Hockey Jeder kann gefährlich werden

Hockey · mit Männer-Bundestrainer Markus Weise

Die deutsche Hockey-Nationalmannschaften der Herren möchte bei der Europameisterschaft im Gladbacher Hockey-Park um den Titel mitspielen und zumindest die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2012 perfekt machen. Gibt es bei Ihnen überhaupt Zweifel, dass Sie das Ticket für London bei der EM nicht ziehen?

Weise Mit Zweifeln sollte man sich während eines Turniers nicht beschäftigen, sondern seine Energie für die Spiele aufbewahren. Aber nach unserer Vorbereitung und den Tests gegen die starke Konkurrenz bin ich mir auch sicher, dass wir ein gutes Turnier spielen werden.

Wo liegen die Stärken Ihres Teams?

Weise Die Mannschaft hat eigentlich alles, was ein echtes Spitzenteam braucht. Wir sind sowohl in der Abwehr als auch im Aufbauspiel sehr variabel, haben zudem herausragende Individualspieler. Doch genauso können wir in der Defensive hart und unangenehm werden und richtig für den Erfolg ackern. Generell denke ich, dass wir eines der innovativsten Teams im Welthockey haben.

Wer kann Deutschland bei der EM gefährlich werden?

Weise Ich brauche da gar keine einzelnen Favoriten aufzuzählen. Jeder Gegner kann uns gefährlich werden, wenn die eigene Einstellung nicht stimmt.

Inwiefern ist ein guter Start gegen die unangenehm zu spielenden Belgier wichtig?

Weise Mir sind die Belgier zum Auftakt eigentlich ganz recht, der Turniermodus gefällt mir allerdings weniger. Denn bei nur drei Vorrundenspielen kannst du einen Fehler kaum noch reparieren. Bei der Europameisterschaft gibt es keine Phase der Akklimatisierung, du musst gleich da sein, sonst tritt schnell der Notfall ein.

Bei der Champions Trophy vor einem Jahr im Gladbacher Hockey-Park wurde Deutschland nur Vierter. Haben Sie die damaligen Probleme aufarbeiten können?

Weise Der vierte Platz war sicher eine Folge der Weltmeisterschaft im März zuvor. Das war bereits unser Jahreshöhepunkt, nach dem Vizetitel war das Jahr mental für uns zu Ende. Natürlich wollten wir auch bei der Champions Trophy glänzen, doch wir hatten unsere Hausaufgaben nicht gemacht, konnten nicht besser abschneiden. Wir haben daraus unsere Lehren gezogen. Jetzt stellt sich die Situation ganz anders dar.

Verloren DHB-Präsident Stephan Abel wird nicht Chef des Europäischen Hockey-Verbandes. Er verlor gestern in einer Kampfabstimmung gegen die Niederländerin Mareike Fleuren mit 17:21 Stimmen. Abel: "Ich bin enttäuscht."

(togr)
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