Harte Strafen nach Eskalation in Kreisliga C Spieler von Turanspor Rheydt nach Schlägerei für ein Jahr gesperrt

Fussball · Im August eskalierte in der Kreisliga C die Partie zwischen Turanspor Rheydt und Rot-Weiß Hockstein IV und musste aufgrund mehrerer Tumulte auf dem Platz abgebrochen werden. Nun sprach das Sportgericht des Fußballkreises Mönchengladbach-Viersen harte Strafen aus.

Symobl der Justitia.

Symobl der Justitia.

Foto: dpa/Arne Dedert

Das Sportgericht des Fußballkreises Mönchengladbach-Viersen hat diese Woche den Spielabbruch der Kreisliga-C-Partie zwischen Rot-Weiß Hockstein IV und Turanspor Rheydt verhandelt. Die Partie war Ende August nach 88 Minuten abgebrochen worden, da es zu mehreren Tumulten auf dem Feld gekommen war.

Es ging dabei nicht nur um die Spielwertung, sondern auch um persönliche Strafen. Was das Spiel als solches anbetrifft, kam das Gericht unter dem Vorsitz von Uwe Röhrhoff zu der Entscheidung, dass die Partie mit 0:2 gegen beide Mannschaften zu werten ist.

Begründung für diese Entscheidung: Eine Weiterführung der Partie sei aus der Sicht des Schiedsrichters nicht möglich gewesen, da es zu viele Unruhen gegeben hätte und beide Mannschaften das Spiel aus Sicht des Unparteiischen nicht hätten fortsetzen wollen. Vorhandenes Videomaterial bestätigt indes die Aussagen des Schiedsrichters, dass auch Zuschauer in den Schlägereien mitmischten, die beiden Lagern zuzuordnen sind.

Zudem müssen beide Teams eine Geldstrafe von je 200 Euro Zahlen, die Hocksteiner zusätzlich 50 Euro wegen des fehlenden Ordnungsdienstes. Das Rückspiel der beiden Teams wird unter Kreisaufsicht gestellt.

Bemerkenswert fielen zwei individuelle Strafe gegen Spieler von Turanspor aus. Bei den Tumulten ging einer der Spieler zunächst mit der Faust auf einen Zuschauer los, ehe er danach dem Torhüter der Hocksteiner ebenfalls ins Gesicht schlagen wollte. Das ging aus einem Video hervor. Er wurde für ein Jahr für den Spielbetrieb gesperrt, wobei die Sperre ab dem 18. Juni 2023 für die restlichen drei Monate zur Bewährung ausgesetzt wird.

Auch der zweite Spieler wurde für ein Jahr gesperrt, hier läuft die Bewährung allerdings ein halbes Jahr ab dem 18. Februar. Dieser Spieler soll zunächst nur mit Mühe von Tätlichkeiten abgehalten worden sein, letztendlich kam es dennoch zu Tritten gegen einen Gegenspieler. Insgesamt ergaben sich letztlich aus dem Video und den Aussagen drei Tätlichkeiten, die ihm zur Last gelegt werden. Das frühere Ende der Bewährung wird hier dadurch begründet, dass auch der Beschuldigte selbst Schläge habe einstecken müssen.

Die beiden Spieler, deren Rangelei die Eskalation ausgelöst hatte, wurden ebenfalls gesperrt. Der Spieler von Hockstein für sieben, der von Turanspor für neun Spiele. Ein weiterer Hocksteiner muss sechs Spiele lang zusehen, bereits abgesessene Spielsperren werden angerechnet. Beide Vereine haben noch die Möglichkeit, in Berufung zu gehen.

Nachdem der Fußballkreis Mönchengladbach-Viersen lange Zeit wenig mit solchen Vorfällen zu tun hatte, häuften sich derartige Aggressionen zuletzt merklich. Ein Umstand, den der Kreisvorsitzende Tim Stettner bereits beim Kreistag in diesem Jahr als besorgniserregend eingeordnet hatte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort