Lokalsport Jolanta Drzewinska mit starkem Heimspiel
Leichtathletik · Die Athletin vom Lauftreff Volksgarten wird Zweite beim Santander-Marathon. Jan Kaschura ist wieder Männersieger.
Jan Kaschura von Runartist Holzminden hat den zweiten Santander-Marathon gewonnen. Als er gestern am Geroplatz ins Ziel lief, stoppte die Uhr für die Marathondistanz von 42,195 Kilometern bei 2:42:08 Stunden. Der 37-Jährige wiederholte damit seinen Vorjahressieg. Dabei allerdings war er fast drei Minuten schneller gelaufen. Er goss sich im Ziel zur Erfrischung Wasser über den Kopf. "Das tut jetzt gut. Es ist das gute Gefühl, ich mag die Strecke und liebe das Publikum. Es wurden von Runde zu Runde mehr Leute, die das Rennen verfolgten", sagte Kaschura dann. Er war rundum zufrieden.
Die Cheerleader von der Cheer-Company Mönchengladbach, die auch zur Werbung in eigener Sache unterwegs waren, feuerten die Läufer an, damit sie in die nächste Runde oder ins ersehnte Ziel kamen. Kaschura, niedersächsischer Landesmeister (Bestzeit: 2:30:14), stöhnte: "Es war heute eigentlich zu warm, um schneller zu laufen."
Er lernte das Extreme kennen. Als er Anfang des Jahres den Marathon-Landestitel holte, waren es minus 15 Grad Kälte. Gestern "brannte der Asphalt unter den Sohlen" und auf der Strecke war es bis zu 25 Grad Celsius warm. Viele Läufer saßen nach dem Rennen geschafft am Boden und gönnten sich bei einem Becher Wasser (oder auch mehr) eine längere Verschnaufpause. "Eigentlich wollte ich unter 2:40 Stunden laufen. Aber das war so nicht möglich. Das ganze Rennen musste ich alleine bestreiten. Es fehlte mir die gleichwertige Konkurrenz, um sich gegenseitig hoch zu pushen", sagte Kaschura.
Er lief ein gleichmäßiges Tempo und absolvierte die vier Runden in 40:52 Minuten, 41:08, 41:08 und sogar 39 Minuten. Auf seine Verfolger Mathieu Papdo (3:12:23, Team ultraSports) und Bodo Abenhardt (3:14:13, LG Donatus Erftstadt) auf den Plätzen zwei und drei lief er einen enormen Vorsprung heraus.
Die schnellste Frau war Verena Peltzer (3:40:30, Teuto Runner). Ein gutes Rennen machte Jolanta Drzewinska vom Lauftreff MG-Volksgarten. Sie war mit 3:41:11 die zweitschnellste Frau - ein starkes Heimspiel. Da die Siegerin ebenfalls der Altersklasse W40 angehörte, blieb ihr auch hier "nur" der zweite Platz, nachdem sie die ganze Führungsarbeit geleistet hatte.
Über 2000 Läufer hatten sich für den Santander-Marathon mit all den Nebenwettbewerben angemeldet. Der Geroplatz war voller Leute. Sie hatten ihren Spaß, feierten sich selbst oder ihre Freunde. "Zuschauer und Gladbacher sind zufrieden. Es gab dieses Mal im Vorfeld keine negativen Stimmen", sagte die Veranstaltungsleiterin Nicole Hafner.
Die Anlieger an der Strecke holten sogar ihre Gartenschläuche heraus, um die Läufer mit Wasser abzuspritzen. Kinder hatten ihren Spaß, die Läufer mit Wasserpistolen und -pumpen zu erfrischen.
Im Halbmarathonlauf gab es einen klaren Sieg des Krefelders Magnus Gödiker in 1:17:04 Stunden vor dem Vorjahres-Marathon-Zweiten Marco Fenske (Euskirchen) in 1:17:55 und dem Nettetaler Moritz Rothstein als Drittplatzierten in 1:20:06.
Als schnellste Frau kam Nele Reike (Laufwerk Ruhr) nach 1:31:01 ins Ziel. "Ich habe doch letzte Woche noch den Rahser Run gewonnen", gab sie bekannt.