Ein 0:6-Debakel als Initialzündung Warum Kaldenkirchen in der A-Liga um den Aufstieg spielt

Fußball-Kreisliga · Statt im Abstiegskampf mischt der TSV Kaldenkirchen an der Tabellenspitze der A-Liga Kempen-Krefeld mit. Diese Entwicklung hat auch mit einem Schlüsselerlebnis in der Vorbereitung zu tun.

Kaldenkirchens Trainer Andre Küppers.

Kaldenkirchens Trainer Andre Küppers.

Foto: Heiko van der Velden

Die Zwischenbilanz könnte beim TSV Kaldenkirchen nach 14 Spieltagen kaum besser sein. Hatte Trainer André Küppers vor der Saison noch als Ziel ausgerufen, nichts mit dem Abstieg zutun haben zu wollen, steht der TSV jetzt mit 31 Punkten auf dem dritten Platz. „Die Momentaufnahme ist sehr zufriedenstellend. Wir sind froh, dass der positive Start an den ersten Spieltagen Aufschub und Selbstvertrauen gegeben hat – das trägt die Mannschaft aktuell“, sagt Küppers.

Die Hinrunde ist fast vorbei, Kaldenkirchen musste erst eine Niederlage hinnehmen und hat spätestens am vergangenen Wochenende bewiesen, dass man es auch mit den absoluten Top-Teams der Liga aufnehmen kann. Einen 2:4-Rückstand bei Tabellenführer TSV Krefeld-Bockum glich Kaldenkirchen in den Schlussminuten noch zum 4:4 aus. „Gegen so einen Gegner muss alles passen, das war bei uns so“, sagt Küppers.

Der Ursprung der starken Saison könnte ein Schlüsselerlebnis in der Vorbereitung gewesen sein. Das erste Vorbereitungsspiel der noch jungen Vorbereitung verpatzte der TSV gegen den B-Ligisten SV Thomasstadt Kempen komplett. Zur Pause lag das klassenhöhere Team mit 0:4 hinten, schlussendlich setzte es eine 0:6-Niederlage. „Von dem Moment an haben wir gesagt, dass sich alles ändern muss. Es sind viele Sachen hinterfragt und viele Stellschrauben bearbeiten worden“, sagt Trainer Küppers, der daraufhin vor allem Wert auf die Fitness seiner Mannschaft legte, aber auch im spielerischen Bereich eine Schippe drauflegte.

Pünktlich zum Saisonstart hatte der TSV dann seine festen Achsen gefunden. Im letzten Jahr war das anders: Die – dank der Aufstiegsrunde, aus der nicht mehr abgestiegen werden konnte – sorgenfreie Rückrunde sollte eigentlich dafür genutzt werden, sich schon für die neue Saison einzuspielen. Das gelang nicht wirklich, beinahe jede Woche stand ein anderes Team auf dem Platz. Obwohl der Kader beinahe der gleiche ist, funktioniert das in dieser Spielzeit besser. „Die Viererkette und das Mittelfeld sind fast immer gleich. Das spielt sich ein, es bilden sich Automatismen und das wirkt sich mit Sicherheit auf dem Feld aus“, sagt Küppers.

Obwohl Küppers noch von einer Momentaufnahme spricht, ist klar, dass diese Saison etwas möglich sein kann. „Wenn wir so weiterspielen, werden wir weiter oben mitmischen. Aber – und das ist keine Floskel: Mit dem OSV Meerbusch und Bockum gibt es oben zwei Mannschaften, die anders zusammengestellt sind als unsere. Deswegen glaube ich, dass diese beiden Mannschaften die ersten Titelanwärter sind“, betont Küppers, der aber selbstbewusst sagt: „Wir versuchen uns weiter zu positionieren, sie weiter zu ärgern – wenn uns das gelingt, könnte dort ein Druck entstehen, den wir nicht haben.“

Der TSV hat sich oben festgebissen und die große Konstanz zeigt, dass der bisherige Erfolg kein Zufall ist. „Das ist ein Prozess. Uns wird nicht alles zugetragen, da steckt eine ganze Menge Arbeit hinter. Insgesamt sind wir mehr als im Soll“, sagt Küppers, für dessen Team es am 27. November gegen Viktoria Anrath weitergeht.

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