Bogensport Rheydter Bogenschützen haben zwei Mammutaufgaben vor sich

Mönchengladbach · Am Wochenende steigen die Landesmeisterschaften des Rheinischen Schützenbundes in der Krahnendonkhalle, eine Woche später folgt der letzte Spieltag der zweiten Bundesliga in der Halle Nordstraße. Dort kämpft der RTV um den Klassenerhalt.

 Nachwuchshoffnungen des Rheydter TV: Lara Plommer (li.) und Alisha Saurwein.

Nachwuchshoffnungen des Rheydter TV: Lara Plommer (li.) und Alisha Saurwein.

Foto: RTV

Für die Schützen des Rheydter TV stehen zwei heiße Wochenenden an. Zunächst richten sie in der Krahnendonkhalle am Samstag und Sonntag jeweils ab 9.30 Uhr die Landesmeisterschaft des Rheinischen Schützenbundes aus, zu der rund 400 Schützen erwartet werden – darunter auch sieben Gladbacher (siehe Hinweis am Ende). Und am Samstag, 2. Februar sind die Rheydter Ausrichter des letzten Spieltags der zweiten Bundesliga in der Halle Nordstraße. Dann entscheidet sich in 28 Matches der acht Mannschaften, ob der RTV die Liga halten kann.

Das wird für den Tabellenvorletzten, der punktgleich mit den vor ihm platzierten Teams aus Laufdorf und Köln (alle 16:26) ist, nicht einfach. „Es ist möglich“, glaubt Abteilungsleiter Carlo Schoutz, „aber wir müssen noch einen Platz nach oben. Da entscheidet die Tagesform.“ Es droht der zweite Abstieg in Folge. „Wir sind leider ein wenig gebeutelt, was die Teamschützen angeht“, erklärt Schoutz. „Wir haben in der ersten Liga zwei gute Leute aus privaten Gründen verloren und sind danach in die Zweite Liga abgestiegen. Jetzt starten wir vermehrt mit dem Nachwuchs, der in seiner ersten Saison in der Bundesliga schießt.“

Anders als viele Bogensportvereine hat der RTV immerhin keine Nachwuchssorgen. „Wir haben letztes Jahr 16 neue Leute dazu bekommen“, sagt Schoutz. „Wir stoßen schon an unsere Grenzen, was den Platz und die Anzahl der Betreuer angeht.“ Auch im jugendlichen Segment hat sich einiges getan, vier Schützen sind unter 16 Jahre alt, darunter sind Alisha Saurwein und Lara Plommer, die auch am Wochenende bei der Landesmeisterschaft starten. „Lara ist sehr ambitioniert“, sagt Schoutz. „Sie ist seit drei Jahren dabei, der Nationalkader und Deutsche Meisterschaften sind ihr Ziel. Der Nationalkader ist momentan zwar noch kein Thema, weil es den erst ab 18 Jahren in der Damenklasse gibt, aber ihr Trainingsehrgeiz ist da. Sie ist auf dem richtigen Weg.“

Vielleicht kann Plommer schon bei den Landesmeisterschaften ein Ausrufezeichen setzen, auch Thomas Zilinski (Herren Recurve) möchte seine ansteigende Form unter Beweis stellen, der ehemalige Nationlkaderschütze ist auf dem Weg zurück in die Auswahl. Weniger Chancen rechnet sich Schoutz selbst bei den Compound-Herren aus, nachdem er vor wenigen Monaten Vater einer Tochter geworden ist.

Im Gegensatz zu den Bundesligen, bei denen nur Recurve geschossen wird, sind bei den Landesmeisterschaften alle Klassen vertreten. Die jeweiligen Bögen bezeichnen die Klasse: Lang- und Blankbogen sind dabei die rudimentärsten Sportgeräte, der Compound-Bogen mit Flaschenzug ist sehr technisch, unter anderem hilft eine Wasserwaage bei der Einstellung. Der Recurve-Bogen wiederum verzichtet auf technische Hilfsmittel, der Schütze muss die volle Kraft ohne einen Flaschenzug erreichen. „Das Zuggewicht startet bei 20 Pfund“, erklärt Schoutz, „dann steigert man das von Jahr zu Jahr, bis man 35 bis 40 Pfund hat. Und dann geht es bei einem Wettbewerb darum, die Konzentration über 60 Pfeile halten zu können und die Kraft dafür zu haben, die auch schießen zu können. Danach merkt man die Muskulatur, vor allem im Rücken, weil es eine einseitige Belastung ist und man diese Muskeln im Alltag fast nicht braucht.“

Gladbacher Teilnehmer: Carlo Schoutz (Compound Herren), Martin Hecker (Recurve Masters), Lara Plommer, Alisha Saurwein (beide Recurve Schülerinnen A), Thomas Zilinski (Recurve Herren, alle Rheydter TV), Ömer Özger (Recurve Junioren), Thomas Dornik (Recurve Masters, beide Polizei SV).

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