Boxen Ina Menzer kehrt zurück

Boxen · Seit ihrer WM-Niederlage gegen die Kanadierin Jeannine Garside am 3. Juli 2010 hat die Mönchengladbacher Profiboxerin nicht mehr im Ring gestanden. Nun hat das Warten ein Ende: Am 13. August kämpft sie wieder.

Seit dem Verlust ihrer WM-Gürtel im Federgewicht gegen die Kanadierin Jeannine Garside am 3. Juli 2010 hat die Mönchengladbacher Profiboxerin Ina Menzer nicht mehr im Ring gestanden. Diese viel zu lange Zeit wird aber bald ein Ende haben. Am 13. August wird sie in Hamburg zu einem ersten Aufbaukampf wieder in den Ring steigen. Eine Gegnerin wird noch gesucht. Ziel ist es, im Idealfall nach einem weiteren Vorbereitungskampf die Chance zu erhalten, in einem Rückkampf ihre drei WM-Gürtel zurückzuerobern.

"Sehen, wie es wieder anläuft"

"Ich denke, die Chancen dafür sind gar nicht so schlecht. Aber davon will ich jetzt noch nicht reden. Ich will erst einmal sehen, wie es wieder anläuft", sagt die 30-Jährige. Zu der langen Pause war es gekommen, weil die Vermarktung der Kämpfe zu den noch vor einem Jahr möglichen Konditionen für Menzers Management Universum Box Promotion nach dem Verlust des TV-Vertrages nicht mehr möglich war. Inzwischen vermerkt der ruhmreiche Boxstall auf seiner Homepage nur noch zwölf unter Vertrag stehende Athleten.

"Kürzlich haben wir uns dann mal an einen Tisch gesetzt und die Situation besprochen", sagt Ina Menzer. Verständlich wäre es in einer solchen Phase gewesen, sich auch nach möglichen Angeboten der Konkurrenz zu erkundigen, doch dazu kam es letztlich wohl auch deshalb nicht, weil wenig später das Angebot für die Rückkehr in den Ring auf dem Tisch lag. Leicht ist es ohnehin auf dem gesamten Box-Markt in Deutschland derzeit nicht. Mit zu viel Masse haben die TV-Sender den Sport in dieses Dilemma getrieben.

Seit gut einer Woche hat Ina Menzer nun wieder das Boxtraining aufgenommen – und zwar bei ihrem Heimatverein, den Faustkämpfern in Mönchengladbach. Rein optisch macht sie nicht im Mindesten den Eindruck, den Sport in der langen Pause vernachlässigt zu haben. "So langsam komme ich wieder in den Rhythmus. Ich habe mich immer fit gehalten, war beim Schwimmen und bin sogar Joggen gegangen, was ich wirklich hasse.

Aber bis auf ein bisschen Schattenboxen für mich habe ich kein direktes Boxtraining gemacht", sagt sie. Noch eine Woche lang können die jungen Nachwuchsboxer am Ringerberg vom Training mit der Ex-Weltmeisterin profitieren, bevor sie die Vorbereitung in Hamburg fortsetzt. "Die Unzufriedenheit mit der Situation war schon da. Wenn es ein klares Ende gegeben hätte, dann hätte ich eben etwas anderes gemacht. Jetzt bin ich froh, nicht mehr in der Luft zu hängen."

Vielleicht gelingt es ihr ja 2012, acht Jahre nach ihrem Profi-Debüt, noch einmal Weltmeisterin zu werden. Sollte eine solche Chance an äußeren Umständen scheitern, so hätte eine Karriere sicherlich nicht das Ende gefunden, das sie sportlich verdient gehabt hätte. Ihr Lächeln wird Ina Menzer dennoch nicht verlieren.

(kpn)
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