Interview mit Johannes Gathen „Entscheidung fiel schweren Herzens“

Leichtathletik · Der LAZ-Chef und Leichtathletiktrainer spricht über die Absage der Deutschen U23-Meisterschaften, die am kommenden Wochenende im Grenzlandstadion ausgetragen werden sollten.

 Johannes Gathen ist Geschäftsführer und Trainer des LAZ.

Johannes Gathen ist Geschäftsführer und Trainer des LAZ.

Foto: bauch, jana (jaba)

Herr Gathen, die Deutschen U23-Juniorenmeisterschaften hätten am Wochenende im Gladbacher Grenzlandstadion stattgefunden. Wegen der Corona-Pandemie wurden sie abgesagt. Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) machte es doch nun bei den Deutschen Meisterschaften für Männer und Frauen in Braunschweig vor, wie es gehen kann.

Gathen Stimmt. Es waren keine Zuschauer zugelassen. Vor Ort waren nur die am Wettkampf beteiligten Athleten, eine bestimmte Anzahl von Vereinsbetreuern sowie die für den Wettkampf notwendigen Mitarbeiter und Medienvertreter. Stimmung kam keine auf. Übrigens: Davon ließen sich aber die Aktiven nicht sonderlich irritieren und zeigten Leistungen auf hohem Niveau.

Warum sind die Deutschen Juniorenmeisterschaften in Mönchengladbach nicht möglich – zumal es ein Konzept gibt?

Gathen Zu dem Zeitpunkt, als wir uns entschieden haben, die Meisterschaft abzusagen, hätten wir aufgrund der Corona-Schutzverordnungen in NRW diese Titelkämpfe nicht durchführen können. Der DLV konzentrierte sich mit dem Konzept aber nur auf die großen Deutschen. Und für die nationalen U23-Meisterschaften gab es noch kein Organisationspapier. Das Vorhaben ließ sich aber nur mit enormem Aufwand stemmen, der mit der Ehrenamtlichkeit alleine nicht zu organisieren gewesen wäre. Da wir mit Unterstützung des Landesverbandes Nordrhein diese Meisterschaft durchgeführt hätten, mussten wir anders reagieren. Die Entscheidung fiel schweren Herzens gegen diese Veranstaltung, zu der über 600 Athleten aus ganz Deutschland gekommen wären.

Für die 3000-Meter-Hindernisläuferin Paula Schneiders war es schade, als Lokalmatadorin mit Aussichten auf einen vorderen Platz hier nicht an den Start gehen zu können.

Gathen Für die hiesigen Athleten ist es bedauerlich, nicht vor heimischem Publikum starten zu können. Das wäre aus Gladbacher Sicht nicht nur für Paula Schneiders, sondern auch für Jolina Schmitz als 400-Meter-Läuferin schön gewesen.

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