Deutsche Senioren-Meisterschaften Wechsel auf lange Hürdendistanz brachte Christiane Houben den Erfolg

Mönchengladbach · Gute Bilanz: Mehrere Mönchengladbacher Altersklassen-Leichtathleten schafften es aufs Treppchen.

Drei Tage waren Deutschlands Leichtathletik-Senioren bei ihren Titelkämpfen im Rheydter Grenzlandstadion. Trotz der Hitzetemperaturen gab es am ersten Tag der Deutschen Senioren-Meisterschaften mehrere Verbesserungen der bestehenden deutschen Bestleistungen. Die Athleten zeigten sich insbesondere im Wurfbereich von ihrer besten Seite. Wer ihnen beim Sport zuschauen wollte, musste Eintritt zahlen. Damit hat der Deutsche Leichtathletik-Verband sich sicherlich keinen Gefallen getan.

Die Mittelstrecken-Rennen wurden oft im Spurt auf den letzten Metern entschieden. Über 110 Meter Hürdenlauf stand der Forchheimer M40-Senior Jan Schindzielorz im Mittelpunkt, der souverän diese Distanz in 14:25 Sekunden bei zulässigen 0,7 Meter pro Sekunden Rückenwind überwand. Er verbesserte seine eigene Saison-Bestleistung (14:35) und machte in der Deutschen Bestenliste  einen Sprung nach vorne. Nach der Vizemeisterschaft im Weitsprung mit 4,71 Metern schaffte Christiane Houben (LAZ Mönchengladbach) überraschend über die 300 Meter Hürden DM-Gold in der Altersklasse ab 50 Jahre in 51,78 Sekunden: „Ich bin total glücklich. Das ist mein erster Meistertitel, und den schaffe ich auch noch im Heimatstadion mit persönlicher Bestzeit.“ Zuletzt war sie 52:38 Sekunden gelaufen.

Seit zwei Jahren läuft sie die lange Hürdendistanz. „Ich komme aus dem Mehrkampf und habe bei den Kurzhürden Probleme.“ Sie verzichtete zu Gunsten des Weitsprungs auf die kurze Hürdenstrecke. „Die Langhürden sind immer wieder mein Wunsch gewesen, weil ich auch die 400 Meter gerne laufe. Das ist dann die Möglichkeit, beides zu kombinieren.“ Ihr Plan ging auf. Sie lag mit der Zweiten gleichauf bis zur vorletzten Hürde. „Ich habe mich aber dann langsam absetzen können.“ An der letzten Hürde führte sie bereits. „Jetzt wusste ich, dass ich den Lauf gewinnen würde und fühlte mich sehr gut, weil das für mich ein strukturierter Lauf war“, sagt die 52-Jährige. „Es war einfach schön und ich war nicht platt. Meine harten Tempoläufe im Winter zahlten sich jetzt aus.“

Was die Psychologin freute: Dass sie dabei die Favoritin und Deutsche Vorjahresmeisterin hinter sich gelassen hatte. Christiane Houben ist Trainerin im LAZ Mönchengladbach für die Senioren. „Ich mache mit meiner Trainingsgruppe mein Aufwärmtraining und danach absolviere ich meine speziellen Einheiten. Meine Leute bekommen von mir auch Trainingspläne, nach denen sie trainieren können.“

Hildegard Gathen (1. FC) schaffte im W55-Dreisprung die Silbermedaille mit 8,52 Metern: „Mit dieser Steigerung hatte ich nicht gerechnet und bin hundertprozentig zufrieden.“ Ulrike Wefers (LG Mönchengladbach) holte in der Altersklasse ab 50 Jahre die Bronzemedaille über 1500 Meter in 5:30,12. Ihre Vereinskameradin Ursula Thirtey sicherte sich mit dem vierten Versuch den vierten Platz im Speerwurf mit 29,33 Metern: „Ich schaffte das Ergebnis mit dem schlechtesten Wurf. Die fünf ungültigen Versuche wären alle besser gewesen.“

Podestplätze gab es auch für Johann Höfker als M65-Fünfer über 5000 Meter in 21:40,99 Minuten und Katja Kanditt (beide LGM) als W40-Achte mit 19:38,85 Minuten sowie Matthias Heikamp (LAZ) als M35-Siebter über 400 Meter in 55:48 Sekunden.

((off))
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