Fußball Kollektiv von Freunden steigt über Umweg auf

Fußball · Es war das Sahnehäubchen auf einer tollen Saison. Lukas Altmann, nicht gerade der Torjäger des Polizei SV, schoss kurz nach seiner Einwechslung im Entscheidungsspiel gegen Rot-Weiß Venn in der Nachspielzeit das 4:1.

Wenn er trifft, passieren meist besondere Dinge beim PSV. Das war schon so, als der B-Ligist bei der Hallen-Stadtmeisterschaft die Zwischenrunde erreichte. Nun brachen nach seinem Treffer wieder alle Dämme. Die rund 20 Menschen, die 90 Minuten lang direkt an der Seitenlinie gewartet hatten, stürmten das Spielfeld.

Da traf es sich gut, dass Schiedsrichter Johannes Daners das Spiel in diesem Moment beendete. Rauchbomben wurden auf dem Feld gezündet, Sekt- und Bierduschen gab es gleich in Serie, und auch die Zigarren hielten auf dem Platz an der Schlossstraße gleich kistenweise Einzug. Fünf Jahre nach dem Abstieg aus der Kreisliga A ist dem Polizei SV die Rückkehr nach mehreren knapp gescheiterten Versuchen gelungen.

"Wir haben dann noch ordentlich gefeiert. Und am Donnerstag war dann ja auch frei, da ging es gleich noch weiter", sagte Trainer Michael Koch. Erst vor der Saison hatte er die alleinige Verantwortung beim Polizei SV übernommen. "Im Jahr davor war ich noch Co-Trainer von Thomas Klingen, weil ich parallel noch Trainer der A-Jugend war", sagt Koch, der eben diese Junioren gleich in seine Mannschaft eingebaut hat. "So haben wir ein Durchschnittsalter von 21 Jahren. In der Mannschaft steckt noch sehr viel Entwicklungspotenzial", sagt Michael Koch.

Zudem ist auch die Zusammenstellung der Mannschaft nicht ganz gewöhnlich. "Bei uns spielen nur Fußballer, die wie in 80 Prozent der Fälle aus unserer Jugend kommen, sowie deren Freunde", sagt Koch. Auf diese Art und Weise ist ein gutes Kollektiv gewährleistet. Dieses sollte eigentlich erst ein Jahr später aufsteigen, und in der Winterpause betrug der Rückstand auf Spitzenreiter Viktoria acht Punkte. "Da haben wir bereits eher auf Platz zwei spekuliert. Es war natürlich toll, dass wir beinahe noch Erster geworden wären", sagt Koch.

Platz zwei verzögerte den Aufstiegsjubel nach dem Entscheidungsspiel indes nur um ein paar Tage. Nun will der Verein dieses Gefüge auch in der Kreisliga A zusammenhalten. "Bis jetzt weiß ich nichts davon, dass ein Spieler uns verlassen will. Aber wenn man gute Spieler aus der Jugend entwickelt, werden darauf auch andere Vereine aufmerksam", sagt Koch. Das ist nicht nur bei Torjäger Christian Saarsoo der Fall, der sicher nicht nur eine Klasse höher als in der Kreisliga B zurechtkommen könnte. Was auch kommen mag: Von seinem Kurs will Koch mit dem Polizei SV nicht abrücken.

Oberstes Ziel ist ab August nur, erst einmal in der Kreisliga A zu bleiben. Was das angeht, ist der PSV ein typischer Aufsteiger.

(kpn)
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