Trabrennen in Mönchengladbach Erster Geister-Renntag an der Niersbrücke

Mönchengladbach · Der Restart der Trabrennfahrer an der Niersbrücke steht bevor mit sieben Rennen. Es gibt jedoch strenge Auflagen im Sinne der Corona-Verordnung. Zuschauer und Amateurfahrer sind diesmal nicht erlaubt.

 Michael Nimczyk freut sich über die neuen Rennen.

Michael Nimczyk freut sich über die neuen Rennen.

Foto: Fotoagentur sabine Sexauer

Zwei Monate ist es her, seit es das letzte Mal Trabrennen in Mönchengladbach gab. Dann kam der Corona-Lockdown und damit das lange Bangen und Hoffen, wieder Rennen veranstalten zu dürfen. Der deutsche Serien-Champion Michael Nymczyk wies im Interview mit unserer Redaktion deutlich auf die Notwendigkeit hin, den Rennbetrieb wieder zu starten. „Wenn im Mai und Juni auch keine Rennen sind, weiß ich nicht, was passiert. Darum ist eine schnelle Fortsetzung der Saison für unseren Sport existenziell“, sagte er Ende April im Interview.

Vergangene Woche waren die geplanten Renntage in Berlin-Karlshorst und Berlin-Mariendorf nochmal abgesagt worden, weil der Berliner Senat sie nicht genehmigt hatte. Den Restart gab es somit am Dienstag in München-Daglfing. Am Donnerstag ist es nun auch wieder in Gladbach soweit: Es gibt den ersten Renntag an der Rennbahn nach der Zwangspause. Ab 12 Uhr sind zunächst vier Qualifikationen, bevor es um 14 Uhr mit den Rennen losgeht. Nach dem kurzfristig angesetzten Start aus der Corona-Pause folgt die nächste Veranstaltung bereits eine Woche später donnerstags an Christi Himmelfahrt, dem 21. Mai.

Der Andrang zu dem sieben Rennen umfassenden Restart-Programm ist groß: 89 Pferde werden am Oval an der Niersbrücke erwartet. Vieles ist aber anders als sonst. Amateurfahrer, normalerweise gern gesehene Gäste in Mönchengladbach, dürfen momentan nicht starten. Die Rennen sind den Berufsfahrern vorbehalten. Auch Besucher sind nicht zugelassen, es gibt also den ersten Geister-Renntag an der Niersbrücke. Wettkunden müssen vorerst im Internet oder in einem der jetzt wieder geöffneten Wettbüros auf Sieg und Platz setzen.

„Einfach wird das alles mit Sicherheit nicht“, sagt Elmar Eßer, der Vorsitzende des Vereins zur Förderung des rheinischen Trabrennsports. „Wir haben ein strenges Personal- und Hygienekonzept, an das sich alle Aktiven halten müssen und auf dessen Einhaltung wir strikt achten. Wir sind aber zuversichtlich dass alle Beteiligten mitziehen werden“, sagte Eßer. Auch er hatte gegenüber unserer Redaktion auf die Notwendigkeit einer zeitnahen Fortführung der Saison hingewiesen. „Die Situation ist fatal, es gibt keine Einnahmen, nur Kosten“, sagte Eßer. Zwei Renntage mussten abgesagt werden. 12.000 bis 13.000 Euro Verlust kann man dafür veranschlagen. So gibt es nun ein allgemeines Aufatmen und große Vorfreunde auf den ersten Start in Gladbach.

Der Sport, der am Donnerstag geboten werden wird, entschädigt für die organisatorischen Herausforderungen. Der insgesamt stark besetzten Veranstaltung wird in der letzten Prüfung nochmals die Krone aufgesetzt. Nachdem Broadwell für Karin Walter-Mommert vor zwei Monaten in Bahnrekordzeit einen begeisternden Einstand gab, stellen sich dem Sechsjährigen hier starke Konkurrenten entgegen. Allen voran Halva von Haithabu, der wie Broadwell zu den besten inländischen Pferden gehört. In der Hand von Niels Jongejans muss er von ganz außen starten. Besser hat es da Great Gatsby As (Erwin Bot) erwischt, der aber kein Raketenstarter ist. Auch er wird abwarten müssen, bis das Startduell von Out of the Slums und C-Bahn-Spezialist Immosand entschieden ist. Auf einen packenden Endkampf darf man gespannt sein.

Im ersten Rennen dürfte Nimczyk mit Jolene Newport beste Chancen haben. Die Vierjährige muss sich mit ihrer Zucht- und Trainingsgefährtin Jade Newport (Robbin Bot) und Kaily Sturdust mit dem niederländischen Dauergast Niels Jongejans auseinandersetzen. Der aus der Wiederqualifikation kommende Franzose Furioso Madrik (Rob de Vlieger) ist das Dark Horse der Prüfung.

Ein wohl übermächtiges Nimczyk-Trio stellt sich in der fünften Tagesprüfung der Konkurrenz entgegen. Der Goldhelm steuert hier Icebear Newport, vom Körperbau ein Pferd der Marke Schrankwand, denn der Fünfjährige ist ein echter Hüne. Mit der günstigen Startnummer vier sollte er das zu schlagende Pferd sein. Sein in fantastischer Form agierender Stallgefährte Escudo (wie immer mit Robbin Bot) wird aufgrund der zweiten Startreihe wohl auf seinen starken Speed setzen. Den hat auch Janika Bo, die mit Altmeister Hennie Grift auf ein schnelles Rennen hofft. Stärkster Gegner für das Trio sollte Windspeed sein, der mit Roland Hülskath in Gladbach schon tolle Vorstellungen geboten hat und in Bestform auch eine Sieg-Option ist.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort