Schwierige Vorbereitung in Startergemeinschaft Adler Neuwerk holen Silber bei Kunstrad-DM

Kunstrad · Der Erfolg der Neuwerker bei der Deutschen Meisterschaft in Moers gelingt in einer Startergemeinschaft mit Mülheim. Allerdings bricht diese Mannschaft nun auseinander – ein altbekanntes Problem im Kunstradsport.

 Die Silbermedaillengewinner: Henrik Bode, Sabrina Christmann, Anne Knoop und Daniel Schiffers (v.l.).

Die Silbermedaillengewinner: Henrik Bode, Sabrina Christmann, Anne Knoop und Daniel Schiffers (v.l.).

Foto: RV Adler Neuwerk

Fünf Jahre musste der RV Adler Neuwerk warten, um im deutschen Kunstradsport wieder oben mitzumischen. 2015 gewannen die Neuwerker die Meisterschaft im Vierer-Kunstradfahren, ein Jahr später folgte noch ein Vize-Titel. Im Anschluss konnten die Kunstradfahrer an diese Erfolge aber nicht weiter anknüpfen. „Nach der Vize-Meisterschaft haben einige aufgehört, es gab einen Altersbruch. Es hat vier Jahre gedauert, bis der Nachwuchs hochkam“, sagt Yannick Lingen, der 2015 und 2016 noch selbst zum Erfolgsteam gehörte, nun im Vorstand des Vereins sitzt.

Nur Daniel Schiffers blieb aus der damaligen Mannschaft dabei, aus dem Nachwuchs kam Anne Knoop hinzu. Die nun gewonnene Silbermedaille bei den deutschen Titelkämpfen der Eliteklasse in Moers holten die Adler allerdings in einer Startgemeinschaft mit dem RC Sturmvogel Mülheim und deren Sportler Sabrina Christmann und Henrik Bode. Denn Mühlheim hatte ganz ähnliche Probleme wie Neuwerk. 

„Die Interessensgemeinschaft ist 2019 durch private Kontakte entstanden. Mühlheim war ebenfalls die Mannschaft weggebrochen. Das geht in unserem Sport aus beruflichen Gründen oder wegen eines Studiums recht schnell. Daher sind auch Startgemeinschaften nichts Unübliches. Das zieht sich so durch unseren Sport“, sagt Lingen.

Also taten sich beide Vereine in der Sportlernot zusammen, auch wenn die Kooperation nicht immer einfach war. „Die Entfernung zwischen den Wohnorten und die berufliche Situation der vier Sportler haben die Vorbereitung nicht erleichtert“, sagt Trainerin Ulla Knoop. Hinzu kam die zwischenzeitlich lange Corona-Pause. Dennoch traf man sich im Anschluss so oft wie eben möglich, um ein wettkampftaugliches Team zu stellen. Der Trainingsort variierte dabei, mal fuhren die Adler nach Mülheim, mal die Sturmvögel nach Neuwerk – jeweils mit Sportgerät im Gepäck.

Erste Erfolge gab es im September beim Deutschlandpokal im niedersächsischen Schwanewede, bei dem sich die Startgemeinschaft nach nur wenigen gemeinsamen Trainingseinheiten mit ordentlicher Leistung einen Startplatz für die Deutsche Meisterschaft in Moers sicherte.

Und dort lief es dann umso besser: Man musste sich letztlich nur der Konkurrenz vom RKV Denkendorf geschlagen geben und gewann Silber. In der fünfminütigen Kür erreichten die Sportler aus Neuwerk und Mülheim 125,42 Punkte. Beim Kunstradfahren geht es um Synchronität. Es werden verschiedene Übungen vorgeführt, die je nach Schwierigkeitsgrad mit einer Punktzahl verbunden sind. Und je nachdem, wie viele Mängel die Übung hat, gibt es Abzüge von der ursprünglichen Punktzahl.

Für die Startgemeinschaft war der Erfolg in Moers aber gleichzeitig ein Schlusspunkt, denn auch diese Mannschaft bricht aufgrund anderer Prioritäten neben dem Sport auseinander. Daniel Schiffers und Anne Knoop von den Adler Neuwerk wollen aber weitermachen. Es fehlt jedoch noch an Mitfahrern.

Der Fokus in Neuwerk wandert daher erneut in den Jugendbereich, bis junge Sportler nachkommen. Da sei das Potenzial aber groß, sagt Yannick Lingen. Derzeit sind im Nachwuchs in Neuwerk zwei Vierer- und ein Sechserteam aktiv.

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