Schwimmen Berlin, Berlin, sie schwimmen in Berlin

Mönchengladbach · Die Schwimm-Gemeinschaft Mönchengladbach hat sich mit elf Aktiven für die Deutsche Jahrgangs-Meisterschaft qualifiziert.

 Trainer Dieter Sofka.

Trainer Dieter Sofka.

Foto: SG Mönchengladbach

Rund fünf Stunden dauert eine Zugfahrt von Mönchengladbach nach Berlin – und dann wird Jan Slodowy in der Hauptstadt wohl nur rund eine halbe Minute im Einsatz sein. Für die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften (DJM), die am Dienstag in der Hauptstadt beginnen, hat sich der Schwimmer der SG Mönchengladbach mit einer Zeit von 0:31,89 Minuten auf der 50-Meter-Brust-Strecke qualifiziert. Schafft es der Athlet des Jahrgangs 2002 nicht in einen Finallauf, ist er nach dieser knappen halben Minute nur noch Zuschauer. „Es geht aber doch auch um das Team-Feeling“, betont Slodowy. „Außerdem kann man da abends die Finals gucken, denn am besten lernt man von denen, die es schon geschafft haben. Aber vor allem werde ich natürlich unsere eigenen Leute anfeuern.“

Und davon gibt es reichlich. Die SG hat sich mit elf Aktiven für die DJM qualifiziert. Erstmals dabei sind Eva Saretz, Jonah Knepple und Julia Kremer. Beim Ortstermin im Vitusbad waren fast alle da, nur Nina Holt fehlte – sie war da bei der Deutschen Meisterschaft der Rettungsschwimmer, wird aber rechtzeitig in Berlin sein und ihre sechs Starts absolvieren. Noch einer mehr steht für Bianca Wettel an. „Eigentlich waren es neun, aber wir haben zwei gestrichen, weil das in fünf Tagen zu viel gewesen wäre“, sagt sie. Holt hatte gar zehn Normen erfüllt, startet aber „nur“ auf den Strecken, auf denen „wir uns bessere Chancen ausrechnen“, sagt Cheftrainer Dieter Sofka.

Der Österreicher hatte sich bei seinem Dienstantritt in Mönchengladbach einen Drei-Jahres-Plan zurechtgelegt, der bislang aufgeht: Im ersten Jahr sollten es so viele SG-Schwimmer wie möglich zu den DJM schaffen, im zweiten, dem aktuellen Jahr, soll es um Finalplätze bei der Mammutveranstaltung mit 1547 Athleten aus 331 Vereinen gehen, im dritten Jahr dann auch um Medaillen. „Das erwartet mein Ehrgeiz von mir“, sagt Sofka, der aber auch schon auf das Erreichte stolz ist: „Im Vorjahr waren wir mit acht bei den DJM, jetzt mit elf, und es gibt auch eine qualitative Steigerung. Ich persönlich finde es cooler, mit mehreren Schwimmern um Finalteilnahmen zu kämpfen als nur einen zu haben, der Medaillen holt.“ Sofka hält für sein Team „vier bis sechs Finalteilnahmen“ für realistisch und ergänzt: „Verstecken brauchen wir uns nicht mehr.“

Mit elf Qualifizierten schickt die SG das achtgrößte Team der 72 NRW-Vereine nach Berlin. Nachteil der größeren Reisegruppe: Mit dem Bus kann sie nicht mehr fahren. „Gottseidank“, meint Sofka. „Jetzt fahren wir mit der Bahn.“ Die Begeisterung darüber hält sich bei seinen Schützlingen indes in Grenzen. Fliegen wäre schöner. Da macht der Trainer ein Angebot: „Wenn wir mit allen Qualifizierten Finalteilnahmen schaffen, dann fliegen wir zu den nächsten Deutschen Meisterschaften.“ Das ist doch mal ein Anreiz auch für die, die nur einmal starten.

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