Rückblick auf eine lange Karriere 1000. Lauf für Hans-Jakob Bendlage

Leichtathletik · Beim Herbstwaldlauf „Rund um den Bismarckturm“ hat Hans-Jakob Bendlage ein bemerkenswertes Jubiläum erreicht – und auch noch gewonnen. Rückblick auf eine Karriere, die spät begann, aber viele Siege einbrachte.

 Hans-Jakob Bendlage vom TSV Kaldenkirchen gewann seinen 1000. Lauf in der Altersklasse M70 über zehn Kilometer in 55:31 Minuten. 
  Foto: Offermanns

Hans-Jakob Bendlage vom TSV Kaldenkirchen gewann seinen 1000. Lauf in der Altersklasse M70 über zehn Kilometer in 55:31 Minuten. Foto: Offermanns

Foto: Paul Offermanns

 In der Siegerpose erreichte Hans-Jakob Bendlage vom TSV Kaldenkirchen als Gewinnerder Klasse „M70“ das Ziel nach zehn Kilometern im Stadion Hoher Busch. „1-2-3-4-5-6-7-8 ... und es ging immer weiter. 1000 Wettkämpfe im Oktober 2021“, lauteten zugleich die Glückwünsche der Leichtathletik-Gemeinschaft Viersen, die den 74. Herbstwaldlauf „Rund um den Bismarckturm“ organsierte. Denn für Bendlage war es eben jener 1000. Lauf seiner Karriere. Dabei hatte er dieses Ziel schon im Vorjahr angepeilt. „Aber wegen der Corona-Pandemie hat sich das alles etwas verschoben“, sagt Bendlage.

In den 1980er-Jahren fing der damals 35-Jährige mit dem Laufsport an. An den Beginn erinnert er sich noch gerne: „Mein erster Lauf war der Citylauf in Kaldenkirchen, quasi in meinem Heimatort.“ Viele Läufe folgten in der Region sowie in der Eifel, Belgien, Holland, auf Nordseeinseln und einige in Italien und in der Schweiz. „Meine Frau war immer dabei. Sie war mein persönlicher Glücksbringer“, sagt Bendlage, Vater zweier Töchter. „Die Streckenlängen waren überwiegend von fünf Kilometern bis zur Halbmarathon-Distanz. Ich bin nie auf die Idee gekommen, einen Marathon zu laufen. Da fehlte mir auch die Zeit zum Training, weil ich beruflich als Lkw-Fahrer viel unterwegs war“, sagt er weiter. Besonders gerne nahm er immer an den Eifelläufen teil, wie der Lichterlauf in Steckenborn, Konzen, Mützenich und viele andere. Den Rur-Eifel-Cup hat er in seiner Altersklasse auch schon mehrmals gewonnen. Der schönste Lauf war für ihn im schweizerischen Davos, bei dem er mehrmals am Start stand. „Insbesondere der 31-Kilometer-Lauf vom Stadion aus mit heroischer Musik und mit aufsteigendem Helikopter morgens um sieben Uhr nach Filisur, das war Gänsehaut pur“, sagt Bendlage.

Wenn er auf seine Läufe zurückblickt, findet er: „Ich war eigentlich nie so ganz verbissen und extrem ehrgeizig, das Dabeisein war alles für mich.“ Er habe nie viel trainiert, ein bis zweimal wöchentlich, aber am Wochenende häuften sich dann die Wettkämpfe. „Darum ist es mir heute noch möglich mitzulaufen, wobei ich jetzt immer gute Treppchenplätze bei den über 70-Jährigen erziele und dankbar dafür bin“, sagt er.

Über seine Laufbilanz hat er genau Buch geführt: Bei den 1000 Läufen siegte der Altersklassenläufer 310-mal, verbuchte 195 zweite Plätze und 103 dritte Plätze. Bei den Kreis-Meisterschaften von 2005 bis 2017 holte er Goldmedaillen über 5000 Meter (3), 10.000 Meter (5) und im Halbmarathon (4). Bei den Kreis-Cross Meisterschaften kam er zu fünf Titeln und vier zweiten Plätzen. Bei den Nordrhein-Meisterschaften verbuchte er zwei Landesverbandstitel und jeweils einen zweiten, dritten und vierten Platz. Bei den NRW-Meisterschaften lief er auf Rang sechs und sieben. Und kürzlich erreichte er bei den Deutschen Berglaufmeisterschaften im bayerischen Kohlgrub über 630 Höhenmetern den elften Platz. Müde wird Bendlage also nicht.

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