Süchteln steigt auf, Lürrip ab Freud und Leid auf einer Anlage

Fußball-Kreisliga A · Es war ein Duell um Auf- oder Abstieg: Am Ende gewinnt die Reserve des ASV Süchteln deutlich mit 4:0 gegen die Reserve des SV Lürrip – und feiert den Aufstieg in die Bezirksliga. Lürrip hingegen steigt nach der Niederlage ab.

 Nach Schlusspfiff feierten die Spieler der zweiten Mannschaft des ASV Süchteln auf der Anlage von Lürrip den Aufstieg in die Bezirksliga.

Nach Schlusspfiff feierten die Spieler der zweiten Mannschaft des ASV Süchteln auf der Anlage von Lürrip den Aufstieg in die Bezirksliga.

Foto: Theo Titz

Das Spiel zwischen den Zweitvertretungen des SV Lürrip und des ASV Süchteln war zum Saisonabschluss nochmal eine Begegnung mit besonderer Brisanz. Für beide war dieser letzte Spieltag saisonentscheidend: Der ASV brauchte einen Sieg, um den Aufstieg in die Bezirksliga klarzumachen, der SV Lürrip musste gewinnen, um den Klassenerhalt zu schaffen. Die Tabellenkonstellation und der deutliche 4:1-Erfolg der Süchtelner im Hinspiel zeigten die Rollenverteilung klar auf – die Gäste aus Süchteln gingen als Aufstiegsaspirant deutlich favorisiert in die Partie. Und das wollte die Mannschaft von Trainer Michael Ingenrieth mit Unterstützung aus der Landesliga-Mannschaft von Beginn an zeigen.

Entsprechend gehörte die Anfangsphase den Gästen aus Süchteln, die nur sieben Minuten brauchten, um die Überlegenheit in ein Tor umzumünzen: Tom Plauk stand nach einer Ecke goldrichtig und staubte zur frühen 1:0-Führung ab. „Wir haben dominant angefangen und man konnte sehen, dass wir das Spiel unbedingt gewinnen wollten“, sagte ASV-Trainer Ingenrieth. Der zukünftige Bezirksligist drückte weiter und war keine zehn Minuten nach dem ersten Treffer erneut erfolgreich. Nach einer Freistoßflanke köpfte Angreifer Tobias Busch – der eigentlich in der Landesliga auf Torejagd geht, im Saisonendspurt für den Aufstieg aber in der Reserve aushalf – zum 2:0 in die lange Ecke ein. „Den macht er in wunderbarer Gerd Müller-Manier“, sagte Trainer Ingenrieth.

Bis zum Pausenpfiff kam Süchteln zwar noch das ein oder andere Mal vor das gegnerische Tor, Zählbares gab es aber nicht mehr. „Wir wollten es in der zweiten Halbzeit dann einfach nach Hause spielen“, erklärte Ingenrieth.

Der zweite Durchgang gehörte vor allem Torjäger Busch, der in seinen zwölf A-Liga-Einsätzen 13 Tore erzielte. Zunächst stand der 33-Jährige in der 64. Minute richtig und erhöhte auf 3:0, um dann mit dem 4:0 (70.) für die endgültige Entscheidung zu sorgen.

„Wir haben auch in der Höhe verdient verloren“, sagte Lürrips Trainer Nico Königs und fügte an: „Ich glaube, wir hatten keinen klaren Torabschluss. Das Spiel war anfangs in Ordnung von beiden Mannschaften – man hat gemerkt, dass Süchteln ein bisschen nervös war. Wir bekommen dann zwei Standardtore, die wir ganz schlecht verteidigen. Wir haben es heute nicht geschafft, einen Fight zu liefern und kämpferisch gegenzuhalten.“

Die Zweitvertretung des ASV folgt damit Meister TuS Wickrath und geht im kommenden Jahr in der Bezirksliga an den Start. „Man hat gemerkt, dass der Fokus da war und wir es unbedingt wollten. Es war spürbar, dass wir nichts anbrennen lassen wollten und genauso sind wir auch aufgetreten“, sagte Ingenrieth. Spätestens seit dem 7:1-Sieg gegen Aufstiegskonkurrent Türkiyemspor vor etwas mehr als einer Woche war der ASV auf Aufstiegskurs. „Seit diesem Spiel war das Feuer im Team und im gesamten Verein voll da“, sagte Ingenrieth, der das Traineramt zur kommenden Saison abgibt und mit dem Aufstieg den perfekten Ausstand feiern darf. „Zum Abschluss einer Trainerkarriere ist es schön, wenn man aufsteigen und sich so verabschieden kann.“

Ganz anders war da logischerweise die Gefühlslage auf der anderen Seite. „Ich fühle mich leer. Dem Gegner beim Feiern zusehen zu müssen, das tut schon weh“, sagte Königs. Die zweite Mannschaft des SV Lürrip hat den Klassenerhalt knapp verpasst und muss damit den Weg in die Kreisliga B antreten – dafür hält der Polizei SV, der spielfrei hatte, mit zwei Punkten Vorsprung auf Lürrip die Ligazugehörigkeit.

 Mit Unterstützung aus der Landesliga-Mannschaft des Vereins war Süchtelns Reserve deutlich überlegen.

Mit Unterstützung aus der Landesliga-Mannschaft des Vereins war Süchtelns Reserve deutlich überlegen.

Foto: Theo Titz

„Als es am Ende der Saison ganz klar Richtung Abstiegskampf ging, habe ich es nicht geschafft, die Jungs emotional so mitzunehmen, dass wir jedes Mal einen Fight liefern konnten. Das nehme ich auf meine Kappe. Ich bin als Trainer dafür verantwortlich, dass die Mannschaft richtig eingestellt ist und mitzieht, das habe ich in den vergangenen drei Monaten nicht mehr geschafft. So steht jetzt der Abstieg auf dem Papier“, sagte Königs. Nach dem Aufstieg 2020 und der ohne Wertung abgebrochenen Vorsaison ging Lürrip II quasi als Neuling in die Saison. Bereits nach der Hinrunde stand der SV auf einem Abstiegsplatz. In der Rückrundentabelle standen die Lürriper dann zwar über dem Strich – vor allem das wiedererstarkte Hinrunden-Tabellenschlusslicht VfB Korschenbroich verhinderte aber den Klassenerhalt.

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