Fußball Leerstühle beim RSV

Fußball · In den vergangenen Wochen haben sich einige Funktionsträger beim Fußball-Landesligisten zurückgezogen. Vorsitzender Süleyman Baybuga muss für die neue Saison neuen Trainer finden. Kehrt Axel Malchow zurück?

Die "Reise nach Jerusalem" ist bei Feten ein beliebtes Spiel. Dabei muss der Teilnehmer ausscheiden, der beim Aussetzen der Musik keinen Stuhl findet. Man könnte meinen, beim Landesligisten Rheydter Spielverein läuft dieses Spiel genau andersherum ab. Stühle, sprich Posten, könnten genügend besetzt werden. Es finden sich aber keine Personen, die Platz nehmen wollen. Fußball-Obmann Holger Drever trat Anfang der Woche überraschend zurück. Damit ist nun auch der Co-Trainer-Job vakant, den er nach der Trennung von Guido Knuppertz übernommen hatte. Vor den letzten Wahlen zog sich der Vorsitzende Horst Imdahl in den Aufsichtsrat zurück. Vor kurzem schied Dr. Klaus Rother aus privaten Gründen aus dem Vorstand aus. Am Ende der Saison wird noch ein Trainer gesucht, nachdem man sich mit dem Kandidaten Klaus Ernst nicht einigen konnte.

Inzwischen fühlt sich der neue Vorsitzende Süleyman Baybuga ein wenig Vereinsamt: "Schade, dass Holger Drever nicht weiter gemacht hat. Ich dachte, wir hätten dieselbe Wellenlänge. Dazu hätte er mich aber auch vorher von seinem Schritt unterrichten müssen". Holger Drever gibt durchaus zu, dass es in dieser Hinsicht einen Fehler gemacht hat. Recht betroffen zeigte sich RSV-Trainer Damir Knezovic: "Sportlich und menschlich bedauere ich den Schritt sehr. Ich muss nun auch noch diese Aufgabe übernehmen. Wir müssen nun alle enger zusammenstehen, um den Spö in der Klasse zu halten."

Denn sicher werden die Unruhen im Umfeld nicht an der Mannschaft vorbei gehen. Für Süleyman Baybuga ist aber die nächste Saison wesentlich wichtiger. Und für die braucht er einen neuen Trainer. Im Gespräch ist Axel Malchow, der den RSV früher in die Landesliga führte. "Er ist gestern aus dem Urlaub zurückgekommen. Wir werden sicher miteinander sprechen", sagt Süleyman Baybuga. Er will einen Trainer, der alle Befugnisse erhält, um alle Aufgaben rund um die Mannschaft alleine zu stemmen.

"Ich habe meine Aufgaben als Vorsitzender. Das nimmt mich hinreichend in Anspruch", lässt der RSV-Vorsitzende seinem zukünftigen Trainer weiterreichende Freiheiten. Da wäre Axel Malchow wohl der ideale Kandidat.

Gestern war dieser nach seinem Urlaub gerade erst am Arbeitsplatz, hatte aber schon in Gran Canaria erste Gerüchte wahrgenommen. "Natürlich ist der Spielverein immer auch eine Herzensangelegenheit. Aber ich muss zuerst einmal selbst mit mir klarkommen, ob ich überhaupt noch einmal als Trainer arbeiten will", sagt Malchow und denkt dabei vor allem an seine Freizeit, die er zuletzt losgelöst vom Fußballstress gestalten konnte. Sollte er noch einmal als Trainer arbeiten wollen, wartet er darauf, dass er angesprochen wird, um dann die Situation zu sondieren: "Ich warte also einmal ab, was sich tut, vor allem aber, wie ich mich selbst entscheide."

(RP)
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