Schlusslicht der Kreisliga A Wie der VfB Korschenbroich aus der Krise kommen will

Fussball-Kreisliga · Sportlich lief es zuletzt nicht beim Letzten der Kreisliga A. Auch finanziell ist es eine belastende Zeit. Doch die Verantwortlichen beim VfB Korschenbroich haben die Hoffnung nicht aufgegeben.

 Eine von elf Pleiten in der Hinrunde: Das 1:2 des VfB Korschenbroich gegen den SC Rheindahlen.

Eine von elf Pleiten in der Hinrunde: Das 1:2 des VfB Korschenbroich gegen den SC Rheindahlen.

Foto: Dieter Wiechmann

Tabellenschlusslicht in der Kreisliga A, die Reserve auf einem Abstiegsplatz in der Kreisliga B aus dem Spielbetrieb zurückgezogen und keine A-Juniorenmannschaft im Verein – beim VfB Korschenbroich sieht die sportliche Situation momentan alles andere als rosig aus. Und obwohl derzeit alles gegen die Korschenbroicher spricht, stirbt auch bei ihnen die Hoffnung zuletzt. Aber ist der VfB unter solchen Voraussetzungen überhaupt noch zu retten? Immerhin gab es in der vergangenen Woche einen Hoffnungsschimmer im Tabellenkeller der Kreisliga A.

Sichtlich erleichtert zeigten sich da Trainer Andre Dammer und der zweite Vorsitzende Helmut Scheulen nach dem 4:0-Erfolg über Germania Geistenbeck. „Wir hätten eigentlich noch deutlicher gewinnen müssen“, meinte Dammer mit einem kleinen Lächeln nach dem Spiel. Wobei er so gesehen recht hatte, denn was der VfB an Chancen liegenließ, damit hätte die Mannschaft bei etwas mehr Treffsicherheit drei weitere Spiele gewinnen können.

„Die Chancenverwertung war die ganze Hinrunde über unser Problem. Doch mit Dennis Lammertz haben wir nun einen torgefährlichen Spieler in der Winterpause verpflichten können, womit wir eigentlich nicht gerechnet hatten. Damit verteilt sich nun der Druck des Toreschießens auf mehrere Schultern“, setzte Scheulen die Analyse fort. Eben jener Lammerz, der im Winter von B-Ligist Dynamo Erkelenz nach Korschenbroich kam, traf beim erst dritten Saisonsieg gegen Geistenbeck gleich zwei Mal. „Dennis ist dank seiner Erfahrung aus höheren Ligen eine echte Verstärkung für uns. Bei der Verpflichtung hatte unser ehemaliger Reservetrainer Dirk Kehrbusch einen wesentlichen Anteil“, ergänzte Dammer.

Ungeachtet dessen wissen die Verantwortlichen, dass der deutliche Erfolg über Germania nur ein erster von vielen kleinen Schritten auf dem Weg zum Klassenerhalt war. „So haben wir zumindest wieder den Anschluss an die vor uns liegenden Teams geschafft. Jetzt müssen wir den Erfolg auch gegen die direkten Konkurrenten wiederholen“, so Dammer weiter. Mit 13 Punkten liegt der VfB zwar noch auf dem letzten Tabellenrang, doch bis zum rettenden Ufer sind es immerhin nur noch drei Zähler.

Wie es überhaupt dazu kommen konnte, dass der VfB Korschenbroich als Verein in diese missliche Lage rutschen konnte, dazu haben die Verantwortlichen ebenfalls eine Meinung – und die sind nicht nur sportlicher Natur. „Wir haben mit dem neuen Kunstrasenplatz zwar jetzt mehr Möglichkeiten, was den Trainings- und Spielbetrieb angeht – auch hinsichtlich der Jugendmannschaften. Das war zuvor mit dem Rasenplatz aber lange nicht möglich. Außerdem mussten wir lange das Vereinsheim coronabedingt schließen, diese Umsätze fehlen natürlich. Zum Glück sind uns die meisten der Sponsoren treu geblieben“, erklärt Scheulen.

Apropos Sponsoren: Unerwähnt ließen Dammer und Scheulen an dieser Stelle auch nicht die Handballer des TV Korschenbroich, die als Regionalligist in der Gunst der Sponsoren weit über dem VfB als Fußball-Kreisligist rangieren. Zahlungskräftigere Sponsoren würden sich eher dem TVK als dem VfB annähern. „Das hat auch mit den Werbebannern zu tun. Den immer rund 500 Zuschauern in der Halle beim TVK sticht solche Werbung auch durch die Nähe eher ins Auge als hier bei uns auf dem großen Gelände“, erklärt Scheulen den Unterschied. Das kurzfristige Ziel des VfB lautet eindeutig Klassenerhalt in der Kreisliga A. Um das zu erreichen braucht es aber mehr Spiele wie zuletzt beim 4:0 gegen Geistenbeck. Dann würde die Situation in Korschenbroich auch wieder rosiger aussehen.

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