Handball-Oberliga Borussen setzen auf Mentaltraining

Handball · Die Oberliga-Handballer arbeiteten in der Vorbereitung mit Mental-Coach David Breuer zusammen. Der Workshop habe sich schon positiv ausgewirkt, sagt Borussias Trainer Tobias Elis. Am Samstag soll nun auch das Ergebnis stimmen.

 David Breuer in Aktion: Der Mental-Coach ist ehemaliger Handball-Profi und spielte unter anderem für den TV Korschenbroich.

David Breuer in Aktion: Der Mental-Coach ist ehemaliger Handball-Profi und spielte unter anderem für den TV Korschenbroich.

Foto: Reiner Worm

Trotz der 21:30-Niederlage gegen Haan war Tobias Elis, Trainer des Oberligisten Borussia Mönchengladbach, keinesfalls unzufrieden. Seine Mannschaft habe eine Performance an den Tag gelegt, wie er sie in der vergangenen Saison überhaupt nicht gesehen habe. Die Körpersprache sei eine ganz andere gewesen, und die Mannschaft habe zu keinem Zeitpunkt aufgesteckt.

Wie kommt dieser Zustand des vermehrten Selbstvertrauens zustande? Elis führt das auf die Vorbereitung zurück, in der er und seine Mannen Mental-Coaching auf dem Programm stehen hatten. Dieses wurde vom ehemaligen Profi David Breuer durchgeführt, der unter anderem vier Jahre beim TV Korschenbroich aktiv war. „Ich kenne David noch von gemeinsamen Uni-Zeiten, der Kontakt ist jedoch durch Daniel Panitz zustande gekommen“, sagt der Borussen-Trainer. „Vor der Europameisterschaft für Universitäten, an der auch Daniel teilnahm, hatte die Mannschaft auch Mental-Coaching bei David Breuer gemacht. Und das hat ihm so gut gefallen, dass er uns davon vorgeschwärmt hat. Da haben wir dann gedacht, dass es keinesfalls schaden kann, wenn wir auch mal so etwas machen, und haben es dann in unsere Vorbereitung integriert.“

Die Einheit dauerte 90 Minuten, im Anschluss unterhielt sich die Gruppe noch in lockerer Runde. Dabei ging es zum Beispiel um eine positive Körpersprache, nicht mehr so negativ zu sein und mehr an die eigenen Stärken zu glauben. Oder auch, wie mit den Schiedsrichtern umgegangen wird, ob gemeckert wird oder ob man auch bei Entscheidungen, mit denen man nicht unbedingt einverstanden ist, cool bleibt. „Ich glaube schon, dass dieses Coaching uns nach vorne gebracht hat“, sagt Elis. „In unseren Videoanalysen von den Spielen gehen wir auch explizit darauf ein.“ Breuer selbst sieht sich als Impulsgeber.

„Wenn man seine Leistung steigern möchte, sind auch mentale Stärken enorm wichtig. Gerade bei den Unternehmen gibt es immer mehr, die den Team-Spirit aus dem Sport übernehmen. Nach meinen Workshops hatte ich bislang stets ein positives Feedback. Sehr häufig kommt es zu Leistungssteigerungen. Dass sich das im Sport bei den Ergebnissen positiv bemerkbar macht, ist lediglich ein schönes Nebenprodukt“, sagt Breuer. Er liebt den Umgang mit Menschen, sowohl in seinem Job als Lehrer als auch in seinen Workshops. „Ich weiß noch nicht, in welchem der beiden Bereiche ich in den nächsten Jahren bin, das wird die Zukunft zeigen. Aber für wie wichtig ich den mentalen Bereich halte, gibt mein Leitspruch eigentlich sehr gut wieder: Fitte Athleten machen ein Workout für ihren Körper, Spitzenathleten machen zusätzlich ein Workout für ihren Kopf.“

Sowohl bei den Mönchengladbachern als auch bei Breuers ehemaligem Verein, dem TV Korschen­broich, geht es am Wochenende erneut um Meisterschaftspunkte. Der TVK gastiert in der Regionalliga Nordrhein beim MTV Dinslaken. Das wird ein ganz dicker Brocken, verpassten die Dinslakener im vergangenen Jahr als Nordrheinmeister in der Qualifikation nur knapp den Aufstieg in die Dritte Liga. Allerdings braucht sich das Team von Trainer Dirk Wolf auch nicht zu verstecken, wenn es mit ähnlichem Tempohandball aufwartet wie zum Saisonstart gegen den Aufsteiger HC Weiden. Die Borussen treten bei der HSG Neuss/Düsseldorf II an und können dabei auf ihren kompletten Kader zurückgreifen. „Wir wollen die ersten Punkte einfahren, und ich bin auch sehr zuversichtlich, dass es uns gelingen wird“, sagt Elis.

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