Lokalsport Jäger haucht dem TVK wieder Leben ein

Handball, 3. Liga · Der Torwart überragt mit 21 Paraden beim 32:26-Sieg über die SG Menden und sorgt für Hoffnung im Abstiegskampf.

 Leichte Beute für Max Jäger: Der Torwart war mit seinen Paraden der Garant für den 32:26-Heimsieg des TV Korschenbroich über die SG Menden Sauerland.

Leichte Beute für Max Jäger: Der Torwart war mit seinen Paraden der Garant für den 32:26-Heimsieg des TV Korschenbroich über die SG Menden Sauerland.

Foto: Dieter Wiechmann

Kai Faltin hatte nur ein Wort, um die Leistung von Max Jäger zu beschreiben: "Geilomat!", rief der Sportliche Leiter des TV Korschenbroich seinem Torwart zu, der mit 21 Paraden der Garant für den 32:26 (16:12)-Heimsieg über die SG Menden Sauerland gewesen war. Und es waren mehrfach spektakuläre Abwehraktionen gewesen, unter anderem hielt der 28-Jährige die Versuche der völlig freistehenden Dominik Flor im Gegenstoß, Florian Schöße und Marius Schrage aus sechs Metern sowie mehrfach gegen Kreisläufer Max Jost aus ebenso kurzer Distanz. Schon im Hinspiel hatte Jäger beim 21:20-Sieg einen "Sahnetag" erwischt, diesmal setzte er noch ein Häubchen oben drauf. "Man kann schon sagen, dass Menden mir liegt", sagte der 1,98-Meter-Hüne grinsend.

Dazu gehört aber auch viel Vorbereitung mit seinem Torwart-Kollegen Felix Krüger. "Wir machen vor jedem Spiel eine Wurfauswertung des Gegners per Video", erklärte Jäger und ergänzte über die Schützen: "Jeder hat seine Lieblingsecke oder einen Standardwurf. Das versuchen wir abzuspeichern." Das klappte gegen Menden ganz hervorragend. "Ich halte am Anfang ein, zwei Bälle, und dann war ich wohl in den Köpfen der Spieler drin", sagte Jäger, der völlig zu Recht von allen Seiten Lob bekam. So sagte Mendens Sportliche Direktorin Birgit Völker-Albrecht: "Wir können mit unserer Chancenauswertung nicht zufrieden sein, was in erster Linie am gegnerischen Torwart lag." Und TVK-Trainer Ronny Rogawska fand: "Max war der Faktor, dass wir heute gewonnen haben. Immer wenn es eng wurde, hat er uns gerettet." Seinen auslaufenden Vertrag hat der Torwart übrigens noch nicht verlängert, er befindet sich in Gesprächen.

Was neben guter Einzelleistungen von Jäger, Julian Mumme und Gertjaen Bongaerts noch auffällig und für den Sieg entscheidend war, war der unbedingte Wille, den - neben Eric Hampel, der sich früh einen Cut unter dem rechten Auge zuzog und dennoch wieder aufs Feld kam - vor allem Steffen Brinkhues verkörperte. Immer wieder ging der Halblinke mit vollem Tempo in die sich bietenden Lücken, warf insgesamt sechs Tore, spielte aber auch seine Nebenleute frei oder holte Strafwürfe heraus. Auch ruppigste Attacken konnten Brinkhues diesmal nicht stoppen, weshalb Rogawska lobte: "Er hat eine gute Entwicklung gemacht. Durch die ständigen Wiederholungen, worauf er achten soll, sieht man, was bei ihm möglich ist - gerade auch mit seinem Körper. Er hat einen super Handballer-Körper", befand der Trainer über den 1,96-Meter-Mann mit dem Idealgewicht von 96 Kilogramm. "Jäger ergänzte: "Steffen geht immer dahin, wo es wehtut, auch wenn er eine verbraten bekommt. Und heute haben wir uns endlich mal gewehrt."

Denn auch die Abwehr des TVK war von Anfang aggressiv, was Menden wenig Spaß bereitete. "Da haben wir mit hoher Leidenschaft gearbeitet und vorne gute Lösungen gefunden", sagte Rogawska. Letzteres lag in Hälfte eins vor allem an Mumme, der da schon sechsmal traf und dann in Manndeckung genommen wurde. In Hälfte zwei mussten dann alle noch mehr laufen, weil Menden immer offensiver wurde, aber angeführt von Brinkhues gelang dem TVK auch da einiges. Als Bongaerts zwischen der 44. und 50. Minute mit vier Treffern in Folge aus einem 23:17 ein 27:17 gemacht hatte, war klar, dass die Korschenbroicher einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf landen würden. "Wir leben noch", sagte Rogawska. Der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt noch vier Punkte.

(ame)
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