Polizei SV schöpft Hoffnung im Abstiegskampf Positive Wende auf den letzten Drücker

Fussball-Kreisliga · Ein Schlussspurt zum Jahresende lässt den Polizei SV auf einen Nichtabstiegsplatz der A-Liga überwintern. Davor kämpfte das Team mit schweren Verletzungen und einer verunsicherten jungen Mannschaft. Trainer Erhan Kuralay ist für die Rückrunde aber optimistisch.

Der PSV bestreitet den Jahresauftakt gegen Schelsen.

Der PSV bestreitet den Jahresauftakt gegen Schelsen.

Foto: Heiko van der Velden

Hätte man Erhan Kuralay Mitte November nach einer Bilanz gefragt, sie wäre womöglich sehr düster ausgefallen. Nur ein Punkt holte sein Team zuvor aus zehn Spielen, der PSV war mitten drin im Abstiegssog der A-Liga. Dann folgen jedoch zehn Punkte aus vier Spielen. Nun blickt der Trainer anders auf die erste Saisonhälfte.

So lief die Hinrunde
Im Sommer wagte der PSV nach dem hart erkämpften Klassenerhalt den großen Umbruch. Ein Dutzend Spieler verließ den Verein, ein Dutzend kam hinzu. In der Vorbereitung fand sich das neue Team dann erstaunlich gut und auch die ersten beiden Saisonspiele gegen GW Holt (3:2) und Fortuna (2:1) gewann der PSV. Es folgte jedoch der Bruch, ausgelöst durch mehrere schwere Verletzungen. Kapitän Steffen Ferfers riss sich bereits in der Vorbereitung das Kreuzband, es folgte ebenfalls ein Kreuzbandriss bei Marvin Küsters und ein Mittelfußbruch bei Florian Langen. „Wir hatten bewusst auf eine junge Mannschaft gesetzt – mit ein paar erfahrenden Spielern. Die sind uns dann aber alle weggebrochen. Damit war die junge Mannschaft überfordert“, sagt Kuralay und fügt an: „Die Mannschaft ist dann einer Serie von negativen Ergebnissen hinterhergelaufen.“ Zehn Spiele in Folge gab es keinen Sieg. Die Ergebniswende kam Mitte November beim 4:2-Erfolg gegen Viersen II, es folgten weitere Dreier gegen Hehn (3:1) und im Rückspiel gegen Fortuna (3:1) – alles direkte Konkurrenten in der unteren Tabellenhälfte. „In der Abwehr konnten wir in den Spielen endlich mit der gleichen Formation auflaufen. Da konnte man sehen, dass die Jungs eingespielter waren, kompakter und engmaschiger standen“, sagt Kuralay. Aktuell steht der PSV mit 17 Punkten auf Platz zwölf.

Das war gut
Kuralay führt die gelungene Integration der vielen neuen Spieler an. Zudem seien immer wieder A-Jugendliche in die erste Mannschaft eingeworfen worden. „Mit ihrem Schwung haben sie der ersten Mannschaft gutgetan“, sagt der Trainer, der ebenfalls die A-Jugend im Verein betreut. Und letztendlich freut es Kuralay auch, wie sich die Mannschaft aus dem Tal der Niederlagen herausgearbeitet hat: „Die Trainingsbeteiligung war immer hoch und die Jungs fleißig. Sie haben sich dafür nur lange nicht am Sonntag belohnt“, sagt Kuralay und fügt an: „Wir hatten zuvor jede Woche eine andere Mannschaft, erst gegen Ende fand sich ein Team. Die Abläufe wurden besser, auch die Körpersprache.“ Das gilt auch für die Offensive, in der sich der PSV in den vergangenen Spielen ein deutliches Plus an Torchancen herausspielte.

Das war nicht so gut
Die Offensive ist zugleich bislang auch ein Handicap der Mannschaft. „In den letzten Spielen hatten wir unheimlich viele Torchancen, das ist positiv. Negativ: Wir brauchen zu viele Chancen, um dann auch ein Tor zu machen. Da fehlt es an Qualität“, sagt Kuralay. Es freue ihn zwar, dass seine Mannschaft immer mutig nach vorne spiele – nur der Ertrag bliebe zu oft aus. „Wir müssen die Dinger besser verwerten, denn so lassen wir den Gegner zu lange glauben, dass weiterhin alles möglich ist.“ Dem Team fehlt zudem ein Knipser: Rene Kapell, Vadim Chkolnik und Elias Lukas El Moudene führen das interne Ranking derzeit mit vier Toren an. 28 insgesamt erzielte Treffer sind der viertschlechteste Wert der A-Liga. Kuralay vermisst zudem gelegentlich die „Ruhe und Reife“ beim Team: „Mehr Ballsicherheit, mal Tempo herausnehmen und den Gegner mit Geduld herunterspielen.“ Das müsse die junge Mannschaft noch lernen.

Personal und Neuzugänge
Der Verein holt nach den Ausfällen bewusst Erfahrung hinzu: Simon Stenmans kommt wie Abanoub Abdelshahid aus der Reserve des 1. FC Viersen, Justin Kuhlen kehrt als Torjäger aus Neuwerk zurück. Außerdem schließt sich Mithat Sezgin von Concordia Viersen dem PSV an.

So läuft die Vorbereitung
Am 10. Januar startete das Training. Testspiele stehen an gegen Süchteln II (22. Januar), Anrath (26. Januar), RW Hockstein (29. Januar), Teutonia Kleinenbroich (31. Januar), Neersbroich (5. Februar) und GW Holt (12. Februar). „Wir haben eine junge und talentierte Mannschaft, die rechtzeitig die Kurve bekommen hat. Die Tabelle ist zwar immer noch nicht so prickelnd, die Jungs haben aber Bock. Daher bin ich optimistisch, da unten herauszukommen“, sagt Kuralay und fügt an: „So eine Rückrunde wie in der Vorsaison brauche ich nicht noch mal.“ Damals kämpfte der PSV bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt. Der Ligaauftakt ist am 26. Februar gegen Schelsen.

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