Rheydter SV gelingt der Neustart in der A-Liga Der Bezirksliga-Aufstieg ist ein Thema

Fußball-Kreisliga A · Nach dem Zwangsabstieg ging der Rheydter SV mit runderneuertem Team in die A-Liga – und gehörte sofort zur Spitzengruppe. Das lag vor allem an der Qualität einzelner Spieler, unter anderem Pascal Schmitz. Der Torjäger hat sich nun entschieden, ob er im Verein bleibt.

 Pascal Schmitz (M.) war in der ersten Saisonhälfte mit 19 Treffern der Toptorschütze beim Rheydter SV. Zuletzt gab es Wechselgerüchte um ihn. Nun hat sich seine Zukunft geklärt.

Pascal Schmitz (M.) war in der ersten Saisonhälfte mit 19 Treffern der Toptorschütze beim Rheydter SV. Zuletzt gab es Wechselgerüchte um ihn. Nun hat sich seine Zukunft geklärt.

Foto: Theo Titz

In der Vorsaison zog sich der Rheydter SV vor Beginn der Spielzeit aus dem Ligabetrieb der Bezirksliga zurück. Es folgte der Zwangsabstieg. Beim Neustart in der A-Liga gehört der Traditionsverein zur Winterpause als Tabellenvierter zur Spitzengruppe – die sofortige Rückkehr in die Bezirksliga ist möglich. Im Verein weiß man um die gute Ausgangslage, will etwaige Ambitionen aber nicht vorschnell ausrufen.

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So lief die Hinrunde
Nach einem Jahr ohne Spielbetrieb ging der Rheydter SV mit neuer Mannschaft und Michael von Amelen als neuen Trainer den Neustart an. Der Auftakt glückte beim 1:0-Erfolg im Duell der Bezirksliga-Absteiger gegen Odenkirchen. In den folgenden Wochen besiegte der RSV mit dem SC Rheindahlen (2:0) und Türkiyemspor (5:3) weitere Topteams der Liga, hinzu kamen Kantersiege gegen DJK Hehn (8:3), Grün-Weiss Holt (8:0) und Fortuna (8:0). Rheydt setzte sich damit früh im Dunstkreis der Aufstiegsplätze fest und kassierte bis Ende November einzig gegen Rot-Weiss Venn eine Niederlage (2:4). Doch dann bekam der gute Saisonverlauf einen Knick: Gegen die Red Stars verlor der RSV mit 0:3, zu Hause gab es eine 0:0 gegen die Sportfreunde Neersbroich und zum Jahresabschluss folgte im Rückspiel gegen Odenkirchen eine 1:2-Pleite. „Hätten wir die letzten drei Spiele etwas besser bestritten, hätten wir uns oben absetzen können“, sagt der Sportliche Leiter Markus Horsch. Der RSV rutschte dadurch in der Tabelle etwas ab, liegt zur Winterpause mit 33 Punkten auf Platz vier der Liga, vier Punkte hinter Platz zwei, dem ersten Aufstiegsplatz, den aktuell Türkiyemspor hält. „Damit sind wir zufrieden, weil wir zu Beginn nicht wussten, wo wir mit der neuen Mannschaft stehen“, sagt Horsch.

Das war gut
Der Rheydter SV stellt mit nur 19 Gegentore nach 16 Spielen die statistisch beste Defensive – kein anderer Verein kassierte weniger Treffer. In acht Spielen blieb der RSV gar ohne Gegentor. Für Horsch liegt das mitunter an der dominanten Spielweise des RSV, die auf Ballbesitz ausgelegt ist. Außerdem profitierte die Mannschaft von der Wucht einiger Spieler, die bereits höherklassig im Einsatz waren: Pascal Schmitz erzielte 19 Tore in zwölf Spielen, Durukan Celik erwies sich im Mittelfeld ebenfalls als Unterschiedsspieler. Horsch hebt hervor, dass sich das neu zusammengestellte Team im Ligabetrieb schnell behauptete. „Unser Hauptaugenmerk war, eine Mannschaft und eine Hierarchie im Kader zu finden. Das hat sich langsam gefunden.“ Mit 30 Spielern startete der RSV in die Spielzeit, im Saisonverlauf verkleinerte sich der Kader laut Horsch auf 22 Spieler.

Das war nicht gut
Allerdings betont Horsch, dass der Findungsprozess der Mannschaft noch nicht abgeschlossen sei. „Fußballerisch sind wir ganz gut. Wir müssen aber schauen, dass wir als Team noch besser zusammenwachsen. Wir müssen weiter Automatismen für unser Spiel entwickeln“, sagt der Sportliche Leiter und nennt als Beispiel die Laufwege. „Wir hatten Spiele, in denen es sehr gut lief wie gegen Fortuna oder Holt. Es waren aber auch Spiele dabei, in denen es noch nicht so gut gelaufen ist. Das ist ein laufender Prozess.“ Für Horsch ist das Spiel der Mannschaft außerdem noch zu zentrumslastig: „Dort spielen unsere höherklassigen Spieler wie Schmitz, Celik oder Ok, über diese Jungs läuft sehr viel. Es wäre aber gut, wenn wir etwas mehr über die Außen kämen, damit wir nicht so ausrechenbar für die Gegner sind.“

Personal und Neuzugänge
Zuletzt kam das Gerücht auf, Toptorjäger Pascal Schmitz würde den RSV im Winter verlassen. Horsch bestätigt nun: Schmitz bleibt in Rheydt. Zum Jahresende fehlte Schmitz aufgrund einer Bänderverletzung, die ihn immer noch einschränkt, und soll aufgrund der schlechten Ergebnisse unzufrieden gewesen sein. Tatsächlich soll er daraufhin Abwanderungsgedanken gehabt haben, machte letztendlich aber doch einen Rückzieher. „Er spielt die Saison bei uns zu Ende“, sagt Horsch. Mit Marvin Müller verliert der RSV hingegen seinen zweitbesten Stürmer (elf Tore) berufsbedingt an die Reserve der Sportfreunde Neuwerk. Außerdem verlassen Moritz Castor und Yannick Seelig (beide Giesenkirchen) und Yonas Daouiri (Geistenbeck) den Verein. Neu zum Team stoßen Lucas Scelza und Hassan El Hage (beide GW Holt), Philmon Tecleab (1. FC Mönchengladbach) und Swen Wilms (Türkiyemspor). Quasi als Neuzugang betracht Horsch ebenfalls die Ok-Brüder Murat und Bilal. Murat war in der Hinrunde durch Nierenproblemen gehandicapt, Bilal Ok musste sich nach einem Kreuzbandriss zurückkämpfen, absolviert im Winter nun seine erste komplette Vorbereitung beim RSV. „Da ist noch viel Steigerung möglich“, sagt Horsch..

So läuft die Vorbereitung
An diesem Dienstag ging es für die Mannschaft zurück in den Trainingsbetrieb. Testspiele bestreitet das Team von Michael von Amelen gegen den SC Waldniel (29. Januar), SC Schiefbahn (3. Februar), RW Elfgen (8. Februar) und Boisheim (12. Februar). Und das Thema Aufstieg? „Wir versuchen, möglichst lange oben mitzuspielen“, sagt Horsch. Für ihn ist der Ligastart entscheidend: „Wir spielen gegen Venn, gegen die wir etwas gutzumachen haben, sowie gegen Türkiyemspor und Rheindahlen. Ende März wissen wir dann, wo wir stehen. Sind wir dann oben mit dabei, haben wir gute Chancen aufzusteigen.“ Der Auftakt in die Liga steht für den Rheydter SV am 3. Februar gegen Rot-Weiss Venn an, am Wochenende zuvor hat der RSV spielfrei.

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