Fußball Jugend ist lieb und teuer

Der 1. FC Mönchengladbach hat sein erstes Kunstrasen-Spielfeld. Nun will er eine eigene Jugend-Soccer-Arena bauen mit drei Kleinspielfeldern. Die kostet 150 000 Euro und soll vom Verein selbst finanziert werden.

 Sport ist ein wesentliches Identifikationsmerkmal der Jugendlichen.

Sport ist ein wesentliches Identifikationsmerkmal der Jugendlichen.

Foto: Hertgen

Er ist Westdeutschlands ältester Fußballverein. Und auch mit 115 Jahren immer noch jung und innovativ. So will der 1. FC Mönchengladbach jetzt als erster Klub der Stadt eine eigene Jugend-Soccer-Arena bauen: drei Kleinspielfelder mit Kunstrasen für 150 000 Euro.

"Wir sind stolz auf unsere Jugend. Aber wir brauchen mehr und bessere Trainingsbedingungen für all unsere Mannschaften", sagte Vorsitzender Uwe Röhrhoff bei der offiziellen Eröffnung des ersten Kunstrasenplatzes auf der Ernst-Reuter Sportanlage. Für die hat der 1. FC zu den Baukosten von 425 000 Euro noch 15 000 Euro zusätzlich gegeben, um einen hochwertigen Kunstrasen zu bekommen — so einen, wie Borussia ihn hat.

Trainingsmöglichkeiten zu knapp

Eigeninitiative in ungewöhnlichem Maße hat der 1. FC bereits beim Bau des 1985 eröffneten vereinseigenen Klubhauses an der Luisenstraße gezeigt. Jetzt soll die nächste große Investition mit der Jugend-Soccer-Arena folgen. Sie entsteht auf dem Gelände des Kleinfeld-Aschenplatzes oberhalb des neuen Kunstrasen-Spielfeldes.

"Durch Eigenleistung senken wir die Baukosten auf 150 000 Euro. Und da wir nicht erwarten können, dass uns die Stadt bei ihrer finanziellen Lage einen zweiten Kunstrasen finanziert, bringen wir das ganze Geld selbst auf", sagt Uwe Röhrhoff. Eine Spendenaktion ist soeben gestartet worden.

"Damit wäre die Zeit der Aschenplätze bei uns ganz vorbei", freut sich Uwe Röhrhoff schon. "Optimale Trainingsbedingungen sind heute unabdingbar, um Balltechnik und Spielgeschwindigkeit zu schulen, Im Wettbewerb mit anderen Vereinen sind wir aufgrund der fehlenden Beleuchtung der Rasenplätze und dem schlechten Zustand des Kleinfeld-Ascheplatzes benachteiligt", heißt es im "FC-Magazin".

21 Jugendmannschaften hat der 1. FC, vier Seniorenteams, dazu Freizeitriegen. Und er erwartet weiteres Wachstum im Mädchen- und Frauenfußball ("Da waren wir etwas spät dran, aber jetzt läuft es", gibt Röhrhoff zu), bei den Jungen und bei vier bis fünf weiteren Freizeit-Teams.

Schon jetzt bräuchten all seine Mannschaften bis zu 95 Trainingsststunden in der Woche zwischen 17 und 21 Uhr. Kaum zu schaffen, vor allem nicht im Winter, in dem bislang neun Mannschaften in die Halle ausweichen müssen.

Das große Kunstrasenfeld bringt nun schon deutliche Verbesserung. Es ist das vierte in der Stadt nach den Anlagen bei Fortuna., dem SC Rheindahlen und am Neuwerker Haus Lütz. Vier weitere sollen bis zum Sommer folgen. "Davon hätten wir noch vor zwei, drei Jahren nicht zu träumen gewagt", sagte der städtische Sportdezernent Dr. Gert Fischer bei der Übergabe an den FC. Fünf Millionen Euro aus dem Konjunkturprogramm des Bundes und angesparten Geldern der Sportpauschale des Landes werden in die Anlagen investiert.

Frank-Boss, Vorsitzender des Sportausschusses, lobte aber auch die Eigeninitiative der Vereine. Borussia für die Anlage am Haus Lütz und der SC Victoria Mennrath bringen zusammen eine Viertelmillion Euro auf. Nun will der 1. FC seine Jugend-Soccer-Arena ganz ohne öffentliche Mittel bauen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort