinem Wallach Quinze Juin an zweiter Position liegend in der Brocker-Kurve, die Richtung Flughafen liegt, plötzlich zusammengesackt und von seinem Sitz gekippt. Der direkt hinter ihm fahrende Jens-Holger Schwarma konnte noch ausweichen, ein dahinter platzierter Fahrer indes erwischte den reglos am Boden liegenden Hülskath.

Ein an der Bahn stationierter Sanitätsdienst des Deutschen Roten Kreuzes, der mit einem Arzt besetzt war, war umgehend zur Stellen und begann mit der Reanimation. Durch die schnelle Hilfe erlangte Hülskath laut der Rettungskräfte nach kurzer Zeit wieder einen eigenen Kreislauf. Die alarmierte Feuerwehr, die den Rettungsdienst bei der Stabilisierung des Patienten unterstützte, lobte später „das hohe Maß an Professionalität aller an der Einsatzstelle tätigen Ersthelfer sowie die vorbildliche Hilfe durch Mitarbeiter der Trabrennbahn“.

So leiteten die Helfer die Einsatzkräfte schnellstmöglich zur Unfallstelle. Zudem gelang es ihnen, den führungslosen Quinze Juin einzufangen, ohne dass weitere Personen oder den achtjährigen Wallach zu Schaden gekommen wären. „Es ist gut zu wissen, dass alles funktioniert, wenn einmal etwas passiert. Und in dieser Situation war es wirklich entscheidend“, sagte Eßer. Nachdem Hülskath ins Krankenhaus gebracht worden war, brach Eßer den Renntag ab. „Das haben auch alle Fahrer respektiert und mitgetragen“, sagte er.

Zum Fahrerfeld in jenem neunten Rennen gehörte auch Michael Nimczyk, der zum Zeitpunkt des Unglücks in Führung lag. „Als die Rennleitung eingriff, habe ich nach hinten geschaut und das führungslose Pferd direkt hinter mir gesehen“, sagte Nimczyk. Für alle Fahrer sei es ein Schock gewesen. „Da ist alles andere nebensächlich. Und da hat man als Fahrer auch keine Gedanken an das nächste Rennen übrig“, sagt Nimczyk.

Mittlerweile liegt der Fokus aber auch wieder auf den nächsten Renntag, der in Mönchengladbach schon am Samstag ab 15 Uhr ansteht. „Gerade da wir wissen, dass es Roland schon wieder etwas besser geht, sind wir Profi genug, den Blick wieder nach vorne zu richten“, sagte Nimczyk. Das machen auch Eßer und sein Team, das am Samstag neun Rennen ausrichten wird. „Wir hoffen, dass wir dann wieder normale Verhältnisse haben. Aber natürlich bleibt das, was Sonntag passierte, noch hängen“, sagte Eßer.

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