„Habe lange mit mir gerungen“ Nachwuchsathletin Paula Schneiders muss Laufkarriere vorzeitig beenden

Leichtathletik · Paula Schneiders vom LAZ Mönchengladbach musste eine schwere Entscheidung treffen: Mit gerade einmal 22 Jahren beendet die talentierte Läuferin ihre aktive Karriere im Leistungssport. Wie es dazu kam und was sie zu diesem Schritt sagt.

Paula Schneiders (l.) vom LAZ Mönchengladbach beendet aufgrund von Verletzungsproblemen vorerst ihre Karriere.

Paula Schneiders (l.) vom LAZ Mönchengladbach beendet aufgrund von Verletzungsproblemen vorerst ihre Karriere.

Foto: Wolfgang Birkenstock

Paula Schneiders vom LAZ Mönchengladbach – mit ihren erst 22 Jahren eine der vielversprechendsten Läuferin der Vitusstadt – hat ihren Rücktritt vom Leistungssport erklärt. Sie traf in den letzten Wochen eine für sie wichtige Entscheidung und hängt ihre Spikes an den Nagel – zumindest vorerst: „Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Ich habe lange mit mir gerungen. Aber ich fühle jetzt, dass das für mich der richtige Zeitpunkt war“, sagt Schneiders, die an der Hochschule Niederrhein Oecotrophologie studiert.

Ihre letzten drei Jahre waren geprägt von Problemen mit der Achillessehne. Diese schwoll immer wieder an und machte sich bei ihr mit Schmerzen bemerkbar. Schmerzfreies Laufen war für Paula Schneiders immer seltener möglich. Dann ging es für sie aufs Rad und zum Aquajogging ins Wasser. Somit fiel es der jungen Hindernisläuferin nicht leicht, ihre Leistungsziele auf der Laufstrecke zu erreichen.

„Ich war schon froh, bei den wichtigen Rennen zumindest meine Leistung des Vorjahres bestätigen zu können. In diesem Jahr nahm ich im Sommer gar nicht an den wichtigen Wettkämpfen teil“, erzählt Schneiders. Das nagte natürlich an ihrer Motivation. „Es fiel mir immer schwerer, mich zu motivieren. Das führte bei mir dann letztendlich zum Entschluss, mit dem Leistungssport aufzuhören“, sagt die Gladbacherin. „Ich werde jetzt erst einmal mein Studium beenden und mich auf meine berufliche Karriere konzentrieren“, so die 22-Jährige.

Paula Schneiders blickt auf eine bis dato recht erfolgreiche Karriere als Läuferin zurück. Das LAZ-Eigengewächs ließ zum ersten Mal 2016 bei den Deutschen Meisterschaften der Jugend U16 aufhorchen, als sie zur Überraschung aller den DM-Titel über 3000 Meter nach Hause lief. Zwei Jahre später legte sie ihren Schwerpunkt auf die Hindernisstrecke. Direkt im ersten Jahr, in dem sie mit dem Hindernistraining begann, sicherte sie sich das Ticket zur Europameisterschaft der Jugend U18. Im ungarischen Györ gewann sie sich dann gleich die Bronzemedaille.

Im gleichen Jahr gelang Paula Schneiders die Teilnahme bei den Youth-Olympic-Games in Buenos Aires (Argentinien), wo sie in der Kombination Crosslauf und Hindernislauf den siebten Platz belegte. Ein Jahr später ging es für die Leichathletin des LAZ zur U20-Euromeisterschaft nach Boras (Schweden), wo sie sich in einem taktisch perfekten Rennen den EM-Titel sicherte. Kurz danach lief sie bei den klassischen Deutschen Meisterschaften der Frauen im Berliner Olympiastadion ihre bis heute gültige Bestzeit von 10:04,70 Minuten.

Die dann folgenden Lockdowns während der Corona-Pandemie verhinderten bei ihr weitere Starts im deutschen Nationaltrikot. 2021 kam Paula Schneiders bei den Deutschen Meisterschaften mit 10:06,44 Minuten noch einmal nah an ihre Bestleistung heran und durfte bei der U23-Europameisterschaft das Nationaltrikot überstreifen, wo sie einen starken siebten Platz in Tallinn (Estland) belegte.

Ihr Ziel, die 3000-Meter-Hindernisstrecke unter zehn Minuten zu laufen, wurde durch die immer wiederkehrenden Probleme mit der Achillessehne vereitelt. Somit kam ihre Entscheidung, mit dem Leistungssport aufzuhören, für Ausstehende zwar überraschend, für die junge Mönchengladbacherin ist das zum aktuellen Zeitpunkt aber wohl der richtige Entschluss.

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