Landesligisten mit holprigrem Start Deshalb behalten die Trainer im Tabellenkeller noch die Ruhe

Fussball-Landesliga · Die Landesligisten der Region sind holprig in die neue Spielzeit gekommen, stecken zu Saisonbeginn allesamt im unteren Bereich der Tabelle. Was die Trainer zu den ersten acht Spieltagen sagen und wieso bei ihnen noch keine Panik ausbricht.

Johannes Wilms (r.) und der ASV Süchteln stehen kurz über der Gefahrenzone.

Johannes Wilms (r.) und der ASV Süchteln stehen kurz über der Gefahrenzone.

Foto: RP/Ralph-Derek Schröder

Nach acht Spieltagen hat kein Landesligist der Region mehr als zwei Siege auf dem Konto. Während der 1. FC Viersen, der ASV Süchteln und Victoria Mennrath immerhin schon diese zwei Erfolge verbuchen konnten, haben Aufsteiger Fortuna Dilkrath und die ambitionierten VSF Amern lediglich einen Dreier eingefahren.

So stehen die Teams in der großen Landesligagruppe mit 20 Mannschaften, aus der am Ende der Spielzeit mindestens vier, möglicherweise aber sogar fünf oder sechs Teams absteigen werden, bereits früh unter Druck. Ungeachtet der tabellarischen Situationen strahlen die verantwortlichen Cheftrainer allerdings noch Ruhe und Gelassenheit aus, wissen sie die Lage in der sehr gut besetzten Landesliga doch einzuschätzen.

So wie Fabian Wiegers, der mit Fortuna Dilkrath nach dem Aufstieg die erste Landesliga-Spielzeit der Vereinshistorie bestreitet. „Natürlich war unser Start durchwachsen, wobei wir zu Hause durchaus gute Spiele gezeigt haben. Auswärts tun wir uns aktuell noch schwer“, sagt Wiegers. Dort setzte es zuletzt Pleiten in Cronenberg (1:5), Kapellen-Erft (0:5) und Remscheid (0:1).

„Als Aufsteiger haben wir mit einer jungen Mannschaft in einer enorm starken Liga damit gerechnet, dass wir unten stehen werden. Wir möchten das Team über die Saison entwickeln und bis zum Ende die Chance auf den Klassenerhalt haben“, so der Coach, der in dieser Woche die nächste Hiobsbotschaft bekam. Nach René Jansen hat sich auch Malte Laumen schwer verletzt, wird mit Kreuzband- und Meniskusriss die gesamte Saison ausfallen. Am Sonntag muss Dilkrath gegen das Tabellenschlusslicht ASV Mettmann dringend dreifach punkten.

Eine sehr junge Mannschaft hat auch der 1. FC Viersen mit Cheftrainer Kemal Kuc zusammengestellt. „Unser Durchschnittsalter liegt bei 21,7 – damit haben wir neben dem SC Velbert den jüngsten Kader der Liga“, so Kuc, der am Sonntag mit seinem Team in Velbert gastiert. Mit zehn Punkten und dem zehnten Platz steht der 1. FC von allen Landesligisten der Region am besten da. Zwar haben die Viersener erst zwei Spiele gewonnen, gleichzeitig aber auch erst zwei verloren.

„Wir haben vor der Saison viele U19-Spieler integriert, mit denen müssen wir in dieser starken Liga Geduld haben“, sagt Kemal Kuc, der sich über die gute Stimmung und die rege Trainingsbeteiligung freut. Luft nach oben sieht der Viersener Coach aktuell vor allem bei der mangelnden Chancenverwertung, die habe beispielsweise beim 1:1 gegen Oberliga-Absteiger MSV Düsseldorf den Sieg gekostet.

Über geschossene Tore – nämlich 14 an der Zahl – kann sich Simon Netten bei Victoria Mennrath nicht beschweren, wohl aber über die kassierten. 27 Gegentreffer musste die Victoria in ihrem zweiten Landesliga-Jahr nach dem Aufstieg 2022 bereits hinnehmen. „Lediglich beim 2:1-Sieg gegen Remscheid haben wir es geschafft, über 90 Minuten konzentriert zu verteidigen“, sagt Netten. „Ansonsten zieht es sich schon durch die ganze Saison, dass wir viel zu einfach Tore kassieren.“ Der Klassenerhalt ist in Mennrath das eindeutige Ziel. „Diese Landesliga hat eine ganz andere Intensität, bei der wir bestehen müssen“, erklärt der Cheftrainer.

„Erwartungsgemäß holprig“, wie Frank Mitschkowski sagt, läuft es auch beim ASV Süchteln. Schon in der abgelaufenen Saison kämpfte das Team lange gegen den Abstieg, mit einer noch einmal verjüngten Truppe sei der Start mit sieben Punkten aus acht Partien kein Beinbruch. „Die Entwicklung ist sehr positiv, wir waren in keinem Spiel chancenlos und haben die vielen Gegentore aus den ersten Partien abstellen können“, sagt Coach Mitschkowski. „Wir möchten den Jungs, die gerade aus der U19 kommen oder noch dort spielen könnten, Zeit geben, um sich zu entwickeln.“ Bereits am Freitagabend traf der ASV auf Viktoria Jüchen – und gewann überraschend mit 2:1. Die größte Enttäuschung ist der etablierte Landesligist aus Amern, mit vier Pünktchen steht das Team auf dem vorletzten Tabellenplatz.

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