Fußball-Schiedsrichter aus Mönchengladbach Ex-Schiedsrichter macht Werbung für den Job mit der Pfeife
Fußball · Der Mönchengladbacher Dieter Kauertz war im Amateurbereich selbst viele Jahre Unparteiischer und hat nun ein Buch über seine Erfahrungen geschrieben.
Die immer noch währende Corona-Pandemie sorgt weiterhin weltweit für ein eingeschränktes Leben der Menschen. Aber es gibt auch einen positiven Aspekt daraus abzuleiten: So mancher wird kreativer. Ob Bastelarbeiten, Malerei, Handwerkskunst und vieles mehr – das zuvor vernachlässigte Hobby wird nun zum Zeitvertreib. So auch bei Dieter Kauertz, der sich nun seinen Traum als Schriftsteller mit einem eigenem Buch erfüllte.
Kauertz ist auch weit über die Stadtgrenzen hinaus recht bekannt. Er war jahrelang Schiedsrichter bis hinauf in die Oberliga, damals die dritthöchste Spielklasse im deutschen Fußball. Auch heute noch ist er als Schiedsrichterbeobachter im Tätigkeitsbereich des Fußballverbandes Niederrhein unterwegs. Da lag es natürlich nahe, einmal über das Schiedsrichterwesen im Amateurbereich zu schreiben.
„Es gibt ja schon einige Bücher von Ex-Schiedsrichtern, aber die waren sowohl national als auch international im Profizirkus unterwegs“, erklärt Kauertz zunächst. „Aufgrund eines Hinweises, dass der Bundesliga-Schiedsrichter Patrick Ittrich ebenfalls ein Buch herausgebracht hat, habe ich mir überlegt, dass wegen der Corona-Krise für mich als Sportwart beim Stadtsportbund, als Hallensprecher bei den Hallenfußballstadtmeisterschaften und aufgrund des ruhenden Amateurfußballs ich nunmehr auch die Zeit habe, das Projekt Buchautor auch in die Tat umsetzen zu können“, fährt er fort.
Kauertz verbindet mit seinem Werk auch einen konkreten Wunsch: „Das Buch soll Werbung gerade für junge Schiedsrichter sein oder für aktive Spieler, die dem Fußball weiterhin in irgendeiner Form dienen möchten. Außerdem brauchen wir noch Schiedsrichter. So hatten wir bis vor ein paar Jahren rund 80.000 Unparteiische, doch deren Zahl ist auf gut 57.000 gesunken. Gerade die untersten Ligen haben unter dem Mangel zu leiden. Es kann nicht jeder Referee bis in die höchsten Klassen kommen, deshalb möchte ich aufzeigen, dass auch ein Amateurschiedsrichter einiges erleben kann“, sagt er.
Als Spieler trat Kauertz recht wenig in Erscheinung, dafür aber als Schiedsrichter. Bis in die Landesliga, damals die fünfthöchste Spielklasse, pfiff er zahlreiche Partien. In der Oberliga war er als Linierichter (heute heißt es Schiedsrichter-Assistent) im Team um den in der Region bekannten Schiedsrichter Heinz Willems, der heute als Schiedsrichterbeobachter für den DFB tätig ist. Kauertz sieht in der Pfeiferei eine wichtige Hilfe für den eigenen Bereich. „Man lernt mit Kritik umgehen zu können. Wir sind auch nur Menschen. Wir müssen uns in Sekundenschnelle entscheiden und auch dazu stehen. Das stärkt auch das Selbstvertrauen und -bewusstsein. Und ganz junge Schiedsrichter können damit ihr Taschengeld ein wenig aufbessern“, zählt er die Vorteile auf.
Wer mehr über den pensionierten Vertriebsleiter einer Modefirma wissen möchte, dem sei sein Erstlingswerk „Einmal Schiri, immer Schiri“ ans Herz gelegt. Zudem war Kauertz vor ein paar Tagen Gast im Lürriper Fußball-Talk. Das Gespräch ist unter https://youtu.be/tvYZ7wapGMw abrufbar ist.