Reportage von der Kunstrad-DM Einfach so trainieren? Von wegen.

Frohnlach · So erlebten acht Kunstradfahrer aus Neuwerk ihre erfolgreiche DM. Eine Reportage.

 Von links nach rechts sind das Hanna Zimmermann, Ian Hoppenkamps, Eva Hoppenkamps und Luca Bourgeois

Von links nach rechts sind das Hanna Zimmermann, Ian Hoppenkamps, Eva Hoppenkamps und Luca Bourgeois

Foto: Ja/Jaqueline Bourgeois

Freitagmorgen 8.30 Uhr. Acht Kunstradfahrer von den Adlern Neuwerk machen sich auf den Weg ins knapp 500 Kilometer entfernte Frohnlach in Bayern, um bei den Deutschen Schülermeisterschaften zu starten. „Dabei sein ist alles“, lautet die Devise. Schließlich war die Qualifikation schon ein großer Erfolg. Nach fünfeinhalb Stunden Fahrt bei großer Hitze dann die Ankunft in Frohnlach.

Die Neuwerker sind beeindruckt von der Atmosphäre einer „Deutschen“. Schon einen Tag vor dem Beginn der Titelkämpfe ist zu spüren, dass das hier doch etwas anderes ist als die bisherigen Erfahrungen auf Bezirks- oder Landesebene. Einfach so trainieren auf den Flächen? Von wegen. Jeder Mannschaft stehen exakt sechs Minuten zur Verfügung. Und das auch nur nach vorherigem Eintragen und gegen Vorlage einer gültigen Lizenz. Diese Hürde nehmen die Adler problemlos, das Training verläuft vielversprechend.

Pünktlich um 6 Uhr klingeln am Wettkampftag die Wecker. Aufgeregt fuhren die Kunstradfahrer aus der 20 Kilometer entfernten Unterkunft zur Frankenlandhalle. Zum ersten Mal würden sie Zeuge von den Wettbewerben im Radball oder Radpolo mit der dazugehörigen Stimmung sein. Im Gegensatz zum Kunstradsport, wo die Zuschauer Ruhe bewahren, tobt die Halle bei diesen Disziplinen, es gibt Trommelwirbel  und Gesänge.

Um 10 Uhr wurde es dann ernst für Luca Bourgeois, Eva und Ian Hoppenkamps und Hanna Zimmermann. An Platz sieben sind sie gesetzt, die Erwartungen entsprechend nicht groß, es gilt in erster Linie, den Platz zu halten. Das Quartett zeigt eine astreine Kür trotz enormer Nervosität und am Ende standen 52,70 Punkte auf der Ergebnistafel. Dass dieses Ergebnis aber nicht nur knapp an ihrer Bestleistung vorbei ging, sondern noch einiges mehr wert ist, sollte sich im Laufe des Wettbewerbs zeigen.

Als nächstes kommt die Konkurrenz aus den eigenen Reihen mit Lena van Overbüggen, Johanna Gabler, Jana Mertens und Levi Strunze auf die Fläche. Auch sie zeigen ein tolles Programm, sie stürzen aber bei einer Übung und müssen sich mit 41,35 Zählern zufrieden geben. Die Enttäuschung ist spürbar, doch auch die anderen Mannschaften müssen erstmal ihre Kür fehlerfrei durchbringen.

Sowohl die Teams aus Rockenberg als auch aus Lieme schaffen das nicht und so ist die Überraschung und die Freude riesig: Platz vier und fünf gehen an die beiden Adler-Teams. Dank dieses Erfolges dürfen beide Neuwerker Mannschaften zur Siegerehrung und unter dem Jubel von etwa 200 Zuschauern in die Halle einlaufen. Ein bisher einzigartiges Erlebnis, das Lust auf mehr macht. „Nächstes Jahr wollen wir auf’s Podest“, stellten die acht Adler klar.

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