Nachruf „Mr. Jugendfußball“: Heinz Röhrhoff ist tot

Mönchengladbach · Mönchengladbachs Jugendfußball hat eine seiner größten Persönlichkeiten verloren: Heinz Röhrhoff ist am Mittwoch im Alter von fast 83 Jahren nach langer Krankheit gestorben.

 Große Liebe: Heinz Röhrhoff vor dem Wappen seines 1. FC Mönchengladbach.

Große Liebe: Heinz Röhrhoff vor dem Wappen seines 1. FC Mönchengladbach.

Foto: Dieter Wiechmann

Ohne Männer wie ihn wäre die Erfolgsgeschichte des 1. FC Mönchengladbach im Nachwuchs kaum denkbar gewesen. Der Hehner, 40 Jahre lang Maschinenschlosser bei  Monforts, hat fast sein ganzes außerberufliches Leben der Jugendfußball-Arbeit gewidmet. Gut vier Jahrzehnte war er Jugend-Trainer, -Cheftrainer und in der Jugendleitung des ältesten westdeutschen Fußballvereins.

15 Junioren-Teams hat der Klub heute, ist in allen drei Niederrheinligen, in zwei Sonderligen und zusätzlich in allen Junioren-Leistungsklassen des Kreises vertreten: Heinz Röhrhoffs Arbeit wirkt immer noch nach, elf Jahre, nachdem er sein Amt als Jugend-Cheftrainer niedergelegt hat. Zusätzlich hatte er zweimal, 1967 und 1979, die Erste Mannschaft in der Landesliga übernommen und mit ihr den Klassenverbleib geschafft.

Heinz Röhrhoff spielte zunächst Fußball in Holt, Hardt und Venn, gründete dann 1958 mit 23 Jahren die DJK Hehn mit, wurde dort Spielertrainer der Senioren und entdeckte bald sein Herz für die Jugend. 1964 machte er die B-Lizenz und suchte eine neue Herausforderung: Er wechselte zum 1. FC – in dem Jahr, als dort ein gewisser Günter Netzer vom Westend zur Borussia ging.

1965 übernahm Röhrhoff das Training der A-Junioren, die er zunächst zwölf Jahre betreute. Es folgten ein zweijähriges Intermezzo beim Rheydter Spielverein und dann die Rückkehr zum 1. FC. In mehr als vier Jahrzehnten hat der Maschinenschlosser wahrhaft unzählige Fußballer erlebt. Und sah später mit ein wenig Wehmut, dass die Jugendlichen zwar möglichst schnell in die Bundesliga möchten, aber immer weniger bereit seien, sich für ihr sportliches Fortkommen zu quälen: „Nur ganz wenige haben noch die richtige Leidenschaft“, ärgerte er sich.

„Ich habe zwar meine ganze Freizeit geopfert. Doch es war eine schöne Zeit, die ich nicht missen möchte“, hat er gesagt. Seine Liebe zum Fußball und dem 1. FC hat er vererbt: Seine Söhne Uwe und Richard waren Jugendobmänner und -Trainer im FC, Uwe bis 2017 Erster Vorsitzender.

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