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Interview Jörg Evertz „Wickrath bietet genau das, was ich gesucht habe“

Mönchengladbach · Mit dem TCC Waldniel stieg Jörg Evertz in die Oberliga auf. Trotzdem wechselt er zum TuS Wickrath. Im Interview spricht er über die Gründe.

 Elf Jahre war Jörg Evertz die Nr. 1 beim TCC Waldniel. Den Verein verlässt er mit einer Einzelbilanz von 298 Siegen zu 110 Niederlagen.

Elf Jahre war Jörg Evertz die Nr. 1 beim TCC Waldniel. Den Verein verlässt er mit einer Einzelbilanz von 298 Siegen zu 110 Niederlagen.

Foto: Busch, Franz-Heinrich jun. (bjun)

Ein Jahr Bundesliga, drei Spielzeiten in der 2. Bundesliga und über zehn Jahre unter den Top 50 der deutschen Rangliste – Jörg Evertz ist einer der bekanntesten Tischtennisspieler der Region. Zur kommenden Saison wechselt er nach elf Jahren vom TCC Waldniel zum TuS Wickrath. Im Interview mit unserer Redaktion spricht der 45-Jährige über die Gründe für seinen Wechsel, die Faszination Tischtennis und was ihn zuletzt vom Training abhielt.

Herr Evertz, Corona hat auch vor dem Tischtennis nicht Halt gemacht. Wie lange fiel Ihre Pause aus?

EVERTz Bei mir ist es eine etwas längere Geschichte, da ich mich zwischenzeitig auch in Quarantäne befunden habe und somit die letzten beiden regulären Saisonspiele nicht absolvieren konnte. Ich habe daher seit Anfang März keinen Ball mehr gespielt – das hält bis heute an. Das ist nun schon eine vergleichsweise lange Pause.

Tischtennis ist unter Hygienevorgaben mittlerweile allerdings wieder möglich. Wie kommt es, dass Sie noch nicht spielen?

Evertz Das hat persönliche Gründe, da ich derzeit privat und beruflich mehr als in den Vorjahren gebraucht werde. Wir sind noch einmal Eltern geworden, gleich von Zwillingen. Damit haben wir aktuell noch alle Hände voll zu tun. Das Interview könnte aber eine gute Erinnerung sein, dass ich mal wieder trainieren sollte.

Wie geht man nach einer so langen Pause wieder an den Sport heran?

Evertz Die Binsenweisheit lautet ja, dass mit steigendem Alter auch die Vorbereitungszeit steigt. Das trifft natürlich auch auf mich zu. Aber wenn man die Bewegungen seit über 30 Jahren macht, ist es nur eine Frage der Zeit, wieder in Tritt zu kommen. Dafür gibt es systemisches Training, um erst einmal wieder in die Abläufe zu kommen. Man fokussiert sich dabei auf bestimmte Schläge, Vor- und Rückhand zum Beispiel. Immer abwechselnd und mit einer hohen Anzahl von Ballwechseln. Um mich körperlich fit zu halten, gehe ich zudem regelmäßig laufen. Das macht mir mittlerweile sogar fast Spaß.

Sprechen wir über Ihren Vereinswechsel. Wieso haben Sie den TTC Waldniel verlassen?

Evertz Ich hatte aufgrund meiner persönlichen Situation schon in der Rückrunde einige Spiele verpasst. Das wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in der neuen Saison der Fall gewesen. Ich sage es mal so: Ich spiele lieber in einem Verein, bei dem man sich freut, dass ich spiele, als in einem Verein, bei dem man mir eventuell etwas unterstellt, wenn ich eben nicht kann. Wir haben uns in einigen Sichtweisen ein Stück weit auseinander entwickelt.

Am Ende gab es immerhin den lang ersehnten Aufstieg aus der NRW-Liga in die Oberliga. Wie blicken Sie insgesamt auf die elf Jahre im Verein zurück?

Evertz Richtig, in den vergangenen beiden Jahren sind wir jeweils knapp gescheitert. Der Aufstieg gab mir das gute Gefühl, dass ich meine Mission als Nummer eins der Mannschaft erfolgreich erfüllt habe und ich mich nun neuen Aufgaben zuwenden kann. Was Waldniel gerade zu Anfang ausgezeichnet hat, war der klare Lokalbezug und die Mischung aus eigenen, im Verein ausgebildeten Talenten und erfahrenen Spielern. Unter anderem gab es vier ehemalige Bundesliga-Spieler, die alle aus der Region kamen. Die Mannschaft war unheimlich hungrig, voranzukommen.

Ab der kommenden Saison spielen Sie für den TuS Wickrath. Was waren die Gründe dafür?

Evertz Meine Verbundenheit mit Wickrath ist groß. Ich trainiere dort schon seit einigen Jahren und kenne die Spieler und das Umfeld. Dort besteht für mich ein sehr persönliches Netzwerk. Es freut mich einfach, dass ich dort weiterhelfen darf. Wickrath bietet genau das, was ich gesucht habe.

Wie sehen die sportlichen Ziele nach dem Aufstieg in die NRW-Liga aus?

Evertz Wir spielen in der Gruppe drei. Das ist mit Abstand die stärkste NRW-Liga, die ich jemals gesehen habe – da sind Mannschaften dabei, die auch in der Oberliga eine gute Rolle spielen könnten. Da kann es nur unser Ziel sein, in der Liga zu bleiben. Das wird schwierig genug, da die Klassen verkleinert werden und es mehr Absteiger als üblich gibt.

Was macht für Sie die Faszination an Tischtennis aus?

Evertz Für mich ist es das Zusammenspiel von ganz vielen Faktoren. Man braucht Schnelligkeit, Ausdauer, Reflexe, ein gutes Antizipations-Vermögen, eine stabile Psyche und viel taktisches Verständnis. Das Gesamtpaket ist unheimlich vielseitig. Das reizt mich persönlich. Es ist ein Sport, in dem man auch Emotionen ausleben darf. Und, für mich nicht ganz unwichtig, ein Sport, den man lange auf einem ambitionierten Niveau ausüben kann.

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