Vom Abiball auf die Laufbahn Antonia Wienold gewinnt Silbermedaille über 400-Meter-Hürden

Leichtathletik · Die 17-jährige Antonia Wienold vom LAZ Mönchengladbach hat bei den NRW-Jugendmeisterschaften in Troisdorf die Silbermedaille gewonnen. Dabei verlief ihre Vorbereitung alles andere als optimal.

  Antonia Wienold (l.) und Janne Winzen) vom LAZ bei den NRW-Meisterschaften in Troisdorf.

Antonia Wienold (l.) und Janne Winzen) vom LAZ bei den NRW-Meisterschaften in Troisdorf.

Foto: LAZ Mönchengladbach/LAZ Mönchengladbachq

Die Mannschaft des LAZ Mönchengladbach ist bei den NRW-Jugendmeisterschaften in Troisdorf coronabedingt mit einem geschrumpften Kader angetreten. Die drei verbliebenen Läuferinnen Janne und Romy Winzen (beide TV Odenkirchen) sowie Antonia Wienold (Turnerschaft Neuwerk) überzeugten aber trotz dieser erschwerten Umstände.

Freude und Frust lagen dabei bei Janne Winzen ganz nah beieinander. In ihrem dritten 300-Meter-Hürden-Rennen binnen der letzten drei Wochen stellte die 14-Jährige erneut eine Bestzeit mit 48,04 Sekunden auf Rang vier der 15-Jährigen auf. Sie war trotz Hausrekord enttäuscht: Denn Janne Winzen verpasste damit die Norm zur U16-Jugend-DM (48,00 Sekunden) um einen Wimpernschlag, nämlich um winzige vier Hundertstelsekunden. Da am Sonntag Meldeschluss war, nahm sie diese bittere Bestzeit hin. „Trotz dieser Enttäuschung blickt Janne aber auf eine starke Saison zurück“, sagt Trainer Johannes Gathen. In der Zeit von Mitte Dezember bis Mitte März war sie zunächst durch eine Coronainfektion und dann durch das Pfeiffersche Drüsenfieber ausgebremst, wodurch sie einen wichtigen Teil des Aufbautrainings verpasste. Gathen sagt: „Janne steht gerade erst am Anfang ihrer Leichtathletikkarriere. Nun gilt es für sie, die Enttäuschung abzuhaken und mit dem Blick nach vorne weiterzuarbeiten. In den nächsten Jahren löst sie bestimmt noch ihre Tickets für die Deutschen Jugendmeisterschaften.“

Für die 17-jährige Antonia Wienold waren die 400-Meter-Hürden kein leichtes Unterfangen. Die Abiturientin kam fast auf direktem Wege von ihrem Abiball, den sie als Leiterin des Organisationsteams erst morgens um fünf Uhr in der Früh beendete, zum Wettkampf. Neben dem wenigen Schlaf kamen starke Schmerzen in den Füßen erschwerend hinzu. Dazu erklärte sie: „Ich bin es nicht gewohnt, die ganze Zeit auf hochhackigen Schuhen zu laufen, aber ich konnte ja schlecht in Turnschuhen zum Abiball gehen.“ Antonia Wienold zeigte über 400-Meter-Hürden einen guten Rhythmus, nur die Kraft auf den letzten 80 Metern fehlte nun etwas. Dennoch durfte sie sich im Ziel über die Silbermedaille und eine Zeit von 68,82 Sekunden freuen.

Genau andersherum als bei Antonia Wienold verlief das Wochenende für Romy Winzen. Die 18-jährige Abiturientin musste nach dem 800-Meter-Rennen in der Jugend U20 wieder schnell Richtung Heimat. Am späten Nachmittag und Abend stand dann für sie der Abiball an. Sie sicherte sich in 2:24,57 Minuten die Bronzemedaille. Mit dieser Zeit war Romy Winzen (im Mai schon 2:21,11 Minuten gelaufen), alles andere als zufrieden: „Schon nach 300 Metern hatte ich das Gefühl, im ganzen Körper Laktat zu haben. Vielleicht fehlen mir einfach im Moment die längeren Tempoläufe.“ Sie hatte Trainingsdefizite und zog sich eine Corona-Infektion zu, weswegen sie schon auf die LVN-Titelkämpfe verzichten musste. Bei den NRW-Meisterschaften wollte die junge Läuferin aber auf alle Fälle an den Start gehen. Noch fehlt allerdings ein wenig die Kraft, um an die gute Wettkampfform vom Mai anzuknüpfen. Ihr Blick geht nun Richtung U20-DM in Ulm. Dann hofft sie, wieder topfit über die Hindernisstrecke an den Start gehen zu können.

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