Starke Teilnahme an der Hallen-DM in Leipzig Wie sich Paula Schneiders auf die Sommersaison vorbereitet

Leichtathletik · Hauchdünn qualifizierte sich Paula Schneiders vom LAZ Mönchengladbach bei der Deutschen Hallen-Meisterschaft in Leipzig für das Finale über 1500 Meter. Gegen die besten deutschen Athletinnen erreichte sie dort einen starken Platz neun – und weiß jetzt an welchen Stellschrauben sie weiter drehen muss. Nun blickt sie auf die Sommersaison.

 Paula Schneiders vom LAZ Mönchengladbach lief bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig über 1500 Meter auf Platz neun.

Paula Schneiders vom LAZ Mönchengladbach lief bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig über 1500 Meter auf Platz neun.

Foto: Wolfgang Birkenstock

Paula Schneiders von der Turnerschaft Neuwerk (LAZ Mönchengladbach) hat bei den Deutschen Leichtathletik-Hallenmeisterschaften der Männer und Frauen in Leipzig das Finale über 1500 Meter erreicht und ist dort gegen ein starkes Teilnehmerfeld auf dem neunten Platz ins Ziel gekommen. Die U20-Europameisterin über 3000-Meter-Hindernis von 2019 kammit einer persönlichen Hallenbestzeit für die 1500-Meter-Distanz ins Ziel und war dementsprechend zufrieden mit ihrer Leistung. „Die Hallen-DM war für mich etwas Besonderes und ist mit der tollen Atmosphäre hier in der Halle nicht mit einem Freiluft-Stadion zu vergleichen – das ist schon Wahnsinn“; sagt Paula Schneiders, die als einzige Vertreterin aus der heimischen Region nach Leipzig fuhr.

Mit einer so guten Platzierung hatte die 21-Jährige bei den Deutschen Meisterschaft unterm Dach auf „Hallenparkett“ im Vorfeld nicht gerechnet. „Es waren mit Ausnahme von Konstanze Klosterhalfen alle Top-1500-Läuferinnen am Start. Das Erreichen des Finallaufs war schon ein großer Erfolg für mich“, erklärt sie und blickt dabei auf den schwierigen Vorlauf: Zwölf Athletinnen aus zwei Vorläufen kamen ins Finale. Sie musste im zweiten Vorlauf mit den zum Favoritinnen-Kreis gehörenden Vera Coutellier (Köln) und Verena Meisl (Dortmund) antreten. „Schon der erste Vorlauf war schnell“, so Schneiders: „Aber auch in meinem Vorlauf gingen die Favoritinnen kein Risiko ein.“ Sie sorgten von vornherein für ein schnelles Tempo. Die Gladbacherin ging im Feld mit und als es auf den letzten 300 Metern richtig schnell wurde, ließ sie noch drei Läuferinnen hinter sich. Mit einer Zeit von 4:34,49 Minuten erreichte sie mit Rang elf knapp den Endlauf. Sie atmete hier schon erleichtert auf: „Eine halbe Sekunde langsamer und ich hätte den Endlauf verpasst. Von diesem Moment an konnte ich alles etwas gelassener angehen.“

 Jubel im Jahr 2019:  Paula Schneiders wurde U20-Europameisterin über 3000 Meter Hindernis.

Jubel im Jahr 2019:  Paula Schneiders wurde U20-Europameisterin über 3000 Meter Hindernis.

Foto: LAZ Mönchengladbach

Gut 24 Stunden später stand sie dann im Finallauf über die 1500 Meter. Von Beginn an machten vorne die Top-Läuferinnen Vera Coutellier, Katharina Trost (München) und Verena Meisl das Tempo. Schneiders hielt am Ende des Feldes aber gut mit. Als Trost nach gut der Hälfte des Rennens verschärfte, brach das Feld auseinander. Während die drei Top-Läuferinnen enteilten, teilte sich die Verfolgergruppe schnell in zwei Gruppen. „Ich war in der hinteren Gruppe zu finden“, sagt die Studentin der Oecotrophologie. „Das Tempo war vielleicht einen Tick zu langsam, aber die vordere Gruppe war zu schnell. Und alleine zwischen den Gruppen laufen wollte ich nicht.“ Auf den letzten 200 Metern ließ Schneiders dann aber doch die restlichen drei Läuferinnen hinter sich. „Mit dem Rennen und der neuen persönlichen Hallenbestzeit von 4:30,51 Minuten bin ich recht zufrieden. Endlich konnte ich auch wieder am Ende das Tempo noch einmal erhöhen und einige Läuferinnen hinter mir lassen. Hier fehlte es mir zuletzt ein wenig an Kraft.“

Mit dem Rennen bei der Hallen-DM in Leipzig ist damit auch die kleine Hallenwettkampfphase für Paula Schneiders abgeschlossen. „Viele Wettkämpfe mag ich eh nicht.“ Jetzt geht es wieder in die Trainingsphase. Ihren Fokus richtet sie auf die Sommersaison. Dort will sie erneut bei den großen Deutschen Meisterschaften in Berlin an den Start gehen. Bis dahin soll insbesondere an ihrer Schnelligkeit gearbeitet werden. „Ich habe gute Ausdauerwerte, aber meine Schnelligkeit ist im Vergleich zu meinen Konkurrentinnen nicht die Beste“, erklärt sie. „Darum gehe ich in diesem Jahr mehr über die Unterdistanzen von 1500 Meter und 800 Meter an den Start.“ Eine weitere wichtige Erkenntnis hat die 21-Jährige von der Hallen-DM noch mitgenommen „Hier in Leipzig habe ich im direkten Aufeinandertreffen mit den sehr guten 1500-Meter-Läuferinnen gesehen, wo ich dran arbeiten muss.“

Ein Baustein zur Verbesserung ihrer Schnelligkeit und Schnelligkeitsausdauer wird dabei das Trainingslager über Ostern sein. Für zwei Wochen geht es an die Nordsee. Gemeinsam mit dem Laufkader des Deutschen Leichtathletik-Verbandes schlägt Paula Schneiders ihre Zelte in Zinnowitz auf Usedom auf. „Dort kann ich mit den besten deutschen Läuferinnen gemeinsame Tempoläufe machen.“

Für die Sommersaison hat Paula Schneiders zwei große Ziele: Zum einen will sie bei der U23-DM wieder eine Medaille über die 3000-Meter-Hindernisstrecke erlaufen und zum anderen auf der blauen Bahn im Berliner Olympiastadion bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften an den Start gehen. An das Olympiastadion hat sie sehr gute Erinnerungen. „Schon 2019 konnte ich dort – noch als Jugendliche – bei den Erwachsenen ein starkes Rennen in Bestzeit abliefern.“

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