Pfingstsportfest der LG Mönchengladbach Mit Geldprämien zu „Kracher-Zeiten“
Leichtathletik · Die LG Mönchengladbach ging beim Pfingstsportfest neue Wege und lockte mit Siegerprämien. Das erhöhte das Niveau. Wie viel Geld die Gewinner erhielten und warum die Teilnehmerzahl trotzdem geringer als im Vorjahr ausfiel.
Die Idee gab es im Verein schon länger, die Umsetzung kam nun aber eher zufällig zur Leichtathletik-Gemeinschaft Mönchengladbach (LGM): Geldprämien für die schnellsten Läufer beim traditionellen Pfingstsportfest des Vereins. Michael Fritz kam als Privatmann selbst auf die LGM zu, brachte zudem das Autohaus Mercedes-Bolten mit, auch die LGM beteiligte sich mit „einer Kleinigkeit“, wie der Vorsitzende Richard Mayer sagt. Und so gab es schließlich am Pfingstmontag im Grenzlandstadion bis zu 400 Euro für die Gewinner der Laufdisziplinen. „Die neue Strategie, Läufe mit Prämien schnell zu machen, hat sich ausgezahlt“, sagte LGM-Veranstaltungsleiter Tobias Montazeri-Schäfer im Anschluss und fügte an: „Das scheint der richtige Weg zu sein, um starke Athleten anzulocken. Wenn wir weitere Sponsoren finden, werden wir das beim nächsten Mal noch weiter ausbauen. Und es muss sich unter den Athleten auch noch herumsprechen.“

So lief das Pfingstsportfest der LG Mönchengladbach
Entsprechend war dieses Mal das Niveau beim Pfingstsportfest höher als in den Vorjahren, Mayer sprach gar von „Kracher-Zeiten“ bei den Läufern. Beispielsweise sicherte sich über die 800 Meter der Männer Yassin Abdilaahi von der LG Olympia Dortmund mit einer Zeit von 1:53,04 Minuten den Sieg und die 400 Euro Prämie – das deutlich schnellere Rennen verhalf zudem David Rajter vom LAZ Mönchengladbach zu einer persönlichen Bestzeit von 1:57,32 Minuten, er landete auf Platz vier.
Bei den Frauen siegte die 21-jährige Waldnielerin Anna Bommes (LAZ Mönchengladbach) bei den 800 Metern in 2:13,94 Minuten. Bommes, die in den USA studiert, befindet sich aktuell auf Heimaturlaub. „Das ist ein schönes Urlaubsgeld“, sagte sie zu der Extravergütung von 400 Euro. Außerdem gab es Siegprämien für den 300-Meter-Hürdenlauf der Klasse U16 und die Klassen U18 und U20 sowie bei den Männern und Frauen über 200 Meter.
Während es in der Spitze einen Zuwachs an Teilnehmern gab, galt das jedoch nicht für die Breite. Im Vorjahr hatte die LGM beim Pfingstsportfest mit 608 Aktiven und 1288 Starts eine Rekordbeteiligung verbucht. An diese Zahlen kam man dieses Mal nicht heran: 400 Teilnehmer aus 56 Vereinen mit rund 900 Starts waren ins Grenzlandstadion gekommen. Richard Mayer ist damit dennoch zufrieden, „insbesondere da es viele Konkurrenzveranstaltungen am Pfingstwochenende gab, beispielsweise eine Zweitagesveranstaltung in Siegburg.“
Im Vorjahr kamen viele Teilnehmer aus dem Raum Köln-Bonn nach Mönchengladbach, dieses Mal blieben diese aufgrund der Veranstaltung in Siegburg womöglich fern, mutmaßt Mayer. Dafür reisten Vereine wie der Solinger LC und der TV Germania Überruhr aus Essen mit vielen Athleten an.
Als starke 200-Meter-Sprinter präsentierten sich der Wattenscheider Mateusz Lewandowski mit dem Erfolg bei den Männern in 21,46 Sekunden sowie die Dortmunderin Lea Sophie Benzin als Siegerin bei den Frauen in 23,70 Sekunden. Der noch 16-jährige Peter Bauschlicher vom OSC Waldniel siegte in der Jugend U18 über 400 Meter in neuer Bestzeit von 51,56 Sekunden und qualifizierte sich für die Deutschen Jugendmeisterschaften. „Mein Ziel ist aber auch, über 800 Meter die Qualifikation von 1:59,00 Minuten für die Deutschen zu schaffen“, sagte Bauschlicher hinterher.
Auch ohne Prämiengeld waren die 100-Meter-Läufer schnell unterwegs: Dem erst 13-jährigen Duisburger Fabian Wüst gelang mit 11,44 Sekunden der Sprung an die Spitze der Deutschen Bestenliste der 14-Jährigen. Der derzeit schnellste LGM-Sprinter Wojciech Pastuszko (Jugend U18) fehlte auf der Starterliste über 100 und 200 Meter. Die U20-Jugendliche Romy Winzen vom LAZ Mönchengladbach holte den Sieg über die 800 Meter in einer Zeit von 2:26,01 Minuten. Eine neue Bestzeit (2:10,90 Minuten) über die 800 Meter stellte zudem Philip Apostel (LGM) auf, der in zwei Wochen bei den Special Olympics in Berlin an den Start geht.
Mayer sprach abschließend von einer gelungenen Veranstaltung und betonte die gute Zusammenarbeit mit dem Sportamt der Stadt. Allerdings verlangte das Pfingstsportfest dem Verein auch dieses Mal organisatorisch einiges ab. „Die LGM brauchte jedes Mitglied als Helfer“, sagte Veranstaltungsleiter Tobias Montazeri-Schäfer. Rund 70 Helfer waren im Einsatz.
Im August steht die LGM zusammen mit dem LAZ vor einer noch größeren Veranstaltung, wenn die Deutsche Seniorenmeisterschaft im Grenzlandstadion ausgetragen wird (12. und 13. August). Als Testlauf dazu wollte Mayer das Pfingstsportfest aber nicht sehen. „Die Deutsche Meisterschaft verläuft ganz anders, umfangreicher – und unter der Regie des Leichtathletikverbandes“, so Mayer.