Torreiches Halbfinale mit Überraschung Viersen und Lürrip stehen im Finale des Kreispokals

Fussball-Kreispokal · Nach zwei torreichen Halbfinalpartien stehen die Endspielteilnehmer für den Kreispokal Mönchengladbach/Viersen fest. Für die größte Überraschung sorgte Bezirksligist SV Lürrip im Duell mit Victoria Mennrath, souverän setzte sich der 1. FC Viersen im Derby gegen den ASV Süchteln durch.

Justin Butterweck (r.) traf für den 1. FC Viersen im Kreispokal-Halbfinale gegen den ASV Süchteln dreifach.

Justin Butterweck (r.) traf für den 1. FC Viersen im Kreispokal-Halbfinale gegen den ASV Süchteln dreifach.

Foto: Heiko van der Velden

Schon das Erreichen des Halbfinales im Kreispokal Mönchengladbach/Viersen war für den SV Lürrip ein großer Erfolg. Zwar warf das Team von Norbert Müller auf dem Weg dorthin schon Titelverteidiger Sportfreunde Neuwerk aus dem Wettbewerb, doch ansonsten lief es in dieser Saison noch gar nicht rund für Lürrip: kein Sieg in der Bezirksliga, 33 Gegentreffer nach zehn Spielen, Tabellenschlusslicht. Da waren die Rollen im Halbfinale gegen Victoria Mennrath – Fünfter der Landesliga – klar verteilt.

Kreispokal Mönchengladbach-Viersen: Das sind die Sieger der vergangenen Jahre ​
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Das sind die Kreispokalsieger der vergangenen Jahre

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Foto: Sebastian Kalenberg

Der bessere Start in die Partie gelang dem SV in Person von Michael Bohnen, der bereits nach 110 Sekunden Andre Dietze im Mennrather Tor zur ersten Rettungstat herausforderte. In der fünften Minute trug Lürrip einen Angriff über die linke Seite vor, die Flanke auf den zweiten Pfosten köpfte Leon Neunkirchen zurück auf Bohnen, der sich die Chance nicht entgehen ließ und zur überraschend frühen Führung der Lürriper traf.

Erst in der zwölften Minute ergab sich die erste Mennrather Chance, als Noah Kubawitz einen Freistoß auf Paul Szymanski schlug, dessen Schuss Marc Rüttgers im Lürriper Tor entschärfte. In der 19. Spielminute landete dann ein weiter Befreiungsschlag Lürrips bei Leon Neunkirchen, der überhaupt in der ersten Hälfte nie zu stoppen war. Der SV-Akteur umkurvte Dietze und schob zum 2:0 ein. Wenig später hatte Marc Rüttgers Glück, als er bei einem Mennrather Konter herauslief, den Ballführenden foulte und dafür nur die Gelbe Karte sah. Eine größere Möglichkeit hatte vor dem Seitenwechsel erneut Lürrip durch Bohnen, doch Dietze konnte den Schuss zur Seite klären.

Halbzeit zwei sei schnell erklärt: Nennenswerte Chancen hatte der Favorit aus Mennrath kaum noch, Lürrip unterband mit aggressivem Pressing häufig den Spielaufbau der Victoria und setzte selber immer wieder auf schnelle Konter. So fielen dann auch die weiteren Lürriper Tore durch Yilmaz Topcu zum 4:0-Endstand (82. / 90.+3).

„Finale oohhoho“, schalte es nach Abpfiff über die Lürriper Anlage, während Mennraths Trainer Simon Netten mit versteinertem Gesicht in der Kabine verschwand. SV-Coach Norbert Müller war hingegen glänzend aufgelegt. „Das sollte uns Auftrieb für den bisher sieglosen Ligabetrieb geben.“

Neben dem SV Lürrip hat auch der 1. FC Viersen das Finale im Kreispokal erreicht. Im Derby siegte die Kuc-Elf am Donnerstagabend beim ASV Süchteln deutlich mit 5:1 (3:1). Vor allem im ersten Durchgang zeichnete sich ein klares Bild ab, die drei Tore fielen dabei allesamt nach dem gleichen Muster. Nachdem Metin Türkay sich im Eins-gegen-Eins im Mittelfeld durchgesetzt hatte, zog dieser über die rechte Seite bis zur Grundlinie, um dann den Ball in den Rückraum zu spielen. Dort lauerte Niels Blaszczyk (4.), der den Ball in den Giebel zur 1:0-Führung hämmerte.

Ein ähnliches Bild auch beim 2:0, als Türkay erneut den Ball flach mittig vor das Tor setzte und diesmal Justin Butterweck (18.) einnetzte. Beim 3:0 kam der Ball wieder flach von der rechten Seite von Türkay. Diesmal trafen die Süchtelner (39.) ins eigene Tor. Anschließend keimte aufseiten der Gastgeber etwas Hoffnung auf, als David Abugo den ASV-Kapitän Karsten Robertz (42.) im Strafraum zu Fall brachte und Paul Fröhling per Strafstoß auf 1:3 verkürzen konnte.

ASV-Trainer Frank Mitschkowski brachte zur Halbzeit gleich vier neue Spieler in die Partie: Angelo Recker, Tobias Busch, Bora Kat und Emmanuel Adu. Die Einwechslungen machten sich bemerkbar. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch auf beiden Seiten, bei dem die Süchtelner durchaus dem zweiten Treffer nahe waren. Kat (54.) bekam nach dem Zuspiel von Adu zwei Meter vor dem Tor den Ball allerdings nicht richtig zu fassen. Anschließend zeigte sich Adu (56.) kurz vor dem Tor aus aussichtsreicher Position zu harmlos im Abschluss.

Als genau in dieser Phase des Spiels Butterweck (58.) auf 4:1 erhöhte, war die Messe gelesen. Ein Pass von Türkay in die Tiefe auf Butterweck (71.) ließ die Viersener im Schlussabschnitt erneut jubeln und sorgte für den Treffer zum 5:1-Endstand.

„Das war ein gutes Spiel von uns. Wir wollten mit Tempo den Ball in die freien Räume bringen. In der zweiten Halbzeit haben wir das Niveau dann gehalten. Der Einzug ins Finale ist verdient“, zeigte sich Viersens Trainer Kuc zufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft. „Das war ein schwaches Spiel von uns und eine verdiente Niederlage“, sagte dagegen ASV-Coach Mitschkowski.

Während der SV Lürrip am Ostermontag im Finale auf den 1. FC Viersen trifft und beide Teams ihr Ticket für den Niederrheinpokal schon sicher haben, spielen der SC Victoria Mennrath und der ASV Süchteln im Spiel um Platz drei den letzten Teilnehmer für den Verbandspokal aus.

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